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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11176 1828 2 11 Sehr kalt, 12 Grad. Im Burgtheater „Herrmann und Dorothea“, „Gott erhalte !“, im Kärntnertor-Theater „Geburtstag“, ländliche Szene von Hoffmann, Musik von Gyrowetz, dann wegen Tamburini „Italiana“. Im Theater an der Wien „Habsburgs Erhöhung“, Festspiel in 2 Akten von Oppelt. Den Vormittag zu Haus. Das Abführen geniert mich sehr. Ich schickte zum Stessel, er verschrieb mir andere Pulver. Jungmann schickte Csernys Bemerkungen zu meinem Testament. Mein Hausmeister wurde wegen dem Diebstahl im Turm zur Polizei gerufen, es fanden sich Stücke der Polster, die Arbeitsschatulle etc.; nun kommts zum Criminale. Die Schwarz und Baldamus speisten mit uns. Suchte Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater, recht gefällig, viel Tanz; Mad. Brugnoli-Samengo, neu vermählt. Die Illumination am Schluss war brillant; nach dem 1. Akt nach Haus. Band 11 (XI.), Seite 75v
11177 1828 2 12 Sehr kalt, finster. Der Kaiser 60 Jahre; Beleuchtung der Stadt, Rathaus, Zeughaus, Landhaus zeichnen sich aus; die Bürger ziehen auf. Im Burgtheater „Wunderschrank“, im Kärntnertor-Theater „Geburtstag“, „Fee und Ritter“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Stessel kam, die Pulver fortsetzen. Dem Rathmayer schrieb ich wegen der 50 fl. CM. Mit uns speisten Müller, Dräxler, Mayer. Mit Held nachmittags zum Zeughaus, auf die Seilerstatt, zum Rathaus, Landhaus, Nakó, Lobkowitz. Zur Hruschka, Gesellschaft, die Falk, Etzelt, Haim. Ich fuhr eine Weile herum, die Kaiserin mit Anhang fuhr herum, das Rathaus wurde erst um ½ 10 h fertig. Um 9 h fand ich Therese schon im Bett. Band 11 (XI.), Seite 75v
11178 1828 2 13 Kalt, 8 Grad. Im Burgtheater sollte „List und Liebe“ nach Shakespeare sein, wegen Korn „Glück bessert Torheit“. Im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause. Sanenz brachte mir 2 Exemplare „Asternkränzchen“, 6 fl., nahm Baldamus in Beschlag, las ihm vor. Krieghammer, Rudolph, Kridl aßen auch mit uns. Nachmittags zu Jungmann; sein Arzt Schwarz hielt heute mit Fechner Consilium; ich halte ihn für verloren. Zum Corra, dann Préférence mit Mark. Mein Hausmeister Hagmann kündigte. Band 11 (XI.), Seite 76r
11179 1828 2 14 Heiter, 8 Grad. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, „Aminthas und Lydia“, wegen der Redoute Anfang 6 h; im Theater an der Wien „Schwarzer Mann“. Den Vormittag zu Haus. Schwarzer erzählte gestern der Therese, jener eingefangene Dieb, welcher am 2. Oktober bei mir einbrach, sei ein Maurergeselle. Förster und Stullmüller besuchten uns samt Reimann, welche durchaus Toni und Pepi Samstags beim Tanze haben wollen. Saly holte sie, speisten mit uns. Nachmittags zum Corra, zu Reimann, bat sie wegen der Kinder. Fritz und die Poller sind krank, also wird es verschoben. Blieb in Gesellschaft, bei Corra, spielte mit Therese Domino. Band 11 (XI.), Seite 76r
11180 1828 2 15 Finster, 10 Grad. Im Burgtheater „Verbannter Amor“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Ballnacht“, im Leopoldstädter-Theater „Sylphide, das Seefräulein“, Einnahme der Therese Krones, von ihr selbst, Musik von Drechsler. Den Vormittag zu Hause. Ließ wieder den Stessel wegen Abführen rufen, die Pulver verderben mir den Magen. Mit uns speisten Fiala und Werner, die Reimann und Fieglmüller kamen, dass der Tanz morgen richtig verschoben sei. Zur Hruschka, dem Maulmacher Weidmann schickte ich einen Sperrsitz ins Leopoldstädter Theater; schrieb ihm nach Verdienst, dass er bei der Kritik des „Fiesko“ die Hruschka nicht einmal nannte. Dann ins Theater, hielt dem Weidmann eine Lektion; er beteuerte mir aber, sie sei gar zu schlecht gewesen. Das Ganze verspricht kein langes Leben; hat viel Langweiliges, wenig Gutes. Raimund brav. Nicht sehr voll, grimmig kalt, dauerte bis ½ 11 h. Bei Therese Werner. Band 11 (XI.), Seite 76r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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