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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11236 1828 4 11 Stürmisch, kalt. Im Burgtheater „Hans Sachs“, 9 Patienten; im Kärntnertor-Theater „Goldener Löwe“, „Vemummter Neffe“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“. Am Vormittag kleine Tour. Mit uns speiste die Eder, nach Tische zur Assen, Etzelt da; plauderten von der Falk, den Lügen der Hruschka. Beschloss, ihr sehr ernst zu schreiben. Zu Hause Krieghammer, Agnes, Mark, Werner, spielten Préférence. Band 11 (XI.), Seite 82r
11237 1828 4 12 Windig, heiter. Im Burgtheater „Jäger“, Cornelius als Oberförster; sein Organ missfällt, weil er schwefelt. Im Kärntnertor-Theater „Ultimo giorno di Pompei“, zum 1. Mal die Favelli von Venedig als Ottavia; schönes Weib, 28 Jahre, detonierte, brav im Duett mit Lablache. Im Theater an der Wien „zum 1. Mal „Abenteuer des Ritters Florimund“, Schaugemälde in 4 Akten; Verbrennen der Schiffe, Turnier, Einzüge, fr[anzösische] Theater-Comp[agnie]. Manches elegant, nicht voll. Den Vormittag zu Hause. Raulino speiste mit uns, dem Jaudl schickten wir Essen ins Spital. Mit Cserny Konzertation wegen Theresens Schenkung und meiner Schrift der Fux. Nachmittags in den Garten, schrieb dem Hoffmann (?) wegen Hr[uschka ?] nochmals. Früh wurde die Fechner mit Knaben und Koch mit Mädchen entbunden. Bei Therese Agnes, Förster. Band 11 (XI.), Seite 82r
11238 1828 4 13 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, im Kärntnertor-Theater und Theater an der Wien das Gestrige. Früh schrieb ich dem Grafen. Dann zum Großen Redoutensaal, Konzert des Nicolò Paganini von Genua, 5 fl., Galerie 10 fl., so gedrängt, dass Tausende weggingen; fand keinen Platz. Bei der Kassa allein Einnahme 6000 fl. CM. Sah die Hruschka, welche über alle Massen dumm antwortete, mit der Assen. Mittags mit den Kindern, dann in den Garten. Richter Moser setzte auf dem Rosenberg 6 Weinstöcke. Ich zeigte Theresen das neue Steinkanapee, mit Thujen geziert; sonnte sich. Ich stieg beim Corra ab, fand Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 82r
11239 1828 4 14 Stürmisch, Regen. Im Burgtheater „Norma, im Theater an der Wien Ritter Florimund“, die Galerie leer. Den Vormittag zu Hause, schrieb statt der Fanny der Muth. Mittags allein, mit uns speiste Pfanner (?), Mayer nicht, welcher absagte. Nachmittags zum armen Jungmann, fand ihn auf dem Bauche liegend, die Füße sehr geschwollen, elend. Gab ihm Weinmüllers Testament. Zum Bau vor dem Neuen Tor, wo die Bastei vereinigt wird, zum Schwarzer wegen Fannys Quartier, zum Schrott wegen ihrem Geld. In Baldamus’ Gesellschaft; dem Nitschner für Bilette einkleben samt 5 Büchern 5 fl.. Band 11 (XI.), Seite 82v
11240 1828 4 15 Veränderlich, nachmittags Sturm und Regen. Im Burgtheater „Taubstummer“, Cornelius als Abbé; so-so, hat ein Nasen-Organ. Im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“; im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause. Mit uns speisten Agnes, Dräxler, Mellini, Baldamus. Hoffmann schickte mir 15 Zentner Heu à 3 ¼ fl, zahlte samt Trinkgeld 50 fl.. Nachmittags im Garten. Birgfellner arbeitet im Salettl, der Gärtner Franz versetzt im Glashaus. Suchte Gesellschaft, spielte mit Therese und Krieghammer Préférence; Hoffmann mit Ferdinand war auch da. Band 11 (XI.), Seite 82v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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