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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11411 1828 10 3 Ein grauer Tag. Im Burgtheater „Gott erhalte !“, „Hans Sachs“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Josephstädter Theater, „Gott erhalte !“, dramatische Szene, dann „Waldmädchen“. Die Kinder lernten bei Demmel und Raulino und speisten bei der Schwitzer. Fuhr früh in die Stadt, zur Fanny, fand die Sepherl sehr schwach und misslaunig, schaffte ihr ein Hähnl an, schenkte der schwarzen Nanni 1 fl. CM. Kaufte für Therese 14 Ellen olivengrünen Merinos, 25 fl., gab dazu 12 Ellen weißen Taffet. War bei Koch; lag. Fand bei den Stegmayer die Fanny Dornheim (?), speiste in der Kettenbrücke. War mit der Schenk in dem feuchten, neuen Quartier, abends mit beiden in die Kettenbrücke. Die 24 Trompeter von Ehz. Carl-Ulanen und Strauß mit Symphonien etc. unterhielten sehr angenehm. Wir soupierten im Saal, der Garten war auch beleuchtet. Um 9 h zu Hause; bei Therese waren die Weinmüller, Kugler. Band 11 (XI.), Seite 100v
11412 1828 10 4 Windig, veränderlich. Im Burgtheater zum 1. Mal „Albrecht Dürer in Venedig“, Schauspiel in 1 Akt von Schenk, „Karl II.“ Lustspiel in 3 Akten nach W[alter] Scott, von Robert. Im Theater an der Wien „Rudoph von Habsburg vor Basel“, im Josephstädter Theater zum 1. Mal „Stock im Eisen“, Schauspiel in 4 Akten von Meisl. [Die Stücke] im Theater an der Wien und Josephstädter Theater missfielen. Den Vormittag im Salettl. Antwortete dem Holbein, empfahl ihm den Lachner an Sutors Platz. Mit Marie, Raulino im Zelte. Heute kam des Kaisers Unterschrift für Gallenberg. Schmidt von Brünn überraschte, ich, Loisl und die Kinder begleiteten ihn zur neuen Ketten-Fahrbrücke. Zu Haus war die Fux, welche sie zu Pelikans Glacis-Beleuchtung mitnahm; sie war sparsam. Cserny mit Kathi, 3 Piaristen besuchten uns. Abends mit der Kugler Préférence. Band 11 (XI.), Seite 100v
11413 1828 10 5 Die Sonne kämpft mit dem Nebel. Im Burgtheater auf allerhöchsten Befehl „Fiesko“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater dg. Früh mit den Mädchen in die Linienkapelle, dann im Salettl. Raulino gab Zeichenstunden, er, dann Schmidt und seine Schwester Richter, welche wir lange nicht sahen, Lissl speisten mit uns. Nach Mittag fuhren wir zu Gansters Haus, Garten. Kreutzer brachte die Kunde, dass seine Frau gestern ins neue Quartier gezogen, vor 11 h nachts mit einem Mädchen entbunden wurde. Therese ist leider Patin, Taufe morgen vormittags. Abends kam mit Gruber Ranftl (?), großes Schaukeln, dann Tanzl. Kárner kam, riet mir, an Carl Nagy, mehrere hoher Herren und 1. Fiskal der k[öniglichen] Freien Stadt Preßburg zu schreiben, dass er mit Alexander von Jablonczy in Tyrnau konferiere und mit Farkasz ernstlich rede. Abends heiter, angenehm. Band 11 (XI.), Seite 101r
11414 1828 10 6 Ein angenehmer Tag, nur etwas windig. Im Burgtheater „Jäger“, Meck von Magdeburg als Oberförster, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Früh badete ich, dann schrieb ich an Nagy, dass er die Kongregation benutzen möchte um mit Farkasz und Jablonczy zu reden, dass Vinzenz bald hierher kommt. Um 10 h fuhr Therese zur Taufe der Kreutzer; das Mädchen heiiißt Maria Theresia. Sie gab silbernen Handleuchter mit Löschhorn, 35 fl., der Hebamme 5 fl., dem Priester 2 ½ fl., Kirchendiener 1 fl. 40 x, Magd 50 x, Wagen 5 fl.; fand Treitschke und die alte Wranitzky. Mit uns speiste Raulino, Rösner zeigte eine Skizze des Graner Doms. Nach Tische mit den Kindern und Loisl zur Mark; sie machten Hauben und Chemisette. Mit ihnen und Fanny ins Theater an der Wien, sehr mittelmäßig; Loge von Mark 2 ½ fl., bei Therese Grössing und Frau, abends die Kugler Band 11 (XI.), Seite 101r
11415 1828 10 7 Stürmisch, kalt, Regen. Im Burgtheater „Quälgeister“, Car[oline] Müller Isabelle, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Josephstädter Theater die 4 Alpensänger Fischer, Freudenschuss, Lauffer, Herzog, dann „Waldmädchen“. Die Kinder lernten beim Demmel, Raulino, schrieben an Kirchmayer, ich im Salettl. Brandmayer schickte mir ein elegantes Hundshalsband, mittags mit Raulino etc.. Gegen Abend überraschte uns die Reimann mit der Kwiatkowska, welche mit ihrer Freundin, Braut des Gubernialrates von Wieliczka kam. Brachte uns eine Pyramide von Salz. Sieht sehr gut aus, hat sich von den Schrecken des Brandes erholt. Nachher Préférence mit der Kugler. Band 11 (XI.), Seite 101r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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