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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11111 1827 12 8 Mariä Empfängnis; heiter. Im Burgtheater „Romeo und Julia“, im Kärntnertor-Theater 2 Akte „Italiana“, „Schimpf und Rache“, im Theater an der Wien „Weiber von Weinsberg“. Vor 24 Jahren große Gesellschaft. Therese ging in die Kirche, ich auch. Fand Gesellschaft, dann spazieren. Therese ließ die Kinder holen, ich speiste beim Wertheimer, die Familie allein; ließen sich taufen, so viel ich vernahm, nur die Männer. Plauderten auch von unserer Kuh, schickte ihnen Milch. Abends mit Pick Préference. Band 11 (XI.), Seite 69v
11112 1827 12 9 Trüb, Regen. Im Burgtheater „Tell“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien das Gestrige, gefiel nicht. Um 12 h zu den Michaelern, schlenderte herum. Fuhr in den Prater, bei uns speiste Ball, Werner, zum ersten Male Pick (?). Abends kam Pöck (?) und sie, ehemals Lotti Ruckhart (?), beide Mark mit Frauen. Spielten Tarock und Préférence, ich mit der Kathi Bilderschau. Gaben Kaffee, Ribiselkuchen und Kamp. Band 11 (XI.), Seite 69v
11113 1827 12 10 Trüb. Im Burgtheater „Manuskript“, im Kärntnertor-Theater Akademie, „Joko“, im Theater an der Wien das Gestrige. Am Vormittag mit Therese in den Garten, ließ Wein abziehen. Mittags allein, nachmittags zum Corra, in Gesellschaft. Dann mit Therese Domino. Band 11 (XI.), Seite 69v
11114 1827 12 11 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Sappho“, Im Kärntnertor-Theater „Weisse Frau“, im Theater an der Wien „Staberl in floribus“. Den Vormittag zu Haus. Nach 2 Monaten kam die Reimann, Fieglmüller mit Marie, diese speiste da mit Förster, Raimund, Müller, Agnes, Mayer, wurden von Müller unterhalten. Ich antwortete Jean wegen Kaffeetüchern, Leinwand, sandte Neujahrskarten. Gegen Abend zu Reimann, sah Theodors Meistertisch für Festetics, des Fritz Modell vom Amphitheater in Pola. Der Fieglmüller holte seine Marie ab. Dann zur Fanny, bei Schenk zahlte ich für stahlgrünes und braunes Tuch, 71/3 Ellen à 19 fl., 140 fl; viel Geld. Band 11 (XI.), Seite 70r
11115 1827 12 12 Finster, Kalt. Im Burgtheater „Dame im Schleier“, im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „Schimpf und Schande (sic; recte „Rache“)“; die Hasenhut ist schwanger, statt der Fanny. Im Theater an der Wien „Zigeunerin“, mit Bodgorschek. Den Vormittag zu Haus. Schrieb an den Grafen, Svetins (?) Tod etc., Kridl speiste mit uns. Nachmittags kaufte ich einen Hut, 14 fl., sah Hörrs Krippenspiel am Kärntnertor, schlechte Malerei und Figuren. Préférence mit Mark. Band 11 (XI.), Seite 70r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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