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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11171 1828 2 6 Viel Schnee, zerfließt. Im Burgtheater „Dame im Schleier“, im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien „Soncha“. Den Vormittag zu Haus. Publikation des Testaments der Jossey. Emanuel und Dini bekommen jedes 500 fl., die Fux Brillantohrringe, er nichts; sie handelte undankbar. Die Krieghammer und Kridl speisten mit uns. Nachmittags zum schwachen Jungmann; sein Bruder kam. Zum Corra, kaufte der Fanny bei der Kassa eine Bronzekette. 2 fl.. Spielten mit Mark Préférence. Band 11 (XI.), Seite 75r
11172 1828 2 7 Es schneit ohne Aussetzen; auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater „Hans Sachs“, Im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, dann zum 1. Mal „Amynthas und Lydia“, Divertissement von Henry, mit Samengo und Brugnoli; im Theater an der Wien „Höhle Soncha“. Den Vormittag zu Haus. Mit uns speiste Krieghammer Rudolph und Stürmer; der brachte 2 kleine Bilder, die Spinnerin und den Durchbruch des Felsens im Helenentale, recht hübsch. Nachmittags zur Versorgungsanstalt, fand Sonnleithner. Zur Wohlfarth, Corra, sprach Bethmann; er reist morgen ab. Ins Kärntnertor-Theater, das Divertissement langweilte, missfiel. Die Fux zeigte Theresen das Brillantkreuz und Ohrgehänge von der Jossey; um 5 h war ihr Begräbnis. Band 11 (XI.), Seite 75v
11173 1828 2 8 Tiefer Schnee, gefroren, schlecht zu gehen. Im Burgtheater „Balboa“, im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien „Gott erhalte !“, „Duell“, „Feuerprobe“. Den Vormittag zu Haus, schrieb an den Grafen, schickte ihm ein Gesuch um Putz vom Polborn. Nach 1 h mit Therese zur Schwitzer speisen. Waren mit der Therese allein, aßen recht gut, ich viele Krapfen. Gegen Abend kam die Böhm. Ich suchte Gesellschaft, holte Therese um 8 h ab. Band 11 (XI.), Seite 75v
11174 1828 2 9 Viel Schnee, heiter, schlecht zu gehen. Im Burgtheater „Unvermählte“, im Kärntnertor-Theater „Maurer und Schlosser“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“. Den Vormittag zu Haus. Gned kam, plauderten von den Launen der Schenk, von ihm, Fanny. Mit uns speisten Raulino und Gned. Nachmittags ging ich herum, kalt, glatt. Suchte Gesellschaft. Ins Burgtheater; die Löwe, Gilson Hruschka, der Graf Anschütz; recht brav, das Ganze eine gelungene Aufführung. Fand die Schmirer, Holzmeister, Linder (?). Sprachen vom Verkauf der Optik. Band 11 (XI.), Seite 75v
11175 1828 2 10 Strenge Kälte. Im Burgtheater „Belisar“, im Kärntnertor-Theater „Gebesserter Lorenz“, „Vermummter Neffe“, im Theater an der Wien „Höhle Soncha“. Den Vormittag zu St. Peter, sprach die Hruschka. Mit uns speisten die Marie, Baldamus; er brachte uns sein Gedicht „Ölzweig“ auf den Kaiser. Nachmittags zur Hruschka, spielten in Honeggers Gesellschaft Préférence. Therese legte sich zeitlich. Band 11 (XI.), Seite 75v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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