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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11511 1829 1 12 Finster, wie gestern. Im Burgtheater „Mathilde“, „Brandschatzung“, im Kärntnertor-Theater „Der 13. Mantel“, von Gyrowetz, „Mathilde“; im Theater an der Wien das Gestrige. Am Vormittag hörte ich das Orchestrion des Christian und Martin Bauer; fand Steiner, waren sehr zufrieden. Es wirken 3 Walzen zusammen; kostet 10.000 fl., die Bronze extra über 4000 fl. Kommt nach Petersburg. Mittags allein, Schmid schrieb von Hannover, dass am 1. Jänner seine Frau gekündet wurde; sehr unangenehm ! Seyfried schrieb und bot für die „Aloyse“ 200 fl, statt der bedungenen 60 #. Dies Zurückhandeln nahm ich nicht an und verlangte von Kreutzer Buch und Partitur. Zum Corra, in Gesellschaft Préférence. Bei Therese Weinmüller. Band 11 (XI.), Seite 109v
11512 1829 1 13 Wie gestern. Im Burgtheater „Das Blatt hat sich gewendet“, „Ehrgeiz in der Küche“; im Kärntnertor-Theater das Gestrige, im Theater an der Wien „Weisse Frau“. Am Vormittag ging ich etwas herum. Mittags speisten Dräxler, Mayer, Fiala, die Weinmüller, Rangstein, Agnes mit uns. Ich las den „Juden“ von Spindler, treffende Charakteristik, war bei Corra, in Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 109v
11513 1829 1 14 Heiter, 6 Grad. Im Burgtheater „Nibelungenhort“, im Kärntnertor-Theater und Theater an der Wien das Gestrige. Früh schrieb ich dem Kreutzer wegen Buch und Partitur der „Aloyse“, schickte der Hruschka die „Aglaja“ zur Erinnerung der 9. „Elise Valb[erg ?]“; sie kam selbst sich zu bedanken. Ging herum, aß im Bürgerspital Krapfen. Werner und Kridl speisten da; ihm gab Therese 2 Paar Handschuhe, 3 fl.. Abends die Fechner mit Ubald, Jakob und Werner, die Toni, Hoffmann mit Ferdinand, und die Hruschka. Wir spielten Préférence, Therese plauderte mit den anderen. Band 11 (XI.), Seite 109v
11514 1829 1 15 8 Grad, öfters Schnee. Im Burgtheater „Schachmaschine“, das Kärntnertor-Theater wieder geschlossen; im Theater an der Wien „Eifersüchtige Frau“, „Staberl als Physikus“. Früh schrieb ich dem Holbein wegen Gallenbergs und Seyfrieds Schmutzerei; einen Zettel an die Schmid. Dann einen tüchtigen Wisch an die Toni über den schlechtem Brief an die Tante, und auch der Pepi. Mittags allein; die Mark engagierte uns für Sonntag abends zum Corra, erzählte Gallenbergs Schandtaten dem Gyrowetz, Lachner, Löwe, Herzenskron. In Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 109v
11515 1829 1 16 Finster, kalt, öfter [Schnee ?]. Im Burgtheater „Hamlet“, im Kärntnertor-Theater Akademie, Treichtinger (?) à la Paganini, die Frontini singt; dann „Mathilde“; im Theater an der Wien „Roderich und Kunigunde“. Am Vormittag brachte die Fux Bäckerei. Mittags beim Wittmann, nachher zur Hruschka, fand die Baum (?). Abends zu Hause, die Schmirer mit der Fanny, Walcha (?), Gruber, Mark, Werner, Weinmüller, Reich Nettl; Whist- und Préférence-Partie. Band 11 (XI.), Seite 109v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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