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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11571 1829 3 13 Finster, öfters Regen. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater „Barbier“, im Theater an der Wien „Adam Wiederbauer“ Mittags im Erzherzog Carl in Gesellschaft, Regierungsrat Schmidt, Fiedler (?). Nachmittags zur Hruschka, sprachen von der verunglückten „Paria“, dass die Regie heuer 800 fl. CM weniger einnahm. Abends zu Haus, Stegmayer, Hoffmann, Mark spielten Tarock, Therese und Agnes Rabusch; ich ging auf und ab. Diner bei der Keglevics. Band 11 (XI.), Seite 113v
11572 1829 3 14 Regen, abends neuer Schnee. Im Burgtheater „Verwundeter Liebhaber“, „Jurist und Bauer“; im Kärntnertor-Theater die Pasta zum letzten Mal, in „Otello“, dann „Flora und Zephyr“, Szene aus „Medea“; Loge 25 fl.. Im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, mit uns speisten Hechten Uhl von Eisenstadt und Fiala. Abends Préférence in Seitz’ Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 113v
11573 1829 3 15 ½ Schuh tiefer Schnee, dann Tauwetter. Im Burgtheater „Idamor und Neale“, leer; im Kärntnertor-Theater „Oberon“, im Theater an der Wien das Gestrige. Am Vormittag brachte die Hoffmann der Fanny mein Interesse von 60 fl.. Marie speiste mit uns, Préférence wie gestern; bei Therese die Agnes. Band 11 (XI.), Seite 113v
11574 1829 3 16 Gefroren. Im Burgtheater die Pasta mit Arie aus „Tancredi“, dann „Nehmt ein Exempel dran“ und Szenen aus „Giulietta e Romeo“ mit der Hähnel. Im Kärntnertor-Theater „Zwei Ehen“, „Mathilde von Spoleto“, im Theater an der Wien „Schloss Greifenstein“. Am Vormittag beantwortete ich des Farkasz’ Briefe, schrieb ihm, dass ich dem Vinzenz geschrieben, von der Gräfin keine oder eine abschlägige Antwort erwarte. Nach Tisch Verabredung wegen dem Gerichtsschreiber bei Burg, Deliberation, man stimmte meinem Vorschlag bei, gewann alle 10 Stimmen für Teutschmann. Kaufte 11 seidene Tücheln, quadrilliert, für 44 fl.. Hatte Gratulationen, Prinster von Eisenstadt mit 2 Söhnen. Die Kugler speiste mit uns, nach Tische führte ich sie nach Haus. Zur Hruschka, in Gesellschaft ins Burgtheater, bekam einen herrlichen Platz im Orchester neben Müller, war sehr bequem, hatte einen angenehmen Abend. Die Pasta ist in mittlerem Alter, ein hübsches Weib, mager, mit einem schönen schwarzen Auge. Ihre Tiefe ist rauh. In der ersten Arie gefiel sie mir am besten, sehr brav ihr Spiel als Romeo. Der Kaiser wurde mit Klatschen empfangen. Band 11 (XI.), Seite 113v
11575 1829 3 17 Finster, neuer Schnee. Im Burgtheater „Hotel von Wiburg“, Hruschka als Fürstin. Im Kärntnertor-Theater singt die Pasta für die Wohltätigkeitsanstalten eine Arie, dann „Panurge“, am Schlusse „Otello“. Im Theater an der Wien zum 1. Mal von Castelli „Johann Hasel“, Lustspiel in 4 Akten. Am Vormittag plagten mich Gratulanten, machte mich davon. Des Kren kleine Nettl ist ein liebes Kind. Mittags Koch, Sprenger, Dräxler, Agnes, nachmittags zu Haus. Abends ins Burgtheater in Gesellschaft von Köhler (?); leer. Im Theater an der Wien, das Lustspiel so-so, viel gelacht; leer. Nachmittags 5 h starb die Louise Walcha im 43. Jahr an Gicht im Kopf. Er ist bei der Schmirer, ganz weg, Reich bei ihm, Louise und Rosa bei Nettl Reich. Band 11 (XI.), Seite 114r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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