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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11626 1829 5 7 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Correggio“, im Kärntnertor-Theater „Entführung“, „Maskenball“, im Theater an der Wien „Schwarzes Kind“, 250 fl. Fechner kam nicht. Ich versuchte heute Stiefel anzuziehen. Die Sartory verlangt 50 fl. Nachlass oder kündet; lauter Odiosa; ließ ihr 30 fl.nach. Die Saly schickten wir in den Garten. Nachmittags kam Krieghammer Kathi mit Rudolph und der Jenny der Mauthner. Abends Kirchmayer mit Moritz; Toni will gefirmt werden, um nach Wien zu kommen. Meine Antwort: wenn sie gebessert ist. Erst spät Marie; Peter war bei ihr; große Expektoration als Folge des Briefes. Band 11 (XI.), Seite 118r
11627 1829 5 8 Finster, kalt, öfters Regen.Im Burgtheater „Amerikaner“, im Kärntnertor-Theater „Maifest“, im Theater an der Wien Einnahme der Birch- Pfeiffer, „Fiesko“, Rott gefiel, ca. 350 fl.. Pfanner speiste mit uns, nachmittags Fanny, Tränen wegen der Toni. Später die Seitz; ihr Mann hat keinen Kreuzer, ist schon in der Teinfaltstraße. Abends Mark, Hruschka; sie will schon künftige Woche nach St. Veit. Band 11 (XI.), Seite 118r
11628 1829 5 9 Veränderlich, rauer Wind. Im Burgtheater „Chowansky“, im Kärntnertor-Theater neu „Ottavio Pinelli“, 13. Mantel; Crombi statt Samengo, Fanny Elsler statt Brugnoli; im Theater an der Wien „Scharfrichter von Amsterdam“. Am Vormittag Schmirer mit einem infamen Brief von der Jeanette. Gyrowetz, Aigner, etc.. Nachmittags schrieb ich dem Farkasz. Gegen Abend Weidmann, bat mich um seine Pension (?). Spät erst Marie; die Einsamkeit macht mich düster. Band 11 (XI.), Seite 118r
11629 1829 5 10 Kalter, anhaltender Regen. Im Burgtheater „Straßenräuber“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige, gefiel sehr, nur ging die Explosion nicht; im Theater an der Wien „Zriny“. Vor Tische Fechner, traf die Hruschka. Mittags Weidmann – brachte 2 Bände von Schütz’ Erdkunde –, Werner, Marie. Den ganzen Nachmittag bis spät allein. Muth schickte mir 2 recht brave Figuren auf Blumenstöcke, gefallen sehr. Abends Hruschka mit einem Brief von Bánffy, worin er ihr Ohrgehänge mit großen Brillanten ganz zu ihrem Gebrauche überlässt. Ich riet ihr, ihm zu danken und stillschweigend anzunehmen. Band 11 (XI.), Seite 118r
11630 1829 5 11 Finster, oft Regen. Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien Rott als „Lear“. Früh die Ziegeldecker, Maurer, dann schrieb Jean um 200 fl. CM für Kohout. Ich antwortete, jetzt wollte ich Bürge sein, selbe dann Anfang Juli vorstrecken; soll aber nie wieder Geld borgen. Abends Mark, spät Marie. Band 11 (XI.), Seite 118r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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