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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11166 1828 2 1 Heiter: Im Burgtheater „Lügner“, „2 Auvergnaten“, im Kärntnertor-Theater „Mosè“, im Theater an der Wien das Gestrige. Vormittags spazieren, war auf der Bastei und im Prater. Gned aß mit uns. Nachmittags zur Wohlfarth, Corra, ins Kärntnertor-Theater; die Biagioli als Elcia Ebrea, sehr mittelmäßig, missfiel; Tamburini als Pharao, brav. Bei Therese Rangstein. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 75r
11167 1828 2 2 Veränderlich. Im Burgtheater „Maria Stuart“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien das Gestrige. Nach langer Zeit ließen wir die Kinder holen; den ganzen Tag Tränen, weil ich selbe von der Schwitzer wegnehme. Marie speiste mit. Vor- und nachmittags im Prater, abends suchte ich Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 75r
11168 1828 2 3 Anhaltender Regen, abends Schnee, Sturm. Im Burgtheater „Kaufmann von Venedig“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Höhle Soncha“. Den Vormittag zu Haus, schrieb an den Grafen. Mittags in Weidmanns Gesellschaft zur Schwann; er verlangte 30 fl. CM; Hruschka. Band 11 (XI.), Seite 75r
11169 1828 2 4 Kalt, manchmal heiter. Im Burgtheater „Beide Briten“, „Peter und der Ring“, im Kärntnertor-Theater „Italiana“, im Theater an der Wien „Soncha“. Die Schwitzer sollte kommen, ließ absagen. Werner speiste mit uns. Nachmittags ging ich herum, bei dem sehr schwachen Jungmann; ich traf da seinen Bruder. Wie innig ergreift mich seine Lage ! Zu Corra, die Fux kam mit Emanuel, bat mich, sein Beistand zu ein, sagt, die Jossey sei sehr schwach. Heute war im Burgtheater Leseprobe von Grillparzers „Treuer Diener seines Herrn“. Mit Therese Domino. Band 11 (XI.), Seite 75r
11170 1828 2 5 Veränderlich. Im Burgtheater „Tell“, im Kärntnertor-Theater „Vermummter Neffe“, Akademie, Slawik Violine im Theater an der Wien „Soncha“. Am Vormittag erwartete ich die Schwitzer. Die Therese kam mit der Camilla, ihr Vater Ellmaurer starb. Brachte mir die 2 Lose; sprachen lange von der Wegnahme der Kinder, meinen Ursachen. Wir mussten ihr versprechen, Freitags bei ihr zu speisen. Unsere Gäste waren Dräxler, Müller, Mayer, mit letzterem beim Schottentor hinaus, über die Glacis zu Corra. Lembert schickte Loge No. 14, also ins Theater an der Wien. Die Fux sagte, die Jossey sei sehr schlecht, starb auch nachts 10 h. Das Blindeninstitut ist Universalerbe. Band 11 (XI.), Seite 75r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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