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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11476 1828 12 8 Finster, Glatteis. Im Burgtheater „Parteiwut“, Devrient als Kocke; im Theater an der Wien „Maskenball“, „Staberl als Physiker“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Die Marie und Kárner, welchem ich die Unterredung mit Vinzenz erzählte, speisten mit uns. Therese hatte die Weinmüller, Krieghammer, Reich Nettl, Agnes, Heidinger. Ich suchte Gesellschaft; Préférence mit Seitz. Band 11 (XI.), Seite 106v
11477 1828 12 9 Finster, kalt, Regen. Im Burgtheater „Hans Sachs“, im Theater an der Wien Einnahme der Friederike Herbst (?) „Die Räuber“, Devrient als Franz Moor, im Josephstädter Theater das Gestrige. Ich sprach Gyurkovics wegen Vinzenz. Den Vormittag zu Haus, mittags Koch, Werner, Agnes. Richterwahl, Burg kam; ich schrieb wegen seiner Vollmachten dem Reimann, Steiner. Nachmittags um eine Stimme mehr wurde Leander Prasch (?) Richter. Ins Theater an der Wien, erhöhte Preise, Stuhl im Orchester 3 fl., im Parterre wird 10 fl. geboten; es war zum Erdrücken voll. Grösseres und grässlicheres sah man nie. Devrient wurde fünfmal gerufen. Am Schlusse erschien er mit Kunst, sprach: „Ich habe keine Worte, um zu danken. Nie werde ich diesen Tag vergessen“. Erst um ½ 12 h kam ich nach Hause, Carl gab dem Devrient ein Souper, bot ihm 800 fl. für eine Wiederholung. Band 11 (XI.), Seite 106v
11478 1828 12 10 Heiter, sehr kotig. Im Burgtheater „Jude“, Devrient zum letzten Mal; spielte 25 Mal, jedes Mal 150 fl.; bekam 800 #. Im Theater an der Wien „Schlachtbefehl“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Mittags in die Porzellanniederlage im Fries’schen Haus, brachte Niedermayer, Dietschy und Rathmayer französische Kalender. Kridl, Mayer, Werner speisten mit uns. Mittags zur Fanny, abends Préférence mit Werner, Hoffmann. Ihr Ferdinand kam, um von mir zurechtgewiesen zu werden. Band 11 (XI.), Seite 107r
11479 1828 12 11 Im Burgtheater „Vormund und Mündel“, im Theater an der Wien „Komm her !“, „Staberl als Physiker“, im Josephstädter Theater „Lodoiska“, „Der Trauerfall“. Devrient reiste mit Frau und 2 Schwägern nachmittags 3 h vom Wilden Mann nach Berlin, wo er am 20. eintreffen muss. Der König zahlt ihm 6000 Taler Schulden. Gestern sagte er am Schlusse, er wünschte sich lange hierher, und wenn die Verhältnisse günstig, ist er bald wieder hier. Schellhorn und Werner speisten da. Nach Tische zu Schenk, sagten mir, dass sie am Mittag dem Toni und Franzi entdeckten, dass Fanny die Mutter der Toni und Pepi sei, worüber sie sich sehr freuten. Feierliche Begräbnis des Präsidenten Reichmann bei St. Stephan, alle Bürgercorps rückten aus. Mit der Fanny Mariage. Band 11 (XI.), Seite 107r
11480 1828 12 12 Veränderlich. Im Burgtheater „Heirat aus Vernunft“, dazwischen Fürstenau, Flötist aus Dresden, dann „Die Zerstreuten“, Koch und Wilhelmi. Im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Josephstädter Theater „Lodoiska“. Kopfweh, Schnupfen, Goldader quälen mich, Stegmayer lockte mir 10 fl. CM auf 8 Wochen heraus. Kirchmayer brachte Zeichnungen und Katalog, bat, ihm für Steuern 100 fl. CM zu leihen; alles will Geld ! Mittags aß ich wenig von der Schwann. Abends die Schmirer mit der Fanny; gab ihr Kunde vom Joseph Held; gefällt ihnen. Dann Mark, die Weinmüller, Agnes, zwei Heidinger, spielten Préférence und Lotto: später kam Förster. Band 11 (XI.), Seite 107r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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