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Anzeige von 3671 - 3675 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
3671 1807 8 21 Sehr warm. Früh zum Keglevich, dann den ganzen Vormittag beim Grafen. Gegen 1 h holte mich Peter ab. Mittags mit Therese allein. Nach Tische fuhr ich mit ihr zu Brandmayer, führte sie ins Bad zu Hackel, fuhr zu Liebisch um neue Muster zu sehen. Abends ging Therese zu Josephine, ich zu Peter wo ich Gesellschaft fand, die Reider (?), Spendler und ihre Knaben. Wir soupierten, Peter illuminierte den Garten, es gab manche Anzüglichkeiten. Vor 11 h war ich zu Hause. Bei Therese war Sieber und machte mit ihr aus, sie Sonntag früh vor 5 h abzuholen und bis Wimpassing zu führen. Dahin käme seine Schwester und mit dieser Gelegenheit fährt sie dann nach Eisenstadt. Band 06 (VI.), Seite 51r
3672 1807 8 22 Außerordentlich warm. Den Vormittag brachte ich bei Rohrweck, Krautauer, Keglevich und mit Peter zu. Rosalie war unser Gast, nach Mittag waren wir zu Hause. Um ½ 5 h packte Therese einen weißen Kaffee-Service auf 6 Personen zusammen, ging damit zur Joseph[ine], tranken daraus Kaffee und überraschten sie mit einem Geschenk, welches sie sich schon lange wünschte. Groß war ihre und unserer Freude. Wir blieben bis 7 h. Sie vollendete Theresens gestickten Hut, lila. Wir gingen auf die Glacis, zum Stubentor hinaus, auf Reimann Bauplatz und zum Kärntnertor herein. Nahmen beim Bürgerspital Gefrorenes und waren um 9 h zu Haus. Therese packte noch vollends zusammen, wir plauderten. Lissl ging vorbei, rufte uns Gute Nacht herauf und um 10 h schliefen wir. Band 06 (VI.), Seite 51r
3673 1807 8 23 Drückende Hitze. Früh führte ich die Umlauf und Bruder Peter in den Prater und bediente sie mit Frühstück. Therese fuhr um 9 h mit Sieber nach Eisenstadt. Ich war eine Stunde zu Hause, dann zu Peter speisen. Wir waren ohne Gesellschaft. Nach Mittag unterhielten wir uns mit dem Ansehen der Löschenkohl'schen Kupfer und Zeichnungen. Abends saßen wir im Garten, spät kam die Reider (?) und Fräule Hainke (?) Es gab Debatten qegen Grisch (?), sie gingen bald wieder und Peter begleitete mich um 10 h in die Stadt. Band 06 (VI.), Seite 51v
3674 1807 8 24 Sehr warm. An der Wien „Pächter Robert“ und zum letzten Mal die Pantomime „Harlekin auf den Alpen“; Schlotthauer reist ab. Früh war ich mit Nagl im Theater wegen der Loge, ins gräfliche Haus, wo ich den Kainovits fand, welcher abends abreisen wollte, wozu Joseph sich aus wehr billigen Ursachen nicht bequemte. Kárner und Hampel kamen von Eisenstadt; nun hat Therese keine Unterhaltung. Ich erhielt von ihr einen Brief, welchen ich beantwoetete und das Verlangte schickte. Mittags suchte ich mir Compagnie zum Speisen sprach bei Rohrweck den Architekten Hohenberg; dem Rohrweck kaufte ich englische Kleider ein, zum Namensfest seiner Frau. Mit Kainovits und dem Schreiber ging ich ins Theater an der Wien, sprach Hillebrandt und Huszty, Dollinger (?) und Frau und ging der Compagnie wegen zur Waage soupieren. Band 06 (VI.), Seite 51v
3675 1807 8 25 Drückende Hitze. Früh zu Kárner und zum Grafen, um 1 h mit Kárner zum Römischen Kaiser, wo Hampel, Vadász, Seitz und Heyssan waren. Wir unterhielten uns angenehm und froh. Nach Mittag zu Haus, es kam die Sieber, die Scheiger. Ich fuhr zum Brandmayer, dann zum Peter. Bei Peter fand ich Gesellschaft. Die Reider (?) und er begleiteten nach 9 h nach Hause. Band 06 (VI.), Seite 51v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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