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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11436 1828 10 28 Heiter. Im Burgtheater zum 1. Mal „Der junge Ehemann“, Lustspiel in 3 Akten aus dem Französischen von Majlath; schändliche Charaktere, gefiel. Im Theater an der Wien zum 1. Mal Bart[olomeo] Bosco aus Turin, Loge 12 fl., Sitz 2 fl., Entrée 1 fl, Sitz auf der Galerie 1 fl. 20 x, Entrée 40 x.; ein gewöhnlicher Taschenspieler, hübscher Kerl, Spaßmacher, täuschte das Publikum. Im Josephstädter Theater Döbler zum 1. Mal, vorher „Staberl als Toter“; gefiel sehr, macht alles wie Bosco. Den Vormittag zu Haus, dann spazieren. Unsere Gäste Dräxler – übernahm die Schilderung des Festes im Gartenbuch –, Schmidt von Brünn, Weidmann – übergab ihm den gelben Beutel mit 20 fl., bekommt von der Hoffmann für ein Gedicht für Ferdinand 6 Batisttücheln –, Rösner, Agnes. Nachmittags zu Hause, zur Fanny; hustet sehr, schickte Schenk geselchte und Cervelatwürste. Ins Theater an der Wien; voll, fand Kornhäusel, Sichrovsky, Castelli; sah Bánffy mit Hruschka und Christine in der 2. Galerie. Bosco begann um ¼ auf 8 h; starke, aber nicht elegante Beleuchtung und Apparat. Schon das 2. Stück misslang; jenes mit dem Damenhut überraschte, sonst gar nichts. Bei Therese Fieglmüller und Marie. Band 11 (XI.), Seite 103r
11437 1828 10 29 Kalt, Eis. Im Burgtheater das Gestrige und „Gang ins Irrenhaus“, im Theater an der Wien Bosco, sehr leer; im Josephstädter Theater „Füllhorn“, Alpensänger; Kampf zwischen Fischer und Carl wegen Döbler, soll nicht spielen, so lange Bosco hier. Fortsetzung von Adlersteins Bilderlicitation. Mittags speisten Kridl, Stegmayer, Werner, Focke, die Kugler da. Abends Préférence mit der Fanny und Schenk. Bei Therese die Heidinger von der Sartory. Band 11 (XI.), Seite 103r
11438 1828 10 30 2 Grad unter 0, finster. Im Burgtheater „Armer Poet“, „Herrmann und Dorothea“; im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Josephstädter Theater „Guckkasten“, Alpensänger. Den Vormittag zu Hause. Suchte Schmidt im London; leidet an der Goldenen Ader. Mittags mit Weidmann, nachmittags zum Schenk. Wegen Trumeau-Tischchen in den Niederlagen herum, fand keines. Begegnete Schwarz, er spielt heute im Burgtheater statt Koch den alten Feldern; wurde beim 1. und 2. Akt beklatscht. Devrient gefiel im ersten Stück sehr, weniger im zweiten; dauerte bis ½ 11 h. Las Baldamus’ biographische Skizze von Koch, 1 fl. CM. Bei Therese Mark, die Woller mit Marie; ich spielte mit Fanny und Schenk Préférence. Band 11 (XI.), Seite 103r
11439 1828 10 31 Früh der 1. Schnee, dann heiter. Rauer Wind und Staub. Im Burgtheater „Junger Ehemann“, „Sekretär und Koch“, zwischen beiden Mlle. Bertrand, Harfenspielerin von Paris. Im Theater an der Wien „Höhle Soncha“, im Josephstädter Theater „Preciosa“, Mad. Korner, im Leopoldstädter Theater Döbler, gefällt, „Weiberfeind“. Die Sepherl brachte Blumen, schickte Rosen der Fanny. Den Vormittag zu Haus. Schmirer bat, des guten Carl Grab zu schmücken, klagte über Poller. Mittags im Wilden Mann, in Gesellschaft. Nachmittags zum Schenk, gaben der Fanny den Trumeau-Tisch mit 2 Spiegeln. Zu Koch, plauderten lange. Abends Préférence mit Werner; Marie kam. Band 11 (XI.), Seite 103r
11440 1828 11 1 Heiter, kalt, früher Winteranfang; abends etwas Regen und Schnee. Gallenberg kündet die Öffnung des Kärntnertor-Theater im Dezember an: Loge 1000 fl., Sitz im Parterre 150 fl., im 3. Stock 120 fl., 4. Stock 80 fl.; Eintritt im Parterre 80 fl.; täglich Loge 6 fl., Sitz im Parterre 1 fl. 24 x, im 3. Stock 1 fl., 4. Stock 50 x; Eintritt Parterre 1 fl., 2. Parterre 40 x, 3. Stock 36 x, 4. Stock 24 x, 5. Stock 12 x. Im Burgtheater „Isidor und Olga“, Osip Devrient; im Theater an der Wien „Höhle Soncha“, im Josephstädter Theater „Guckkasten“, Alpensänger. Mittags Schmidt, seine Marie, Richter; Marie sang, schöne Stimme. Nach Tisch kam Kárner, las ihm des Carl Nagy Brief und meinen an Vinzenz vor; fand ihn ganz vortrefflich. Abends Préférence mit dem Schenk, Seitz und Fanny; bei Therese Agnes, Krieghammer. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 103v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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