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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11486 1828 12 18 Tauwetter, Glatteis. Im Burgtheater für die Wohltätigkeit „Johanna von Montfaucon“, im Theater an der Wien „Barbier von Sievering“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag schrieb ich Bemerkungen über Gallenbergs unglückliche Pachtung. Werner speiste mit uns; abends in Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 107v
11487 1828 12 19 Stürmisch, 9 Grad Wärme, abends öfters Regen. Im Burgtheater „Belisar“, die Gley zum letztenmal, Jenner (?). Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Vorher, damals, später“, in 3 Akten nach Scribe; im Josephstädter Theater zum Vorteil des Carl Ludolf (?) „Yelva, die russische Waise“, in 2 Akten. Am Vormittag schrieb ich meinem Bruder zum Namenstag und Neujahr. Den Allemann empfahl ich neuerdings ins Burgtheater. Jaudl kam mit dem Jakob Hoch von Stuttgart; von ihm kaufte ich Rosen, Nelken, Hyazinthen für 25 fl.; vederemo ! Vor Tische in Gesellschaft, die Porzellanniederlage, dann zu Wittmann speisen, zum Corra. Von Löwe erhielt ich Zedtlitz’ herrliches Gedicht „Die nächtliche Heerschau“. Abends Préférence mit Mark, viel Glück !. Weinmüller, Agnes, Heidinger waren da. Band 11 (XI.), Seite 107v
11488 1828 12 20 Ein Orkan wütet, von Mittags an Regen. Im Burgtheater „Geldheirat“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Mittags Förster und Raulino, welchem wir den Text lasen, nach Tische in den Garten, Förster zeichnete den Turm von der Brücke. Zum Burg wegen der Gemeinderechnung und Zulage für den Wächter Kreil, hat nun nebst freiem Quartier monatlich 12 fl., auf Livree 40 fl., alle 5 Jahre die Gala; der Gerichtsschreiber monatlich 14 fl. etc.. Dann in Gesellschaft Préférence. Band 11 (XI.), Seite 107v
11489 1828 12 21 Stürmisch, Regen. Im Burgtheater „Hamlet“ nach Schlegel, im Theater an der Wien „Götz von Berlichingen“, im Josephstädter Theater „Wechsel“ und „Aschenbrödel“. Dem Hanl zeigte ich die „Stunden der Andacht“. Am Vormittag zu Förster wegen dem Turm-Billett. Leykam führte mir den talentvollen Kriehuber auf. Dann sprach ich Dr. Schönauer. Mittags allein, abends bei Therese Reich Nettl, die Agnes, ich mit der Seitz Préférence. Band 11 (XI.), Seite 107v
11490 1828 12 22 Stürmisch. Norma. Am Vormittag zu Schenk, auf den Wildpretmarkt, Rebhuhn à 1 fl. 15 x; Eckl schickte 2 Strakin (?). Weidmann speiste mit uns, schrieb die Liste der Gäste vom Fest am Brandhof. Zum Corra; abends Préférence in Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 107v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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