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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11546 1829 2 16 Stürmisch, Tauwetter.Im Burgtheater „Unvermählte“, im Kärntnertor-Theater „Oberon“, Holzmiller , Hüon Schuster, F[atim]e Achten; im Theater an der Wien „Schloss Greifenstein“. Ich mahnte Hoffmann wegen der „Aloyse“, den Tschernohlawek wegen Interessen. Schrieb dem Joseph Reich nach Gföhl, die Hruschka brachte mir Journale. Ging etwas herum; Préférence mit Seitz. Band 11 (XI.), Seite 112r
11547 1829 2 17 Heiter, Tauwetter, nachmittags Sturm und Regen. Im Burgtheater „Heinrich IV.“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Abälino“. Am Vormittag Promenade zum Wolfmayer, kaufte beim Jungen (?) 8 Ellen Serail(?)tuch, blau, 50 fl.. Mittags Sprenger, Hruschka, Krieghammer Kathi, Agnes, Dräxler, Mayer; überließ ihm 7 Ellen von dem blauen Tuch um 70 fl. Bekam vom Carl sein Geld. Hruschka brachte Krapfen und welschen Salat. Abends Préférence wie gestern. Band 11 (XI.), Seite 112r
11548 1829 2 18 Gefroren. Im Burgtheater „Fürst über alles“, im Kärntnertor-Theater Akademie, St. Lubin spielt Violine, die Siebert singt „Flora und Zephyr“. Im Theater an der Wien das Gestrige. Im Leopoldstädter Theater wieder die Krones „Spadifankerln“. Am Vormittag auf die Maut wegen Tarif und Brief von Blume (?) von Schaffhausen, musste umsonst die 42 x (?) zahlen. Besuchte die Janschik, mittags mit Kridl, Rösner ließ ein Bild von Reinhold (?) restaurieren, 5 fl. CM. Nachmittags zur Marie, in Corras Kaffeehaus; abends Préférence mit Werner. Reich Nettl und Marie waren da. Band 11 (XI.), Seite 112r
11549 1829 2 19 Heiter, gefroren. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Pilgerhaus“, Oper in 3 Akten, Musik von Auber, im Josephstädter Theater „Mathilde von Spoleto“. Früh schrieb ich den Kindern. Kirchmayer kam, sagte ihm, dass besonders die Toni im Lernen wenig Fortschritte macht; zahlte ihm 33 fl.. Gab dem Hanl Billett zur Bürger-Akademie, die Hähnel, Siebert singen. Ich überraschte Therese mit zwei porzellanenen Schirmen zu den Nachtleuchten, 12 fl., schrieb eine Note an die Kupfer (?) nach Gotha, und brachte selbe der Knoblich, der ich ihre Tupfmuster musterte, 10 Tableaux wählte. Werner und der Maler Messner (?) speisten mit uns. Nachmittags zur Schwitzer; waren sehr getröstet, sprachen von der Fanny Rebhann, welche Freitag nachmittags 3 h, bei vollem Bewusstsein an der Lungensucht verschied, 25 Jahre. Universalerbin ist die Frau, Jos(ephine ?) bekommt 4500 fl., Therese 4000 fl., ihr Bruder – Ingenieurhauptmann – 2000 fl. Samstag abends wurde sie begraben. Abends Préférence mit Hruschka, Seitz; ihr Mann will sie zu einer Unterschrift von 1200 fl. zwingen. Band 11 (XI.), Seite 112r
11550 1829 2 20 Heiter, aber sehr kalt, im Burgtheater „Hussiten“, neu studiert, im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, Hauser, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, mittags in der Hruschka Gesellschaft zu Wittmann. Dann zu den Osagen, Männer mit 35, 25, Weib von 22 aus Nordamerika am Missourifluss; kupferbraun, ohne Bart, sehr nervös, nicht widrig; ähneln unsern Zigeunern. Dann in den Prater; abends Préférence mit Hoffmann, Werner. Band 11 (XI.), Seite 112r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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