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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10946 1827 6 26 Im Burgtheater „Ein Mann hilft dem anderen“, „Es spukt“; im Kärntnertor-Theater „Matrimonio segreto“, „Fee und Ritter“, im Josephstädter Theater „Beschämte Eifersucht“, „Fest in Kostolan“. Am Morgen im Garten, dann in die Stadt. Fortsetzung des Baues der Kettenbrücke; beide Joche wurden aufgestellt und das Mauern der Pfeiler fortgefahren. Werner aß mit uns, nachmittags im Garten allein, dann ins Kärntnertor-Theater. Band 11 (XI.), Seite 53v
10947 1827 6 27 Veränderlich, nach Mittag srürmte es, regnete etwas. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Semiramide“, im Josephstädter Theater „Feodora“, „Harlekin Deserteur“. Lethenyeys Lizitation; ging hinaus, traf den Neffen Antics. Goldmann lizitierte für mich „Wilhelm Tell“ von Kopetzky (?), 12 fl., „Adam und Eva“, 20 fl.; kaufte 6 Gilets, eines schenkte ich dem Seiner (?), eines dem Hausmeister, eines dem Theodor. Ich schrieb dem Payer, schickte ihm 82 fl. 7x für die Leiche, ihm Gartennadel, 5 fl., ihr Ohrringe mit Rubin, 18 fl.; verlangte die Knopfperlen für die Lotti, dann die 6 Ess- und 6 Kaffeelöffel. Ich aß mit Theodor und Sprenger im Zelte. Gegen Abend hing die Brücke; der geschickte Maschinist Johann Lang von Tübingen half mit; ich der erste hinüber. Abends zum Wolfen, Schleifmühl, fand Gesellschaft, Bernhard (?). Bei Therese aß Kridl. Band 11 (XI.), Seite 53v
10948 1827 6 28 Heiter. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Kärntnertor-Theater „Erste Zusammenkunft“, „Fasching in Venedig“. Eröffnung des Theaters an der Wien, geschlossen seit 15. Dezember 1826, unter Carls Direktion, gepachtet von Carls Compagnie. Kurtine Wien von DePian, Draperie (?) von Nipperdey, neue Lampen. Prolog von Castelli, gut, dann „Macbeth“, Rott, Brede als Lady, gefiel nicht sehr. Im Josephstädter Theater gegeben von C[arl] F[riedrich] Henslers Erben und Compagnie zum ersten Male „Schlosser und Maurer“; in beiden, so-so. Mit Therese früh in den Garten. Mit Sprenger und Theodor speisten wir im Zelte. Heute wurde der Brückenbogen verschraubt, zu gruppieren angefangen, von Lampe kaufte ich 10 Steine für 6 fl.. Gegen 9 h war der Boden fertig; Theodor und Sprenger führten Therese zum ersten Mal hinüber, dann stellten sich 12 Personen hinauf. Therese beschenkte Tischler, Hausknecht, Tagwerker, 6 fl.. Nach Mittag kam Pechwill mit Familie. Andres kam mit Betti und beiden Schwestern von Mistelbach, schliefen bei uns. Spät kamen Werner, Ball. Band 11 (XI.), Seite 53v
10949 1827 6 29 Peter und Paul. Im Burgtheater „Hedwig“, „U. A. w. g.“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Giov[anni ?] David „Amazilia“ von Pacini. Im Theater an der Wien „Macbeth“, leer; die Brede wenig verständlich, altert sehr; Rott verschluckt Worte. Dem Fux schickten wir 2 Bouquets, je 3 Bouteillen roten und weißen Wein, 1 Bouteille Tokajer. Beim Frühstück gab Therese dem Theodor Nadel mit Rubin, dem Sprenger mit Türkis, 50 fl., dem Frühauf Kreuznadel. Alles arbeitet an Ausgleichung der Wege, Reinigung, gruppieren. Der Fußboden wird mit Öl eingestrichen, Frühauf versetzt bei der Brücke und Grotte Blumen, 3 fl.. Um 10 h kam Andres mit den beiden Schwestern und der Betti, brachten mir einen Uhrpolster, Theresen Strumpfbänder, speisten mit uns. Ich gab der Lotti 50 fl. auf ein Bad. Außer ihnen speisten Hoffmann mit Ferdinand, Ball und Sprenger da. Nach mittag kam Lembert, brachte mir Prolog und Logenzettel; gab selben Reimann und Fieglmüller. Er reist Dienstag nach Italien. Dann kamen Schwitzer mit Anhang, Bandini mit Teller (?), Weidmann, Schauenstein, Honegger, die 3 Schwarzerischen.Toni und Pepi durften mir nicht unter die Augen. Band 11 (XI.), Seite 53v
10950 1827 6 30 Veränderlich, große Hitze. Im Burgtheater „Korsen“, im Kärntnertor-Theater „Weisse Frau“, im Theater an der Wien „Hamlet“ mit Kunst. Im Garten, Therese badet zum 7. Mal. In der Hütte speisten wir mit Krieghammer und Kathi, nach Tische Praschl (?) und Gned. Sprenger und Theodor brachten mir die Rechnung; Maschinist Lang allein 133 fl 20 x. Die Kettenbrücke kostet im Ganzen 525 fl. und wurde heute vollendet, Payer schrieb und schickte mir neue Rechnung, für Wecker (?) 62 fl. 30 x, Zins 26 fl. 40 x, Rosel 35 fl., Magistrat 12 fl. 15 x, zusammen 136 fl. 25 x; die vielen und unvermuteten Auslagen erdrücken mich ! Abends kam Werner. Band 11 (XI.), Seite 54r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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