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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11226 1828 4 1 Ein finsterer Tag. Beim Erwachen gab ich [Therese] mit herzlichen Wünschen 6 Spiele Karten, 6 Paar Handschuhe, 15 fl., plattierte Tasse, 12 fl., 2 gedruckte Batisttücheln, welche Toni säumte und merkte, dann 25 fl., zusammen 67 fl.. Alles machte ihr Vergnügen. Die Marie brachte ihr Nadelposter mit Perlen, Krieghammer Papillon. Mit uns speisten Reimann, Dräxler, Förster, Baldamus, Agnes, Toni, Pepi; diese brachte Strumpfbänder; tranken auf ihr Wohl. Zur Hruschka, bessert sich, bleibt eine Bestie. Suchte Steinplatten im Garten. In Gesellschaft; zu Hause Fux, sie, Dini, Hoffmann mit Ferdinand, Krieghammer mit Kathi, Nitschner beschäftigte sich mit Billetts. Therese bediente mit Kaffee, Gefrorenem, Erdbeeren, Anisbrot; alles war vergnügt. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 81r
11227 1828 4 2 Ein angenehmer Tag. Am Vormittag mit Kassengeschäften. Kaufte Rehschlögel, 4 ½ fl, zur Hruschka, spazieren. Mit uns speisten Krieghammer, Raulino, Kridl, Gned. Sprachen vom Verschenken der Optik; alles trauerte. Nachmittags im Garten, sprach Theodor, dirigierte manches mit Frühauf. Ein Gärtner arbeitet, Johann im Spital ist besser. Zu Corra; zu Haus die Hoffmann mit Ferdinand, Nitschner wegen Billetts, Préférence mit Mark. Band 11 (XI.), Seite 81r
11228 1828 4 3 Gründonnerstag. Rauer Wind, Regen. Den Vormittag zu Haus, Therese gab der Weinmüller elegante Zündmaschine. Zur Hruschka, in Kirchen, mittags allein. Nachmittags zu Jungmann; schläft immer. Peter ließ mir sagen, sein Heiliges Grab zu sehen. Suchte Gesellschaft; bei Therese Agnes, spielten Domino. Band 11 (XI.), Seite 81v
11229 1828 4 4 Karfreitag; Eis, rauer Wind, der Schnee fiel in großen Flocken. Am Vormittag schrieb ich dem Jean, dass ich ihm das Quer-Pianoforte schenke, dass ich selbes in Kiste packen ließ, 3 Ellen Wachsleinwand zu 5 fl. dazu legte, dass wir ihm ca. 50 Bilder zur Optik samt Sonnenaufgang schenken. Therese und ich aßen allein, und Fleisch. Zur Hruschka, um 3 h mit ihrem Wagen unter Sturm und Schneegestöber in 13 Kirchen: auf die Laimgrube, Mariahilf, Gumpendorf, Schottenfeld, Lerchenfeld, Maria Trost, Mechitaristen, Piaristen, Alstergasse, Lichtenthal, Serviten, Strafhaus, St. Leopold; die vorzüglichsten Gräber in der Laimgrube, Schottenfeld, Alstergasse und Lichtenthal. Bis 8 h in Gesellschaft, trank Schokolade. Dann zu Hause, mit Werner Préférence, Nitschner beschäftigte sich mit Billetts. Band 11 (XI.), Seite 81v
11230 1828 4 5 Strenge Kälte, öfters Schneestürme. Den Vormittag zu Haus, mit Pepi Reich Musterung der Optik und jener Bilder, welche wir behalten. Mit uns speisten Werner, Raulino. Gegen Abend in einige Kirchen, zur Hruschka, Corra, Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 81v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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