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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11496 1828 12 28 Finster wie gestern. Im Burgtheater „Alpenröslein“, im Theater an der Wien „Vorher, damals, später“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Vor Tische zum Förster; das Turm-Billett befriedigte mich gar nicht. Ging herum, Werner speiste bei uns und Marie. Therese gab ihr 5 ½ Ellen englische Leinwand, 7 fl., nach Tische mit ihr bis zum Prater. Zum Schenk, dann in Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 108r
11497 1828 12 29 Wie gestern. Im Burgtheater zum 1. Mal „Der Nibelungen Hort“, von Raupach, Trauerspiel in 5 Akten; im Theater an der Wien „Rächendes Gewissen“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag plagten uns schon Gratulanten: Poller, gleich dann Schmirer mit Gruber kamen, die Bondra, die Wohlfarth mit der Fajt – sehr steif –, Fiala. Die Hruschka brachte ein schwarzsamtenes Gilet, Kugler speiste mit uns. Nnach Tische zum Jean, fand sie am Tische, gab das Turm- und Grazienbillett, sah einige Gaukeltaschen(?), Maschinen, spielte mit ihm Billard. Dann zu Reimann, brachte ihr einen immerwährenden Kalender; dem Theodor, Evarist Reimann, dem Weidmann, K[arl] Rösner, L[eonhard] Zampis, A. Kanzler und V. Eckl (?) Kalender, Etuis. Therese hatte viele Besuche. Abends mit der Seitz Préférence. Band 11 (XI.), Seite 108r
11498 1828 12 30 Finster, gefroren. Im Burgtheater das Gestrige, im Theater an der Wien „Roderich und Kunigunde“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Vor Tische zur Schmirer, zur Wohlfarth mit Kalender, 4 fl., fand die Fajt, war ernst, kalt, schlug die Einladung ab. Sprach Dehne, vom Brudermann kaufte ich 62 Ellen schwarzen Taffet, à 35 Groschen, 6 schwarze Tücheln 25 fl. etc.. Koch, Dräxler, Agnes aßen mit uns, sehr unterbrochen, weil Fechner, sie, Raimund etc. kamen. Abends Préférence mit Seitz. Band 11 (XI.), Seite 108r
11499 1828 12 31 Heiter, 8 Grad. Im Burgtheater „Wunderschrank“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Neujahrsnacht“, Posse, im Josephstädter Theater „Guckkasten“. Am Vormittag zum Harrach. Zur Fanny; gab mir ein rot und schwarzes Kappl und Beutl. Kridl, Mayer, Werner speisten mit uns kalte Pastete für 16 fl. vom Stocklass. Dem Elsler gab ich 2 Gilets; nachmittags zu Schenk. Zu Corra, gab für die Modenzeitung 7 fl. CM. Assen, Imhof, Pechwill, Weingarten (?) mit 2 Töchtern brachten Torte von Windteig; mit der Weinmüller, Werner, Therese Préférence. Band 11 (XI.), Seite 108v
11500 1829 1 1 Heiter, 12 Grad. Im Burgtheater statt „Nibelungenhort“ wegen der Müller „Erbvertrag“, im Theater an der Wien das Gestrige und Carls Taschenspiel, im Josephstädter Theater das Gestrige. Ich brachte mit innigen Küssen meiner guten Therese 60 fl. und 6 Paar Handschuhe, 10 fl. Sie gab mir eine Piquet-Unterhose und 6 Schlafhauben, Schmid (?) gab Therese Almanach und mir Petzels Chronik und Wandkalender. Um 11 h zu Vinzenz, traf ihn samt ihr zu Hause; waren sehr artig, wies mich an Farkasz. Ich eilte zur Schwann, war lang mit ihm und das Resultat: das Moratorium dauere 2 Jahre, dann erst könnten sie mich zahlen; Vinzenz kann jetzt aus dem Sack nicht zahlen. Gyrowetz, Werner, Marie speisten bei uns kalte Pastete. Nachmittags zu Haus, bei Therese Reich, Agnes; ich in Gesellschaft Préférence. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 108v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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