Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 11606 - 11610 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11606 1829 4 17 Karfreitag; Regen, Wind. Die Nacht mittelmäßig, Fechner ordnete Glaubersalz an. Ich blieb im Bett, lag sehr schlecht. Marie und Werner speisten mit Therese Beuschelsuppe, Backfisch und Guglhupf. Nachmittags stickte Therese, ich las; Hruschka vor Tische und abends, Werner, Marie. Abends 9 h in Sturm und Regen kam Fechner, da zeigte sich Blut, zum 19. Mal. Ich nahm gleich 1 Tropfen Eisen; die Nacht war unruhig. Band 11 (XI.), Seite 116v
11607 1829 4 18 Regen,Wind, kalt. Rosel kam mit der Hiobspost, dass es im Saal und Billardzimmer einregnete. Früh gab Therese der Fux ein dunkelblaues Seidentuch, der Dini lichtblau. Um 11 h stand ich auf. Besuche von der Wohlfarth mit Fajt, Hruschka, Schmirer; ihre Schwester Karoline Schwimmer (?) wird heute in Baden begraben, 26 Jahre. Um 3 h wieder ins Bett, alles schmerzt mich, Therese und Fanny plauderten zusammen, spät abends Hruschka, Werner, Marie. Fechner erst um ½ 10 h, ziemlich ruhige Nacht Band 11 (XI.), Seite 116v
11608 1829 4 19 Ostertag; veränderlich, kalt. Dem Jaudl schickte ich Kalbsbraten und Wein; früh kam er danken. Fechner verschrieb Alaunpulver, wenn Blut kommt. Vor Tische viele Besuche, Hruschka brachte mir den Kaiser im Toison-Ornat, sie und Marie aßen mit uns; ich genoss etwas Schinken. Um 4 h fuhr Therese mit der Hruschka in den Prater, ich erwartete sie am Schreibkasten. Ich nahm ein Fußbad, um 6 h ins Bett, abends allein. Heute ist es ein Monat, dass ich leide. Band 11 (XI.), Seite 116v
11609 1829 4 20 Ostermontag; veränderlich, windig, Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater „Geheimes Fenster“, „Cäsar in Ägypten“, im Theater an der Wien „Spalatro“, Schauspiel in 3 Akten, vermutlich von Lembert. Die Nacht ruhig. Um 11 h aus dem Bett, saß auf dem Sopha und am Fenster. Endlich kam die Reimann mit Fieglmüller, auch Andres. Nachmittags an meinem Schreibkasten. Fanny brachte mir feines Obst, abends einen Augenblick Maria; Saly wachte. Band 11 (XI.), Seite 116v
11610 1829 4 21 Kalt,windig. Im Burgtheater „Corsen“, Caroline Müller als Natalie, so -so; leer. Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Johann Hasel“. Wie gestern, Pfanner, Werner, Fux, Dini speisten mit uns, nach Tische Kárner. Später eine Stunde die Hruschka, dann Seitz. Abends Stegmayer, Hruschka, Marie auf kurze Zeit. Band 11 (XI.), Seite 116v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b