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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11431 1828 10 23 Heiter, aber kalt. Im Burgtheater „Don Gutierre“, im Theater an der Wien „Herma“, im Josephstädter Theater das Gestrige. In der Stadt. Den Vormittag zu Hause. Therese ordnete ihre Servante (?), ich meine Schriften, schrieb. Gegen Mittag promenierte ich in der Stadt herum, mittags mit Weidmann, Mayer; gab ihm Douceur für Schneider, 50 Lampen à 6 x. Nachmittags mit Weidmann zu Corra, ein neuer Kaffeesieder; zu Marie, Rechnung für Theatergarderobe, gab wieder 5 fl.. Die Reimann, Fieglmüller, Kunigunde kamen hin. Zum Schenk, stinkt unerträglich; schlafen beide bei der Fanny, welche wegen Alteration und Schwäche liegt. Abends da, dann zu Hause, fand Mark, plauderte vom Sonntag. Band 11 (XI.), Seite 102v
11432 1828 10 24 Ein kalter, finsterer Nebeltag. Im Burgtheater „Schloss Limburg“ – die Müller Caroline ist engagiert –, „Edukationsrat“, „Nehmt ein Exempel“, Den Vormittag zu Hause, ordnete, schrieb. Mittags von der Schwann, nachmittags ging ich herum. Zu Mark, zahlte der Kinder Filzhüte, 25 fl., zur Fanny. Spiel mit Mellini, ins Burgtheater; ziemlich voll, kam neben der Birch-Pfeiffer zu sitzen ! Bei Therese Raulino, Marie. Band 11 (XI.), Seite 102v
11433 1828 10 25 Kalt, finster. Im Burgtheater „Minna von Barnhelm“, Carol[ine] Müller zum letzten Mal Franziska; ist mit 2500 fl. engagiert. Im Theater an der Wien „Tartarenschlacht“, Schauspiel in 4 Akten von Fetz; im Josephstädter Theater Alpensänger, „Waldmädchen“. Den Vormittag zu Hause. Schrieb dem Jean, schenkte ihm 125 fl. zum Ankauf des Hofgrundes und 75 fl. zum Bad für die Lotti. Mit Therese in den Prater, dann zur Kettenbrücke speisen. Nachmittags zum Koch gratulieren. Bauernfeld machte auf das 50jährige Künstlerleben ein schönes Gedicht, auch Sanenz eines, die Hruschka brachte ihm eine lila Tasse, Stegmayer ließ ihn als Abbé L’ Epée mit Scheilien (?) stikken. Abends bei Fanny, mit ihr, Schenk und Mellini Préférence. Bei Therese die Agnes, Woller. Band 11 (XI.), Seite 102v
11434 1828 10 26 Ein schöner Herbsttag, nur windig. Im Burgtheater „Ein treuer Diener“, Anschütz und Costenoble sind Regisseure. Im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater „Füllhorn“ mit den Alpensängern. Am Vormittag schrieb ich an Vinzenz nach Eisgrub wegen Anweisung meiner Pension. War mit Therese in der Kirche, mittags speisten die Lissl und Ball bei uns. Nachmittags schrieb ich, las. Abends Préférence mit Schenk bei Fanny. Bei Therese die Reich Nettl mit Vater, nachher die 2 Imhof. Band 11 (XI.), Seite 102v
11435 1828 10 27 Nebel, finster. Im Burgtheater „Kaufmann von Venedig“, der berühmte Devrient Shylock, wurde 3mal gerufen. Im Theater an der Wien „Tartarenschlacht“, im Josephstädter Theater „Füllhorn“. Bilderlizitation des Adlerstein in der Jägerzeile. Ging wegen Nagy hinaus, fand Kridl, Jäger, Starhemberg; kaufte von Ostade „Baum mit Weib“ für 30 fl.. Kugler und Zampis speisten mit uns. Kirchmayer und Moritz kamen, die Kinder sind gesund. Abends zur Fanny, Préférence mit Schenk und Mellini; Therese räumte herum. Band 11 (XI.), Seite 103r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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