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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11201 1828 3 7 Gefroren. Im Burgtheater „Treuer Diener“, im Kärntnertor-Theater „Italiana“, im Theater an der Wien „Kabale und Liebe“, Franz von Linz Müller. Die Marie besuchte ich vor Tische, vor Tische besuchte uns die Bauer (?) zum 1.Male, sprachen über die unglückliche Heirat der kranken Minna. Mittags bei Wertheimer mit Corda, plauderte lange. Sie erzählte mir, dass er mit den Söhnen evangelisch wurde, dass sie es nicht billige. Abends die Hoffmann, Marie, Werner. Band 11 (XI.), Seite 78r
11202 1828 3 8 6 Grad, heiter. Im Burgtheater „Hausgesinde“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Falschmünzer“. Den Brief der Theodora Rohlfs an Bethmann nach Aachen begleitete ich. Mit uns speisten Werner, Gned. Nachmittags zur Wohlfarth ins Gewölb, fand nur die Mädchen. Zum Corra, plauderte lange mit Hofer von des Fürsten Verschwendung, dass Metternich, Kolowrat und Revitzky (?) eine Administration bilden werden, dass die Plaidai (sic, recte Plaideux ) die Baronie Mainau am Bodensee – badisch – für ihren Sohn für 57.000 fl. kaufte, welche nicht 50.000 fl. wert ist etc.. Cramolini erzählte, dass gestern nachts, als Würfel vom Carl in Hietzing hereinfuhr, der Kutscher selben vom Blutschlag getroffen im Wagen tot fand. War ein braver Klavierspieler; es war aber nur ein Rausch. Zur Fanny; fand Seitz mit Pepi. Mit Therese Domino. Band 11 (XI.), Seite 78r
11203 1828 3 9 Kalt, finster. Im Burgtheater „Kaufmann von Venedig“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Magd. Roser „Tage der Gefahr“; im Theater an der Wien „Felsenturm“. Früh gab ich dem Frühauf 5 fl. für Baumschneiden. Blieb zu Haus, mit Therese allein. Der Graf ist mit Johann seit gestern hier, keiner lässt sich sehen. Nachmittags ging ich mit Umweg zu Corra, dann ins Kärntnertor-Theater; Forti Wasserträger, Beils Armand, Cramolini Antonio, Achter Marzelline. Forti wurde nach dem 2. Akt gerufen, der Schluss kalt. Die meisten Logen, viele Sitze leer. Fand Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 78v
11204 1828 3 10 Ein finsterer Tag; die Kälte lässt nach. Im Burgtheater „Medea“, im Kärntnertor-Theater „Pirata“, Tamburini reist ab; im Theater an der Wien „Felsenturm“. Früh kam Nany, bei welcher gestern der Graf war. Von Eisenstadt Lackner wegen Rekrutierung mit Brief von der Motzelt Nanette. Baldamus kam von Preßburg, erzählte von des Primas Großmut, 100 fl. CM; speiste mit uns. Zusammen in Gesellschaft, ich ins Burgtheater, Birch-Pfeiffer gefiel, wurde zweimal gerufen. Leer, doch heiß; sprach die Seitz. Band 11 (XI.), Seite 78v
11205 1828 3 11 Heiter, doch windig. Im Burgtheater „Menschenhass“, im Kärntnertor-Theater „Pirata“, im Theater an der Wien „Räuber“, Einnahme des Moritz Rott, gedrängt; er als Franz, spielt zum letzten Mal; wurde gerufen. Vormittags mehrere, auch Müller; verlangte zu wissen, wer seine häuslichen Dummheiten erzählte. Als ich es verweigerte, sprang er auf und ging. Ich schrieb wegen manchen Fehlern der Kinder der Schwitzer Therese, dass ich wegen Ärger nicht komme. Um 11 h zu Tuscher, sah das Plenum, des Kaisers Bild von Lampi, die Kapelle, das Mosaikkreuz. Beim Philipp fiel nichts vor, der Kerl gesteht nichts mehr. Mit Lembert über die Glacis. Bei der Wohlfarth Diner mit Koch dem Eckhardt, bei uns Dräxler, Baldamus, Agnes. Nachmittags mit B[aldamus ?] zur Hruschka, Gesellschaft der Birch-Pfeiffer, der Rittmeister Vasváry; sprachen von der sehr kranken Falk. Blieben bis 6 h, später mit der Hoffmann und Therese Préférence. Band 11 (XI.), Seite 78v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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