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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10951 1827 7 1 Heiss. Burgtheater und Kärntnertor-Theater auf einem Zettel „Kätly“ und „Fee und Ritter“. Im Theater an der Wien „Räuber“, Kunst als Karl, im Josephstädter Theater „Rochus Pumpernickel“. Im Garten. Jungmann war mit der Baumann, Kathi, Cserny da, waren über die Kettenbrücke ganz entzückt. Um 12 h holten wir die Reimannischen ab, Eröffnung des von Honegger gebauten Saales beim Engel in der Währinger Gasse, Wirt Berger; macht sich recht hübsch, zu elegant für ein Gasthaus. Wir speisten mit den Reimannischen, Schmirer, Gruber, Poller, Fieglmüller, Honegger, Ritter; waren 24 Personen, aßen gut und blieben bis gegen 5 h. Abends kamen Familie Bartenstein, Baron Knorr, Waldstätten, Dr. Müller, Kirchner, mit Marie, Eckhardt, Berg. Gelsen und Fliegen quälten sehr. Zacharias nahm der Moser Quartier um 320 fl.. Rindfleisch 17 ½ x. Band 11 (XI.), Seite 54r
10952 1827 7 2 Heiss. Im Kärntnertor-Theater „Amazilia“, im Theater an der Wien „Hamlet“, im Josephstädter Theater „Verräter“, „Zauberrose“. Um 8 h in die Stadt, nach Tische wieder in den Garten, Vorbereitungen für Donnerstag. Mit Gionima verabredete ich ein kleines Feuerwerk und bengalisches Feuer. Fanny fuhr mit ihrem Vater nach Baden. Abends kamen Werner, Fritz und Theodor; letzterer übernahm Ladung der Böller. Sassen bis gegen 11 h im Mondabend. Band 11 (XI.), Seite 54r
10953 1827 7 3 Sehr heiß, nach Mittag erhob sich ein Sturm, großer Staub. Im Kärntnertor-Theater „Französin und Rajah“, Akademie, Frie[drich] Wörlitzer von Berlin spielt Pianoforte; im Theater an der Wien „Schwarze Frau“. Dem Hansel des Hagmann schenkte ich eine schwarzseidene Weste. Freyberger kam, entschuldigte die Aspelmayer, dass sie morgen mit der Hofinger auf 6 Wochen nach Baden gehe. Mit Gned speisten wir in der Hütte. Farkas ging uns durch 2 Gärten durch. Abends kamen Ball und Eckhardt, welcher eine Zeitlang der Resch die Cour machte. Um Mitternacht Sturm, Donner, Blitz und Regen. Band 11 (XI.), Seite 54v
10954 1827 7 4 Kühl, stürmisch, Regen, nach mittag wurde es heiter. Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Junger Herr“, im Josephstädter Theater „Weiberehre“, Theuer als Gast, Marie. Den ganzen Tag Zubereitungen für morgen, Pepi Reich half Theresen aufschneiden. Reich und Kridl speisten mit uns. Theodor hing nach Tische im Zelt die Girlanden auf, besorgte die Böllerladung. Abends brachte mir Marie einen gelben Perlbeutel. Ich besuchte Bossi (?); kleines, niedliches Haus, geschmackloser Garten; habe beide für morgen geladen. Band 11 (XI.), Seite 54v
10955 1827 7 5 Ein schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater „Amazilia“, im Theater an der Wien „Rehbock“; „Proberollen“, Kirchner von Frankfurt; im Josephstädter Theater „Dorfbarbier in Ängsten“, „Teufelssteg am Rigiberg“. Meine gute Therese erfreute mich zum 57. Geburtstag mit einem gelben Gilet, blauen Spenzer, und 2 Paar grauen Handschuhen. Schmirer schickte beine[rne]n Schinken und 2 Zungen. Heute endlich entschlossen wir uns, die Hausnudel zu geben, und zwar 5 Schlegeln, 20 Pfund Hirschenes, Kamp, Zungen, 160 Würsteln, 4 Salami, Käse, 4 Kirschenkuchen, 4 Guglhupf, 12 Maß Milch. Alles voll Arbeit, Reich half Theresen beim Aufschneiden und besorgte Musik, Rudolph, Gruber etc. spielten Violine, Reimann schickte 2 Flügel, Fieglmüller Marie und Evarist spielten quattro mano von Kreutzer. Meisl erfreute mich mit einem gemütlichen Gedicht, Weidmann mit einem sehr herzlichen, er deklamierte beide im Saale, Bessic (?) schickte ein schönes Bouquet, ich ließ für die Damen 50 Sträußchen binden. Um 5 h wurde gespielt, dann getanzt, um 9 h war Feuerwerk von Gionima, dann bengalisches Feuer, wieder Tanz bis gegen 12 h und kleine lllumination. 131 Personen: Fux, Dini, Emanuel, Danhauser, Verney, Reimann 6, Fieglmüller 4, Schmirer 3, Gruber 2, Spuler (?), Honegger, Ritter, Weinmüller 2, Schauenstein 4, Assen, Eckl, Hruschka, Rosenberg, Aspelmayer, Sichrowsky, Czerkowitz, Gyrowetz, Müller, Beer (?), Ronay (?), Schellhorn, Wener, Reich 4, Gionima 2, Troppauer mit 2 Guttenberg 4, Römer 2, Ball, Eckhardt, Thanhäuser 3, Krieghammer 2, Stabl 2, Janschky, Schmid 4, Fußer, Zeilner (?) 3, Mark 3, Wohlfarth, Dehne, Janschik, Ortner 4, Mayer, Pechwill 2, Mellini 2, Schenk 2, Sprenger, Kölbinger 4, Elsler 6, Meisl 5, Andres 2, Frühauf, Freyberger, Rossi, Lux, Caminada, Rösner, Kirchner, Weidmann. Band 11 (XI.), Seite 54v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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