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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11051 1827 10 9 Ein finsterer Tag. Im Burgtheater „Sühnung“, „Diamantenkreuz“, im Kärntnertor-Theater „Gulistan“, im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“. Im Garten; den Vormittag mit den Kindern im Salettl, schrieb ihnen Glückwünsche für Therese. Dann zeichnete Raulino mit ihnen, er speiste mit uns. Nachmittags suchte ich Gesellschaft. Die Kinder gingen mit Louise und Hausmeisterin in die Stadt; die Mutter mit der Nettl wird erwartet. Aspelmayer und Marie, welche sehr übel aussieht und bald den Freyberger heiratet, gratulierten Therese. Jeanette schrieb wieder einen lamentablen Brief von Rollen wegnehmen, Schulden. Abends suchte ich Gesellschaft, spielte mit Therese und Louise. Band 11 (XI.), Seite 64r
11052 1827 10 10 Kalt, finster, der Tag wurde mittags heiter. Im Burgtheater „Essex“, im Kärntnertor-Theater„Zusammenkunft“, „Fee und Ritter“, im Theater an der Wien „Fridolin“, Im Garten, meistens im Salettl, sie schrieben Briefe an die Schenk. Die Stessel kam und nahm die Louise mit, schickte einen Weinlesekrug mit vergoldeten Äpfeln, Trauben, Nüssen. Gned, Raulino aßen mit uns. Abends spielten Therese und ich mit der Kugler Préférence. Band 11 (XI.), Seite 64r
11053 1827 10 11 Ein schöner, warmer Tag. Im Burgtheater „Aussteuer“, im Kärntnertor-Theater „Italiana“ mit der DeVecchi, im Theater an der Wien zum 12. Mal „Moisasur“. Im Garten, früh in die Stadt. Sepherl sagte mir, die Marie Schaller sei gestern ausgezogen, ohne Zins zu zahlen; wieder 92 fl. CM verloren ! Ich schrieb an ihren Herren, Hofagenten Böhm, und bat ihn, ihr monatlich etwas abzuziehen. Ging zum kranken Schenk; fand Fanny und hörte, dass heute des Seitz Wohnung lizitiert wird, zahlte 450 fl.; dass Schießl in sein Mensch verliebt sei, sie vielleicht heiraten wird, dass Fanny ein Quartier am Hof für 250 fl. fand, dass Stessels Tony (?) eine Hure sei, dass Leykam sie zum Kühnel in die Kost gab. Das schöne Wetter lockte mich ins Freie. Ass beim Papagei, sah das mechanische Schiffahren. Plauderte abends mit Therese bei der Krieghammer Kathi, brachte Therese 2 Beutel. Müller speiste da. Maurer von Hannover brachte Briefe von Holbein, Schmid, Keller. Band 11 (XI.), Seite 64r
11054 1827 10 12 Regen, kalt, mittags stürmisch. Im Burgtheater „Wallenstein“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal Maurers von Hannover Violinkonzert, gefiel sehr, hat Mestrinis Methode; Mlle. DeVecchi singt. Im Theater an der Wien „Fee und Ritter“, „Ritter Eisenfaust“, in 3 Akten, miserabel. Im Garten, den Vormittag mit den Kindern im Salettl, Weinmüller und sie kamen. Sie brachte mir einen Glaspokal mit Potpourri, er handelte 60 fl. vom Zins herab, forderte nur 300 fl. CM, zahlt nun 800 fl.. Die Stessel mit Louise, die Commissaire Grimm, Kautz (?), Martinzka (?), dann Mastalier, Stein, Müller, Raulino waren Gäste; Kaffee wurde während den Wasserkünsten getrunken. Es kamen Kölbinger und sie, dann die Stegmayer, Müller unterhielt bis 7 h, dann wir allein. Band 11 (XI.), Seite 64v
11055 1827 10 13 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien das Gestrige. Im Garten, den Vormittag im Salettl. Mittags Raulino, Mayer, Kininger. Weinmüller schrieb und kündete auf. Nachmittags brachten Schwitzer und Therese den berühmten Hund von der F(anny ?) als Polster, rot, aber geschmackvoll gemacht; der Hund ist ein Meisterstück. Die Elslerischen mit der Mutter kamen. Die Hoffmann schickte Theresen eine elegante Negligé-Haube und Chemisette, Krieghammer Kathi brachte 2 Beuteln. abends allein, plauderten. Band 11 (XI.), Seite 64v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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