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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11131 1827 12 28 Finster. Im Burgtheater „Isidor und Olga“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Asträa“. Den Vormittag zu Hause. Verteilte meine neuen Münzen, empfing Gratulationen. Schießl, Werner speisten mit uns. Nach Tische zu Schmirer, plauderten lange. Dann suchte ich Gesellschaft, zu Corra, ins Burgtheater; Löwe befriedigte mich nicht. Reimann brachte Therese 343 fl. 36 x; mit ihr spielten Joseph Mark, sie und Werner. Band 11 (XI.), Seite 71r
11132 1827 12 29 Finster, sehr kotig. Im Burgtheater „Incognito“, im Kärntnertor-Theater „Erste Zusammenkunft“, „Schimpf und Rache“, im Theater an der Wien „Gustav Wasa“ mit Artour. Den Vormittag zu Haus, schickte Fechner 40 fl., Schießl 50 fl., beiden Perlbeutel. Mit uns speisten Werner, Gned. Therese schenkte der Helen Collens die Gartenansichten. Gurk brachte 4 Ansichten von Karlsbad, 2 von Wien. Nachmittags kam die Hruschka, brachte Theresen und mir Beuteln. Ich ging zu Corra, blieb in Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 71v
11133 1827 12 30 Verändelich, abends Regen. Im Burgtheater „Wirrwarr“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Gustav Wasa“. Von früh mit Gratulanten geplagt; die Familie Schmirer, Fieglmüller, Reimann. Um 12 h in den Prater. Therese ließ die Kinder holen, sie brachten Wünsche, Zeitungen. Bétsely kam, brachte Geld und Brief vom Grafen; plauderten, wenig Aussicht auf Geld. Nachmittags zur Hruschka, in Gesellschaft. Abends die Reich mit Nettl, Pick, spielten Préférence. Band 11 (XI.), Seite 71v
11134 1827 12 31 Veränderlich. Im Burgtheater „Verwandtschaften, [im Kärntnertor-Theater] „Blinder Harfner“, „Blaubart“, im Theater an der Wien „Raphael“, „Policinello“. Den Vormittag vollauf zu tun, Weidmann, Raimund, die Elslerischen kamen. Um 12 h zum Farkasz, nahm mich sehr freundlich auf, blieb eine Stunde, erhielt aber kein Geld. Der Graf, dem ich einen derben Brief schrieb, sprach keine Silbe von Jungmann. Bétsely und Mayer speisten mit uns. Dem Högler schenkte ich den von Schmid erhaltenen Rollkalender. Nachmittags zur Wohlfarth, zu Dehne, zu Corra, blieb in Gesellschaft. Band 11 (XI.), Seite 71v
11135 1828 1 1 Finster. Im Burgtheater „Balboa“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Asträa“. Theresen gab ich mit innigen Küssen zum Neuen Jahre 2 Hauben, eine von Polborn, die andere von Hoffmann aus meinem Gilet gefertigt, und 20 fl.; Therese mir ein Unterziehbeinkleid von Piquet. Von Gratulanten geplagt, der Knoblich schickten wir eine Iris-(?)Tasse, der Damm lila, der Wohlfarth ein Krügl und eine lederne Tasche. Zu den Augustinern. Mit uns speisten Dräxler, Müller, Gottdank, Agnes, Ball, wir ließen die Theodora Rohlfs – eine schöne Holsteinerin – herabrufen, welche Müller unterhielt. In Hruschkas Gesellschaft in den Prater, abends ins Kärntnertor-Theater. Rindfleisch 17 ½ x. Band 11 (XI.), Seite 72r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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