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Anzeige von 1961 - 1965 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1961 1802 12 17 Früh zum Grafen, um 11 h zu Richard, dann ins Kärntnertor-Theater in die Generqlprobe von „Fassbinder“. Mittags speisten Kühnel und Ringer bei uns. Kárner ließ absagen, weil heute 12 h die Vorlesung war, Kühnel, Kerner vorgestellt wurden und er dieserwegen mit der Fürstin und Fürst Paul zu tun hat. Nach 4 h kam Kárner, wir plauderten vom Theater. Abends gingen Therese und ich zum Magistratsrat Bittermann (?) ins Haustheater, „Gleiches mit Gleichem“. Der Goldmann Schwester spielte das Kammermädchen, Massburg den Bruder, Hauptmann, Philipp (?) den Fürsten, Watzal (?) die Tochter. Sie memorierten schlecht, ich hatte Langeweile. Nach dem Theater ins Bett. Band 04 (IV.), Seite 84v
1962 1802 12 18 Früh zum Grafen, wo ich den Vormittag zubrachte. Den Janitz suchte ich im Laboratorium auf, um mit ihm wegen dem Theater zu reden. Die Csekonics speiste mit uns. Nach Mittag zu Hause; Massburg besuchte uns. Abends ins Theater an der Wien, zum 1. Male „Bernhardsberg“, Oper in 2 Akten von Cherubini; gefiel wenig. Während der Arie des Simoni schnitt ein Tausendkünstler einem Kaufmann den Brustsack auf und stahl die Brieftasche, wurde aber ertappt. Es gab mächtigen Lärm. Therese war im Kärntnertor-Theater „Fassbinder“, nahm Strack, Jeanette, ihren Bruder Carl und Schuster in die Loge, welche uns Schindlöcker zu den „Jahreszeiten" schickte. Nach der Musik gleich ins Bett. Band 04 (IV.), Seite 84v
1963 1802 12 19 Kalt. Früh zum Grafen. Nach 10 h in Cleynmanns Predigt. Um 12 h mit dem Maler Janitz zum Kárner, zusammen fuhren wir hinaus zum Karolyi'schen Garten, das Haustheater zu sehen. Dieses gefiel uns und wir beschlossen zum Kauf. Nachher fuhren Kárner und ich in den Prater. Im Rückwege erkundigten wir uns nach LaRoches Befinden, welcher sich etwas besser befindet. Die Csekonics speiste mit uns. Nach Mittag war ich zu Hause. Therese sang im Burgtheater „Medea“. Mich holte Massburg ab und führte zum Hofsekretär Frech (?), wo „Nicht mehr als 6 Schüsseln" von Grosmann aufgeführt wurde. Ich wurde sehr überrascht, nie sah ich eine bessere Produktion. Die Störr spielte die Tante, Eibl (?) den alten Major und Schindlmayer den alten Rat, dann die Fräule Frech sehr brav. Nach dem Theater ins Bett. Band 04 (IV.), Seite 85r
1964 1802 12 20 Vor Mittag beim Grafen, dann bei Kárner. Mittags speisten Csekonics und Werlen bei uns Nach Mittag besuchte mich Fitzinger. Abends im Burgtheater „Hamlet“. Krüger König, sie Nouseul, Hamlet Klingmann, Aldenhelm (?) Koch, Laertes Ziegler, Ophelia Roose, Güldenstern Rösner (?), den Geist Lang. Die Vorstellung ging sehr gut zusammen. Therese unterhielt sich den Abend bei der Braunmüller, wohin auch Quarin kam. Um 10 h lagen wir schon. Im Kärntnertor-Theater „Fassbinder“. Weidmann als Zepp hatte einen vortrefflichen Gedanken. Als ihn Neumann beim Souffleur vorbeiführte, sagte er: „Ist da nicht ein Keller ? Ich sah ja einen Kellersitzer !“ Band 04 (IV.), Seite 85r
1965 1802 12 21 Die letzten Schauspiele. Sehr kalt. Früh zum Grafen, in die Probe von den „Jahreszeiten“, dann mit Klimbke in die Porzellanfabrik. Csekonics und die Agnes speisten mit uns. Nach Mittag zu Hause. Therese sang im Burgtheater „Adelaide“, ich ging ganz allein ins Leopoldstädter Theater, „Mathias und die Traudl“ oder „Die Weihnachten“. Nach dem Theater ins Bett. Heute starb die verdienstvolle Schauspielerin Johanna Sommer (?), geborene Richard, im 54. Jahre. In leidenden (?) Rollen, in jungen Heldinnen war sie groß. Auf der Bühne glänzte sie als Madame Sacco. Als Medea ist sie in der Galerie der Schauspieler gemalen. Band 04 (IV.), Seite 85r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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