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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11276 1828 5 21 Trüb, gegen Mittag heiter. Im Burgtheater „Mann von 50 Jahren“, „Whistpartie“, im Theater an der Wien das Gestrige, Alcid Mathevet zum letzten Mal; im Leopoldstädter-Theater „Sylphide“. Den Vormittag zu Hause, arbeitete, schrieb Zinsfassionen. Der Bube Weidmann hält der elenden Sudelei „Die Giraffe“ des Bäuerle in dem Wischblatt eine Schutzrede; wie sehr brandmarkt er sich ! Kwiatkowsky und sie, nun Buchhalter in Wieliczka, nahmen Abschied. Mit uns speisten Krieghammer, Kridl, Raulino. Nach Tisch wegen der Collens zu Wertheimer; sprach die Simonette, dass sie sich entscheiden möge, ob sie selbe nehme oder nicht. In Liechtensteins Garten, schöne Partien; fand Zeilner (?), sah von außen den Gasapparat des Pfändler. Bei Therese Mark, Agnes. Band 11 (XI.), Seite 87r
11277 1828 5 22 Früh Regen, warm; dann windig, nach 7 h Gewitter mit etwas Regen. Im Burgtheater „Heinrich IV.“, 1. Teil, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Der falsche Virtuos“, von Meisl, Posse in 2 Akten, Musik von Gläser; gefiel so-so. Den Vormittag zu Haus. Koch, welchen nachmittags sein Fritz überraschte und abholte, Collens und Werner speisten bei uns. Die Stegmayer ist entschlossen, Koch zu sich nehmen, wozu wir rieten. Nachmittags mit Saly in den Garten, erwarteten Haymerle mit Marie, Jäger, Kornhäusel, Keller; waren sehr angenehm überrascht. Tranken im Salettl Kaffee, im Saale jausneten wir Schinken, Salami, Käse. Sie unterhielten sich bis 8 h recht gut. Bei Therese Hoffmann mit Ferdinand. Band 11 (XI.), Seite 87r
11278 1828 5 23 Windig, heiter. Im Burgtheater „Schule der Alten“, im Theater an der Wien „Der falsche Virtuos“, im Leopoldstädter Theater „Gefesselte Phantasie“. Von Königstetten kamen Klagen; Toni klagte über das schlechte Essen. Zeigte die Briefe der Fanny, sie weinte. Fand Julie, sieht gut aus, erholte sich ganz. Fiala speiste mit uns, nachmittags kam auf einen Augenblick Andres. Emanuel bat mich, seinen Heiratskontrakt aufzusetzen. Der Graf schrieb, Titus, jetzt in Berlin, wolle im Theater an der Wien seine „Nachtwandlerin“ geben. Ich sprach Carl, war im Theater, fand Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 87v
11279 1828 5 24 Heiter, warm. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Leopoldstädter Theater „Sylphide“. Am Vormittag schrieb ich an den Grafen; Stullmüller kam auch. Die Fux bat mich, die Vermählungstafel am 4. Juni im Garten zu geben. Mit Emanuel nach St. Stephan einschreiben, ging langsam. Hassel (?) ist der Thanhäuser Beistand, Vater Koch kommt mit Fritz nach Lakkenbach; er und August speisten mit uns. Nach Tisch kam Helen, ist zu Wertheimer bestellt. Umsiedlung in den Garten; um 4 h hinaus, schliefen um ersten Mal da; waren den ganzen Abend allein, ordneten unsere Sachen. Lux lieferte nach 8 Monaten die Feuerspritze. Der Wächter beglückte uns mit einer Harmonie; ich lag schon. Band 11 (XI.), Seite 87v
11280 1828 5 25 Pfingstsonntag; ein düsterer Tag, selten Sonnenschein, abends Regen, Sturm. Im Garten; den Vormittag meistens im Salettl, schrieb an den Grafen. Dann mit Therese in der Hütte, wo wir mit Marie speisten. Gaben unseren Leuten Braten und Trunk. Nachmittags kam die Stessel mit Nettl und Louise; bestimmten, dass die Fux sie am Mittwoch zur Firmung führt. Sie bat Therese wegen Singen lehren, dass der Klaviermeister dreimal kommen darf. Dann kamen Reimann, sie, Schwarzer, welcher sagte, die Vögel seien grünfüssige amerikanische Rohrhühner. Therese verfertigte den grüntaffetnen Überzug zur Tuchent. Um 8 h schlief alles. Band 11 (XI.), Seite 87v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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