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Anzeige von 7246 - 7250 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7246 1817 6 2 Warm. Im Burgtheater „Aussteuer“, im Kärntnertor-Theater „Domestikenstreiche“, „Louise und Collin“, im Theater an der Wien zum 1. Male „Das Schloss Lichtenwalden in Graubünden“, Schauspiel in 5 Akten von Schütz, wurde ausgezischt. Den Vormittag beim Grafen, Wohlfarth; Kindler besuchte mich. Mittags allein. Abends im Prater Männers aerostatische Figuren und Tempel, schlecht, leer. Abends nach 10 h musste ich noch den Hofrat Floret aufsuchen. Band 08 (VIII.), Seite 161v
7247 1817 6 3 Trüb, nach Mittag heiter. Im Burgtheater „Lästerschule“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien „Schloss Lichtenwalden“. Den Vormittag beim Grafen, die Gräfin reist ab, Weidmann und Girardoni speisten bei uns, nach Mittag kamen Richart, Stifft, Jungmann. Wohlfarth reist mit Glaser und August nach Grafenegg, ich mit der Wohlfarth und Eberl nach Nussdorf. Abends ins Leopoldstädter Theater „Tancred“; mit Wohlfarth, Koch nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 161v
7248 1817 6 4 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Mohrin“ mit Schwarz, im Kärntnertor-Theater „Milton“, „2 Tanten“, im Theater an der Wien „Zerstörtes Jerusalem“. Früh war ich schon mit einem Transport im Garten. Den Vormittag beim Grafen, Dav[ria?], Mittag bei Wohlfarth, Therese fuhr mit einem beladenen Wagen in den Garten und holte mich bei Wohlfarth ab. Reimann schickte noch etwas Möbel. Therese blieb und schlief zum ersten Mal im Garten. Ich fuhr in Cajetans Gesellschaft in den Augarten, dann mit Radl zur Schwann jausnen, wohin auch Ullmann kam. Um 8 h ins Leopoldstädter Theater „Johann von Paris“, begleitete Wohlfarth. Kurs 332 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 161v
7249 1817 6 5 Fronleichnamstag. Ein schöner Tag. Nach 6 h zum Grafen, er begleitet den Kaiser beim Umgang. Um 8 h zum Wohlfarth frühstücken, sah die Prozession. Um ½ 10 h kam ein Wetterregen, eben als der Kaiser und sie am Michaelsplatz zum Evangelium samt den Cavaliers und Damen niederknieten. Der Kaiser hielt aus, spät erst brachte man einen Regenschirm. Nach dem Evangelium wurde das vierte in der Michaelskirche gehalten, dann ging der Zug gerade nach St. Stephan, da kam um 10 h ein neuer Guss. Nach 10 h zum Grafen, besuchte Therese im Garten. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag zum Grafen und in den Prater. Gottlieb und Gustav holten mich ab, wir fanden die Wohlfarth und Eberl, soupierten beim Benkó. Ich ließ sie herauffahren, und ich ging. Kam noch ins Quartier, um 10 h nach Hause, fand Therese schon im Bette. Jungmann und Goldmann besuchten sie gestern, Reimann und Guilmar (?) mit Anhang heute. Band 08 (VIII.), Seite 161v
7250 1817 6 6 Im Burgtheater zum 1. Mal „Abneigung aus Liebe“ von Castelli, „Taubstummer“. Im Kärntnertor-Theater „Uhr und Mandeltorte“, „Nina“, im Theater an der Wien „Zerstörtes Jerusalem“. Früh zum Grafen, mit Arminy und Franzl wegen Hauskauf; mit Taufstein (?) vom Kriegsexpedit wegen 20.000 fl.. Anleihe, große Geschäfte. Zum Dav[ria?], mit Leistner wegen Wollkontrakt, von allen etwas zu hoffen. Mit dem Grafen fuhr ich zu Reimann und zur DeCaro, um ihr alles wegen Hauskauf zu erklären. Mittags speiste Aloys da, nach Mittag mit Therese in den Garten. Ich zu Vladár, dann holte ich Wohlfarth ins Leopoldstädter Theater ab; er war schon zurück und im Theater. Band 08 (VIII.), Seite 162r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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