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Anzeige von 11561 - 11565 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11561 1829 3 3 Finster, kalt. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „13. Mantel“, „Laterneninsel“, im Theater an der Wien „Schusterfeierabend“, „Maskenzug“. Am Vormittag zur Hruschka, in Assens Gesellschaft. Sie nahm die Marie Pohl auf. Vor Tische kam Fechner, verschrieb neue Pulver; soll ein paar Tage zu Hause bleiben. Mittags Agnes, Dräxler, abends in der Hruschka Gesellschaft Préférence. Bei Therese Agnes, die zwei Heidinger. Vierte, aber erste volle Redoute, 5000 Menschen, 5 goldene Dosen gestohlen. Schickte der Freyberger 1 Redoutebillett, 4 fl. Band 11 (XI.), Seite 113r
11562 1829 3 4 Aschermittwoch; neblig, wie gestern. Blieb bis 12 h im Bette. Farkasz schrieb vom 1. dieses, ich möge mich wegen meiner Pension an die Gräfin wenden; wie lächerlich ! Ich schrieb und bat sie um ihre Protektion. Krieghammer Kathi, Kridl und Pfanner speisten mit uns Erbsen und Stockfisch. Blieb zu Haus, abends Werner, welcher gestern bei Fechners Ball einschlief. Band 11 (XI.), Seite 113r
11563 1829 3 5 Neuer Schnee. Im Burgtheater „Jungfrau“, im Kärntnertor-Theater „Beide Ehen“, „Mathilde“, im Theater an der Wien „Elster“. Den Vormittag im Bett, Fritz Reimann brachte mir vom Vater 200 fl. Interessen. Ich ließ den Vater zu mir bitten; noch ist kein Hauskäufer da. Mittags speiste Kárner mit uns und Sprenger, er persuadierte mich, mich von Kriehuber lithographieren zu lassen. Fechner fand mich besser, wünscht, dass ich weniger ausgehe. Nachmittags kam die Hruschka nicht und so war ich stets allein; unterhielt mich mit Spallarts „Kostüm“. Band 11 (XI.), Seite 113r
11564 1829 3 6 Heiter, gefroren. Im Burgtheater „Kuss durch Anweisung“, „Ritterwort“, im Kärntnertor-Theater die Pasta als Tancredi, im Theater an der Wien „Elster“. Am Vormittag eine Menge Besuche, dann schrieb ich dem Vinzenz einen 4 Seiten langen Brief, bat ihn um die Pension. Andres und Dräxler speisten mit uns; Therese hat Kopfschmerzen. Abends Mark, Assen, Stegmayer, Hruschka Tarock. Ich ging auf und ab, Therese spielte mit der Agnes Rabusch. Band 11 (XI.), Seite 113r
11565 1829 3 7 Wie gestern. Im Burgtheater „Stille Wässer“, im Kärntnertor-Theater „Barbier“, Figaro Hauser, missfiel; im Theater an der Wien „Schlummern, träumen“. Am Vormittag ging ich etwas herum, dann in der Hruschka Gesellschaft in den Prater. Fiala speiste mit uns, nachmittags zum Reichhart ins Taxamt. Zur Hruschka, dann mit der Seitz Préférence. Ihr Mann bekam 400 fl. Vorschuss, ließ auch ihre Hälfte der Kaution auf sich schreiben, verfälschte ihren Namen. Grassinger (?) lässt sich darauf mit 750 fl. vormerken. Band 11 (XI.), Seite 113r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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