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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11446 1828 11 7 Öfters Schnee, rauer Wind. Im Burgtheater „Vater und Tochter“, im Theater an der Wien Bosco, kündete die Fusilade an, welche Döbler schon gestern machte. Im Josephstädter Theater das Gestrige und wieder die Alpensänger. Vor Tische in der Stadt herum. Speiste in der Schwann, traf Schmidt, nachher zur Haymerle, Köhler, die Jäger mit der Kornhäusel. Um 6 h im Sturm zu Haus, Joseph mit Werner. Wegen Schnupfen, Husten um 9 h ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 103v
11447 1828 11 8 Finster, kalt, öfters Schnee. Im Burgtheater „Whistpartie“, Devrient als Skarabäus, „Nehmt ein Exempel“; im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Mayer speiste mit uns, gaben ihm ein Plutzerl Senf. Nachmittags zu Haus, abends Préférence mit Seitz; bei Therese Agnes, die zwei Heidinger. Band 11 (XI.), Seite 104r
11448 1828 11 9 Kalt, öfters Regen. In Burgtheater „Menschenhass etc.“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Schwarz erzählte vom Diner am Sonntag zu Kochs Jubelfeier in der Redoute. Mit Schauenstein zum Sieber, machte dreimal die Reise um die Welt, um seine Naturseltenheiten zu sehen: von Neuseeland, Neu Holland, den Mauritzinseln etc.; sahen viele Tiere, Pflanzen, Waffen, Werkzeuge, Stoffe, Matten etc., einen ungeheuer großen Löwen, 7 Spezies von Känguruh. Mittags mit Therese ganz allein, nachmittags zu Haus. Abends Préférence mit der Seitz. Gestern endete an der Brustwassersucht Johann Bapt[ist] Dorner, öffentlicher Lehrer und Kalligraph, um ½ 1 h mittags im 36. Jahr. Morgen um ½ 5 h öffentliche Beisetzung bei St. Stephan. Welch ein Verlust für die Knoblich und Hermann ! Band 11 (XI.), Seite 104r
11449 1828 11 10 Finster, öfters Regen. Im Burgtheater „Spieler“, Devrient als Posert ganz vortrefflich, Koch wurde mit Enthusiasmus empfangen. Im Theater an der Wien sollte „Meister Pilgram“ sein, weil aber Artour die Walla nach Preßburg begleitete, wurde vor 7 h „Der Mann im Feuer“ angesagt; ganz leer. Im Josephstädter Theater das Gestrige. Gestern Abend war bei Therese die Hoffmann mit ihrem Ferdinand als Merkur. Kamen eben vom Parke, ist ganz Kaufmann, hat für sonst nichts Sinn. Den Vormittag schrieb ich dem Müller, erhob ihn über Bosco und Döbler, lud ihn für morgen zum Speisen; ist aber krank. Gegen 11 h in die Lizitation der Linzer Zeughausfabrik, ausgemusterte Ware um hohen Preis. Zum Haim, wegen Sitz für morgen. Schmidt speiste mit uns; nach Tisch nahm die Kwiatkowska mit der Braut des Gubernialrates Lill von Lilienbach Abschied, reisen morgen nach Wieliczka. Zum Begräbnis des Dorner; viele Menschen. Dotzauer erklärte mir und Traubenberg, dass seine Leber 9 ½ Pfund wog. Wurde in Währing beerdigt; der Totengräberin von da samt dem Vorbeter 3 fl.. Die Saly schickte ich mit ihrem Vater ins Josephstädter Theater, gab ihnen 1 fl. 40 x. Mit der Seitz Préférence. Band 11 (XI.), Seite 104r
11450 1828 11 11 Finster, Nebelreissen. Im Burgtheater „Jude“ mit Devrient; im Theater an der Wien Einnahme des Scholz „Barbier von Sevilla“, Forti Figaro, vorher Posse „Benefiziant (?) in Verlegenheit“, miserabel, nicht voll; Forti wurde empfangen, ist schwächer. Im Josephstädter Theater Den Vormittag zu Haus. Mittags Agnes und Dräxler; versprach mir Schwarz’ Original-Handzeichnung seines Faust. Nachmittags zu Hause, ins Burgtheater, gedrängt; der Triumph der Kunst. Band 11 (XI.), Seite 104r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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