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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1136 1800 9 15 Früh ins Bureau, später in Teublers (?) Hof, auf’s Bankerl, dann nach Hause. Mayer und Eckhart speisten mit uns. Nach Mittag gingen Pepi und Mayer mit uns in den Botanischen Garten. Abends ins Burgtheater „Gutherziger Alter“ und „Affenballett“, das wir auf dem Theater ansahen. Mit der Dorn(?), Destefani, welche vor ihr ausspuckte, und Marsigli gab es einen gewaltigen Spaß, der bis zum Ende des Balletts dauerte und den ich morgen gleich dem Grafen schreiben werde. Die Fortsetzung des Aufgebots ist sehr mittelmäßig. Band 03 (III.), Seite 10v
1137 1800 9 16 früh ging ich auf einen Augenblick ins Bureau; dann in die Theaterkanzlei, wo mich Therese erwartete. Zusammen gingen wir auf den Hof, aßen Obst, besuchten Brandl und erfuhren, Maria Taferls (?) Vermählung sei für Sonntag bestimmt. Von da in den Prater, bei der Buchbinderin Hütten hielten wir im Ringelspiel Standerling (?), dann zum Einsiedler, wo wir uns lagerten und Essen bestellte. Um 9 h kam Klimbke und speiste mit uns. Nach Mittag schlichen wir herum und abends versammelten wir uns auf dem Feuerwerksplatz, das letzte heurige Feuerwerk zu sehen. Wir trafen eine Menge Bekannte, auch Scheiger mit Anhang, die sich zu uns gesellten. Im Hereingehen schlichen wir so langsam, dass wir beinahe die letzten waren. Band 03 (III.), Seite 11r
1138 1800 9 17 Ein unangenehmer Tag. Heute versehen die Bürger zum ersten Mal die Wache. Um 9 h Probe von der Musik, wegen Konzert morgen im Augarten. Abends im Burgtheater „Essighändler“ und „Affenballett“; beim Ballett waren wir auf dem Theater. Therese ist immer nicht wohl. Band 03 (III.), Seite 11r
1139 1800 9 18 Früh fuhr Agnes mit uns in den Augarten; der Willmann Bruder gesellte sich zu uns. Nach mir sah ich eine zahlreiche Gesellschaft, Therese sang mit vielem Beifall. Die Scheiger fanden wir im Saale; nach der Musik frühstückten wir Bratwürsteln und blieben im Augarten bis 12 h. Dann ging ich ins Bureau, um zu erfahren, welchen Fortgang das Aufgebot habe. Mittags aß Agnes mit uns, nach Mittag arbeitete ich zu Hause und las das Stück von Kotzebue „Gustav Wasa“. Abends ging ich mit Therese zur Marsigli, dann ich mit Agnes ins Burgtheater „Cesare“. Therese ging nach Hause, Agnes und ich blieben den 1. Akt, dann auch nach Hause. Band 03 (III.), Seite 11r
1140 1800 9 19 Früh ins Bureau, dann in die Theaterkanzlei, wo wir den Brief von Lichtenstein (?) an Braun lasen. Mittags speiste die Pepi mit uns, nach Mittag arbeitete ich zu Hause. Abends ging Therese zum Schmirer wegen unserem Quartier, welches uns auch zugesichert wurde. Abends kamen Therese und ich im Burgtheater zusammen, „Bürgermeister“; Therese ließ sich gleich durch Sepherl abholen; ich blieb und fand sie schon im Bett. Band 03 (III.), Seite 11r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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