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Anzeige von 11616 - 11620 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11616 1829 4 27 Sehr kalt, veränderlich. Im Burgtheater Norma, im Theater an der Wien das Gestrige. Die Nacht mittelmäßig, sehr empfindlich die Schmerzen am wunden Teile und Brust; heute kam Fechner nur einmal. Vormittags endlich besuchte mich Koch. Der Artillerist Steiner speiste mit Therese. Nachmittags Fanny, schickte ihre Seidenstoffe und Kleider für die Kinder. Cserny kam, abends Marie, Werner, Hruschka; sie rezitierte Szenen, war recht angenehm. Band 11 (XI.), Seite 117r
11617 1829 4 28 Regen, rauer Wind. Im Burgtheater „Ein Mann hilft dem anderen“, „Vetter aus Bremen“, „Hass allen Weibern“; voll, Car[oline] Müller engagiert als Amalie, gefiel sehr. Im Kärntnertor-Theater „Uniform“, „Cäsar“, im Theater an der Wien „Schwarzes Kind“. Ich fühle mich sehr matt. Die Hruschka speiste mit uns Lungenbraten von der Nany, ganz vortrefflich. Der Dini kaufte ich ein braunes Crepon-Tuch, 25 fl.. Nachmittags an meinem Schreibtisch, arbeitete an Zinsfassionen, um 6 h ins Bett. Hoffmann mit ihrem unerträglichen Ferdinand, Hruschka, Mark waren da. Band 11 (XI.), Seite 117r
11618 1829 4 29 Sehr kalt, windig, finster. Im Burgtheater „Armut und Edelsinn“, voll, Herzfeld als Van der Husen gefiel sehr.Im Kärntnertor-Theater Klavierspielerin Belleville von München, „Maskenball“; im Theater an der Wien wieder Esslair als Willburg in „Versöhnung“, 200 fl.. Wegen Kälte länger im Bette, nahm Glaubersalz-Medizin. Therese schrieb der Jeanette derb wegen Schuldenmachen. Mittags Lungenbraten. Nachmittags Fanny, später Seitz; nahm Quartier in der Teinfaltstraße auf Vormerkung ihrer Kaution; schändlich ! Abends Hruschka, Weinmüller, Werner. Band 11 (XI.), Seite 117r
11619 1829 4 30 Wiegestern, öfters Schneegestöber mit Hagel und Regen. Im Burgtheater „Bild“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien Esslair als Oberförster in „Jäger“. Vor Tische Hruschka, Moreau; Werner, Elsler. Fechner fand mich gut; nur die Kälte ! Nachmittags an meinem Schreibkasten. Die Vio nahm Abschied, reist morgen nach Berlin. Abends eine Weile Walther, dann Marie; will in die Vorstadt ziehen. Band 11 (XI.), Seite 117r
11620 1829 5 1 Nur 4 Grad Wärme, öfters Regen, Schnee, Sturm. Schuppanzigh ist mit seinem Konzert zu beklagen.Im Burgtheater „Vater und Tochter“, gab Werner das Billett. Im Kärntnertor-Theater „Uniform“ und „Maskenball“, im Theater an der Wien „Räuber“, Kunsts Abschiedseinnahme, 2 in 8 Tagen, bei 500 fl..Bis 12 h im Bett. nachmittags an meinem Schreibkasten, nahm das Kassabuch vor. Abends mit Marie und Mark. In der Nacht wütete ein Orkan. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 117v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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