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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11516 1829 1 17 Wie gestern. Im Burgtheater „Advokaten“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, nach dem Originale, der Hillebrand und sie Kaspar und Agathe, so ein überlebter, hoher Schreier (?); niemand gerufen. Im Theater an der Wien Einnahme der Pann (?) „Moisasurs Zauberfluch“. Früh bat ich den Kárner für den Florian Rechnitzer zum Pfarrer in Kittsee. Krieghammer Kathi bat durch Dräxler um eine Privataudienz zu bewirken und erzählte, dass die Fürstin Metternich früh 8 h am 9. Tage nach der Entbindung mit einem Prinzen am Kindbettausschlag gestorben sei. Dies und auch über Gallenbergs Schanddirektion schrieb ich auch dem Muth. Mittags Geburtstag des Dehne, bei ihm mit Koch. Kridl, Dräxler, Segner, machten ihren Spaß mit der Fajt und Schreibers. Ich trank auf seine 33 Jahre; plauderten. Zum Schenk, in Gesellschaft Préférence; Fiala speiste mit Therese. Band 11 (XI.), Seite 109v
11517 1829 1 18 Finster. Im Burgtheater „Nibelungenhort“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Moisasur“, im Josephstädter Theater „Aschenbrödel“. Am Vormittag auf den Graben und Kohlmarkt, ins Bürgerspital. Kárner und Marie speisten mit uns. Nachmittags nach langer Zeit wieder zu Wertheimer, plauderte ein paar Stunden. Um 6 h mit Therese zum Mark; Soirée, Wolf, k.k.Rat, Frau, 2 Töchter, Schebeck (?), Frau, 2 Söhne, Putzer mit Mann, Joseph, Frau, Reimann 6, samt Haus 24. Unterhielten uns gut mit Wolf, Therese und ich spielten mit Wolf, Schebeck Préférence. Um 10 h elegantes Souper, sprachen viel von dem Bettelgrafen Gallenberg bis 1 h. Reimann erzählte mir, dass Binder mit Jakob durchgingen, Sonnenthal und Kreutzer rauften. Band 11 (XI.), Seite 110r
11518 1829 1 19 Tage ohne Sonne, wie in London. Im Burgtheater „Sühnung“, „Liebeserklärung“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige. Für den blinden Boten Mathias Winkler im Zillertal gab ich 2 fl, Kramer (?) 1 fl.. Schrieb dem Payer, schickte der Rosel Neujahr, 5 fl., für Jänner 5 fl. Vor Tische zu Schenk. Muth schickte mir die Pakete vom Schmidt von Leipzig, 20 sächsische Ellen pappfarbenen Merinos, 12 Therese. 2 Groschen, 50 fl., ein Beinkleid von braunem Casimir, 25 fl., 2 Gilets 13 fl.. Mayer nahm gleich die 15 Ellen, um Therese ein Kleid zu machen. Abends nach 6 h Begräbnis der Antonia Metternich, 24 Jahre, bei St. Michael, dann nach Böhmen nach der Herrschaft Plass. Mittags allein, nach Tisch zur Marie, deliberierten wegen Teppich. Zum Corra, in Gesellschaft Préférence; bei Therese Agnes und die Kleiner. Band 11 (XI.), Seite 110r
11519 1829 1 20 Sehr kalt, 6 Grad, öfters Schnee. Im Burgtheater „Epigramm“, im Kärntnertor-Theater „13. Mantel“, „Mathilde“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“. Am Vormittag zu Haus. Theodor brachte mir den Kegel für Hoffmann, dann kam er selbst, produzierte ihn. Ich, er und Theodor zeigten einer dem anderen Künste. Dem Theodor gab ich 2 ½ fl. neue Groschen, er fuhr mit Hoffmann zu Haus. Mittags Agnes, Dräxler, Fiala, Werner. Nachmittags zur Hruschka, spielt heute; zur Fanny. Préférence; bei Therese Weinmüller, Agnes. Band 11 (XI.), Seite 110r
11520 1829 1 21 10 Grad, windig; dies bestimmten mich, nicht auszugehen. Im Burgtheater „Hausfriede“, im Kärntnertor-Theater „Libussa“, im Theater an der Wien „Rehbock“, „Maskenball“. Vormittags schrieb ich eine lange Instanz an den Kaiser für Kathi Krieghammer. Kridl und Mayer speisten mit uns, erzählten, der unglückliche Hofmüller sei arretiert. Abends Préférence mit Werner allein. Band 11 (XI.), Seite 110r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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