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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11581 1829 3 23 Trüb, kalt, öfters Regen. Im Burgtheater „Geldheirat“, im Kärntnertor-Theater die Pasta zum allerletzten Mal, „Semiramide“; vorher „Gott erhalte !“. Sang so schlecht, dass sie beinahe gezischt wurde; ihre Einnahme 6000 fl. Im Theater an der Wien „Johann Hasel“. Fechner kam zweimal, um 3 h und abends 7 h zum 5. Mal Blut. Mir ist das Liegen sehr lästig; um 11 h legte ich mich auf meine geohnte Weise und schlief in 2 Perioden 6 Stunden. Den Abend allein mit der Agnes. Band 11 (XI.), Seite 114v
11582 1829 3 24 Gefroren, 2 Grad. Im Burgtheater „Launen des Zufalls“, „Schüchtern und dreist“, im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Libussa“, Hoffmann missfiel, dann „Panurge“. Im Theater an der Wien das Gestrige. Fechner kam zweimal; um 12 h setzte ich mich vor den Schreibkasten. Schmirer, Schenk, Hruschka kamen zusammen; plauderte von der Walcha, von der Magd Julie, Bestie (?). Agnes aß mit Therese, ich schrieb, las. Um 3 h beim Burg Gerichtsschreiberwahl; Reimann schrieb abends, dass Teutschmann mit einer Mehrheit von 6 Stimmen gewählt wurde; Morawa war gegenwärtig. Ich ließ es gleich der Nany sagen, um 6 h ins Bett. Hruschka war eine Weile da, sonst allein. Kein Blut. Band 11 (XI.), Seite 114v
11583 1829 3 25 Maria Verkündigung, kalt, aber heiter. Norma. Früh kam Nany, Teutschmann, später Reimann, erzählte den Vorgang. Zum Schreibkasten, schrieb an Farkasz, schloss ihm den Körnerpreis. Viele Besuche, schrieb, las. Therese speiste mit Kridl, um 6 h ins Bett. Lembert, Marie, Hruschka kamen; Fechner erst spät. Kein Blut. Band 11 (XI.), Seite 114v
11584 1829 3 26 Weniger kalt. Im Burgtheater „Isidor und Olga“, im Kärntnertor-Theater „Libussa“, „Mathilde“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, Früh schickte Fanny das erste Tableau; dankte ihr schriftlich. Später die Kugler, Schmirer, Mark, Werner etc., Briefe von den Kindern. Toni macht mir keine Freude; Kirchmayer bessert sich. Im Garten wurde das Gesimse über der Saaltür mit Kupfer gedeckt; kostet ! Gegen Abend die Hruschka, später die Stegmayer, plauderte mir angenehm vor. Fechner fand den Puls wieder stark. Um 6 h ins Bett, kein Blut, um 7 h 72 Stunden. Band 11 (XI.), Seite 114v
11585 1829 3 27 Kalt, Aprilwetter. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, Moritz Eduard, so-so, sehr beweglich. Im Kärntnertor-Theater „Barbier“, im Theater an der Wien Esslair erstmals „Tell“, schönes Theater, wurde 3mal gerufen. Fechner gab mir Croton-Öl zum Abführen. Um 11 h stand ich auf. Therese schrieb statt meiner der Toni derb; sie hustet, hält sich nicht. Elsler brachte den Purgerth, sehr verändert; ist mit Lichtscheindl hier. Theodor besuchte mich; ihm schenkte ich die 7 Ellen kornblaues Tuch, worüber er sehr erfreut. Die Hruschka brachte mir 20 fl. auf den Tubus !!! Abends allein. Band 11 (XI.), Seite 114v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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