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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11231 1828 4 6 Ostersonntag. Ewiger Winter, Sturm, Schnee ! Früh mit Frühauf zu tun, setzte 1 Salix, 1 Fraxinus, 1 Pappel, 4 Lärchbäume, zahlte 20 ½ fl. und lieh ihm 50 fl.. Vor 12 h zu Kárner; erblindet ganz, sprach mit ihm wegen der 220 fl., der 69 Jahre alten Csekonics. Er riet mir mit einer neuen Instanz einen Versuch zu machen. Zur Hruschka, in Gesellschaft, mittags mit den Kindern, plauderte nachmittags mit ihnen. Fanny Rebhann wirft Blut aus. Therese musste sich wegen Halsschmerzen legen; ließ Fechner rufen. Abends war Agnes bei ihr; ich suchte Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 81v
11232 1828 4 7 Kalt, veränderlich; der Tag wurde heiter. Im Burgtheater „Indianer“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Ostereierfest“, Schauspiel in 5 Akten, elend. Therese liegt, Fechner kam; ich fühle mich so entkräftet. Schrieb der Csekonicsund schickte 8 Ellen gelb und blaues Kammertuch, 8 fl. Zum Architekten Koch, sah Pläne vom Fürsten Colloredo. Mit Fenini ins Konzert des Levy im Ständischen Saal, gefällt von unseren Leuten. Hörte von Rubini „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ himmlisch singen. Zur Hruschka, bei ihr Baldamus. Die Ball und Werner speisten mit uns. Nachmittags in Gesellschaft in den Prater, wo weder die Eleganz noch die Menge der Equipagen wie sonst zu sehen waren. Abends Probe zur Optik. Hoffmann mit Ferdinand, Krieghammer mit Kathi, Werner, Reichhart waren da. Band 11 (XI.), Seite 81v
11233 1828 4 8 Veränderlich. Im Burgtheater „Manuskript“, im Kärntnertor-Theater „Tage der Gefahr“, im Theater an der Wien „Dreissig Jahre aus dem Leben eines Spielers“. Am Vormittag in Institutsgeschäften. Brudermann mit dem Maler Müller, sahen die alten Bücher. Mit uns speisten Agnes, Baldamus, Gned und Kreutzer, plauderten. Fuhr mit Baldamus in den Garten, sah das neue Kanapee unter der Brücke, änderte manches. Suchte Gesellschaft, Baldamus fand Honegger wieder bei Hruschka; wie tief setzt sie sich herab ! Fanny stellte ihr das sehr kräftig vor, erklärte, sie zu meiden. Bei Therese Hoffmann, Agnes. Band 11 (XI.), Seite 81v
11234 1828 4 9 Finster, rauer, heftiger Wind, mittags Regen, nach Mittag heiter. Im Burgtheater „Herrmann und Dorothea“, Cornelius aus Darmstadt, als alter Feldern; „Armer Poet“. Im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien „Dreissig Jahre aus dem Leben eines Spielers“. Den Vormittag zu Haus. Im Regen ins Konzert für den Chor im Großen Redoutensaal; im Saale 1 fl. CM. Es sangen Rubini, Ciccimara – aus „Cortez“, gefiel nicht –, Rosner, brav. Kaum der halbe Saal gefüllt, schlechte Einnahme; einer bekam 5 fl., die Frauen nichts. Mittags zu Hause, zweite und letzte Optik in 17 Jahren. Joseph Reich Direktor, Fux spielte Pianoforte und Phisharmonika, Reich Vater, Georg, Werner, Goldhann (?) 6, Fechner mit Ubald, Tony 3, Hoffmann mit Ferdinand 3, Elsler Joseph, Mutter und Fanny 3, Gallenberg und Sohn 2, Mark Johann 3, Knoblich, Hermann 2, Freyberger 2, Cserny (?) mit Kathi 2, Fux mit Nina 2, Schenk Toni, Franzi 2, Dagschitz und Marie 2, Dräxler, Werner, Schellhorn, Förster, Baldamus, Raulino, Nawratil, Luder (?), Sohn, Gned, Hahnl, Nitschner, Kaufmann Kraus (?); 50 Personen. Wir gaben Kalbsschlögel, Kamp, Würsteln, Guglhupf. Alles war entzückt, begeistert, trauert um den Verlust. Fechner bei Jungmann, Konsilium; sehr schlecht. Band 11 (XI.), Seite 82r
11235 1828 4 10 Heiter. Im Burgtheater „Beide Briten“, „Sühnung“, in beiden Cornelius, gefällt. Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, die Devrient als Agathe, gefiel, wurde gerufen; im Theater an der Wien „Alle Minuten etwas anderes“. Früh begann Reich die Separation aller Gegenstände für Jean und uns, samt den Figuren. Schenkte ihm gelbes Tuch, 7 fl.. Mit uns speisten Baldamus, Raulino, Fiala; empfahl ihm den Leopold. Mit Baldamus in den Garten, sah wenig Erfreuliches. Die Hruschka kam gestern ganz zerknirscht zur Fanny, bat um Verzeihung, schwur, Honegger zu verbannen; Fanny blieb fest. Band 11 (XI.), Seite 82r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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