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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11101 1827 11 28 Heiter, an manchen Plätzen tief zusammengewehter Schnee. Im Burgtheater „Fähndrich“, „Dichter auf dem Land“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“. Schenk schickte mir 3 ½ Ellen licht drappfarbenes Tuch à 7 fl.. Mit dem Grafen große Unterredung. Gegen Mittag mit Therese in den Garten, zürnte über des Johann Faulheit. Kridl und nach langer Zeit Schießl speisten mit uns; ihn quält die Amour mit seiner Magd, er schickte Therese den angefangenen Tiger der Marie, der Tupf ist aber nicht zu brauchen. In Gesellschaft, dann mit Werner Préférence. Band 11 (XI.), Seite 68v
11102 1827 11 29 7 Grad Kälte, heiter. Im Burgtheater zum 1. Mal „W[ilhelm] Tell“ mit Anschütz, im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „Schimpf und Rache“, im Theater an der Wien „Abälino“. Am Vormittag kam der Graf. Dann mit Therese in den Garten, ließ Schnee schaufeln. Marie brachte das von Kirchner in London gekaufte Perspektiv, 31 ½ fl.. Sie und Werner speisten mit uns, nachmittags zur Schwitzer, fand sie im Bette. Kaufte in einer Lizitation 12 Kisteln Kölnerwasser, 50 fl.. In Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater; probierte Bollands Perspektiv, ist ganz vortrefflich. Band 11 (XI.), Seite 69r
11103 1827 11 30 10 Grad, finster. Im Burgtheater „Tell“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“ mit der Walla, „Rehbock“. Den Vormittag arbeitete ich für den Grafen. Mit uns speiste Gned. Nach Mittag zum Schenk, ließ die Tasse mit dem Garten, den Polster mit dem Hund, Schirm mit Schuppen, Leopard von der Schießl hintragen; alles wurde bewundert. Mellini kam und Fanny konnte das Tarock nicht erwarten. Zu Hause Préférence mit Werner. Band 11 (XI.), Seite 69r
11104 1827 12 1 Kalt, trübb. Im Burgtheater „Es spukt“, „Großmama“, im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Tancred“ mit Töpfermann, im Theater an der Wien zum 1 Mal „Die Engländer in Ostindien“ von Lembert, Schauspiel in 4 Akten. Am Vormittag kam der Graf. Elsler, Jean und Jeanette schrieben, er von seiner Vermählung, letztere auch an Koch. Unser Gast war Schwarz, nachher mit ihm zu Corra, suchte Gesellschaft. Ins Theater an der Wien; Haag, Rott, Basson, Artour, Zeiner, brav; die Holzapfel zum Wegjagen; das Ganze so-so, nicht voll. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 69r
11105 1827 12 2 Tiefer Schnee. Im Burgtheater „Tell“, im Kärntnertor-Theater Dall‘ Occa Violon, Salvati, Duports Neffe, Violine, dann „Zögling der Natur“. Ging nicht aus. Schrieb für den Grafen Silberinventarium, verschenkte viel, betrug 2795 fl. 46 x. Der Graf, Härtl, Kridl kamen. Lembert schickte eine Loge, gab selbe dem Römer. Ihr Valentin wurde Jäger, will nichts lernen. Eine Stunde kam Förster, sonst den Abend allein; las Zschokke. Band 11 (XI.), Seite 69r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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