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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11596 1829 4 7 Veränderlich. Im Burgtheater „Nathan“, Anschütz, der Sultan Korn. Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien Einnahme des Forti „Italiana in Algeri“, mit der Emmering, 350 fl.. Der Saly Halsschmerzen mehren sich, musste sich legen. Mittags auf dem Balkon, wenig Appetit. Die Reimann zu Besuch, schulden uns 27.180 fl.. Um 6 h ins Bett, um 7 h etwas Blut, zum 7. Mal. Abends Cserny mit Paumer (?) auf eine Stunde, erzählte, dass gestern nachmittag um 5 h Hofrat Fritz in den Armen des Peter starb, an der Lungenlähmung, 67 Jahre, ohne Testament. Ist mir sehr leid. Band 11 (XI.), Seite 115v
11597 1829 4 8 Früh Regen, veränderlich. Im Burgtheater „Menschenhass“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien Esslair als Abbé L’Epée, gefiel, 300 fl. Weil Saly liegt, kochte die Dini. Um 12 h Hruschka und Weingarten (?) da. Therese überraschte mich mit einen weißen Ragout von der Nany, genoss aber wenig. Zum 8. Mal Blut. Fechner befahl Kren auf die linke Brust, legte ihn nach 3 h auf. Nach 4 h eine große Menge Blut aus Mund und Nase, zum 9. Mal. Hruschka, Stegmayer, Dagschitz, Werner, Aigner abends. Unruhige Nacht. Band 11 (XI.), Seite 115v
11598 1829 4 9 Warm. Im Burgtheater „Der beste Ton“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Cäsar in Ägypten“, von Gioja, Musik von Gallenberg, in Szene gesetzt von Astolfi; gefiel durchaus. Im Theater an der Wien Esslair als Essighändler und als Wirt in „Heinrich V.“, gefiel, 300 fl..Leidenstag. Um 5 h die 10. und stärkste Blutergiessung. Vor 8 h war Fechner da, brachte die ferronischen (?) Eisentropfen, 2 in 1 Löffel Gerstenschleim alle 2 Stunden. Nach 12 h klagte ich Fechner Frost und Kopfschmerzen; die Tropfen blieben weg. Er kam vier Mal; nachmittags heftige Hitze mit Wallungen und Kopfschmerzen. Therese und Hruschka legten mir Fließpapier in Essig getaucht auf; es wurde etwas leichter. Die Fux blieb und leistete mir viel Gutes, die Nacht war unerwartet gut. Band 11 (XI.), Seite 115v
11599 1829 4 10 Regen, veränderlich. Im Burgtheater „Macht des Bluts“, Lustspiel in 3 Akten nach Moretto von Jeitteles, so-so; im Kärntnertor-Theater das Gestrige und „Geheimes Fenster“. Im Theater an der Wien Einnahme der Vio, „Müllerin“, leer, kaum 200 fl. Früh besuchte mich Stessel zum ersten Mal, kam mit Fechner zusammen. Ich empfinde mich besser, auch Esslust. Um 12 h stand ich auf, aß Suppe, etwas Hechten. Nachmittags an meinen Kasten, um 6 h ins Bett. Die Eisentropfen verursachen unterbrochenen Schlaf, Kopfschmerz und Wallungen. Band 11 (XI.), Seite 116r
11600 1829 4 11 Vormittags Regen, kalt. Im Burgtheater und Kärntnertor-Theater das Gestrige, im Theater an der Wien Einnahme des Esslair „Wallenstein“; gefiel stellenweise. Erhöhte Preise, viele Logen und Sitze leer, 700 fl.. Vor Tische Aigner, Werner, Hruschka, brachte einen sehr hübschen türkischen Tupf. Um ½ 2 h stand ich auf, wieder etwas Blut, zum 11. Mal, im Augenblick, als ich Duckenterln von der Sartory essen wollte. Wie oft noch !!! Ich ging gleich ins Bett, aß nichts. Nachmittags blieb ich im Bett, abends Fechner und Marie. Vor 9 h Blut, in der Nacht noch dreimal, also fünfmal, 16 Surprisen. Die Fux blieb die 3. Nacht. Ich schlief wenig, das letzte Mal um 5 h. Band 11 (XI.), Seite 116r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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