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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10986 1827 8 5 In der Nacht Sturm, etwas Regen. Es wurde heiß, gegen Abend öfter Regen. Im Burgtheater „Romeo“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Blaubart“, im Josephstädter Theater „Caspar der Thorringer“. Früh in die Kapellenmesse. Frühauf und die Glaserer arbeiteten. Fanny schrieb wegen der Eder, die Weber wegen dem Schuldenmachen der Schmid, sehr fatal. Mit uns speisten Gned, Focke, Marie, Eckhardt, die Kinder. Mit ihnen nach Tische auf den Linienwall, mit der Stegmayer kamen die Müller, Badinhaber zur Flora Wurzinger mit Frau und Tochter, Tochter des Kapellmeisters Seyfried, Schauenstein mit Krones, Familie Reimann. Abends tanzten sie eine Weile. Band 11 (XI.), Seite 57v
10987 1827 8 6 Trüb, öfters Regen, abends wütete Sturm und Regen. Im Burgtheater „Brief aus Cadix“, „Schüchtern und dreist“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, die Cori gefällt. Im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“. Früh führte ich die Kinder zur Schwitzer. Kridl zog mit Rosel Bier ab, ich ließ grasen, blieb den Vormittag in der Hütte. Gestern schenkte ich dem Elsler ein weißes Gilet. Kridl spielte abends mit uns im Salettl Préférence, Dehne schickte Gefrorenes. Wir unterhielten uns mit Fügers „Messias“; diese 12 Blätter übernahm ich von Iden für 30 fl., als Zins des Tischlers Neyberger (?). Band 11 (XI.), Seite 57v
10988 1827 8 7 Bis Mittag Regen und Sturm. dann etwas heiter, aber sehr kühl. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Forti „Faust“, in 3 Akten von Fernand, Spektakel , Musik von Spohr. Es war ziemlich voll,die Oper gefiel, wird aber wenig Geld tragen; im Theater an der Wien „Lorbeerkranz“. Im Garten, nach 8 h in die Stadt, sah den von Huber in großem Kot verlassenen 3. Stock. Stellte gleich die Maurer an, sprach mit Iden, um alles in gutem Zustand herzustellen. Speiste in Schenks Gesellschaft in der Kettenbrücke; sie ist in Baden. Julie ist besser. War gegen 7 h zu Haus, fand Werner. Brachte Therese Schokolade, Erdbeerbrot und Guglhupf, war um 9 h im Bett. Band 11 (XI.), Seite 58r
10989 1827 8 8 Kalt, windig. Im Burgtheater „Beide Briten“, „Hahnenschlag“, im Kärntnertor-Theater „L‘ ultimo giorno“ mit der Tosi, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Theaterdirektor Purzel“, Posse in 3 Akten. Im Garten, den Vormittag im Salettl. Theodor speiste mit uns samt Sprenger, sprachen von der wenigen Erfahrung und Fleiß Honeggers. Saly holte die Kinder; diese erzählten, dass gestern die Mutter da war, mit mir gesehen wurde. Ich mit Theodor ins Theater an der Wien, Elenderes, Langweiligeres gab es nicht; fand es nicht voll. Mir gefiel weder Wien von DePian, noch die blaue Draperiecurtine von Nipperdey. Band 11 (XI.), Seite 58r
10990 1827 8 9 Heiter, windig. Im Burgtheater „Manuskript“, im Kärntnertor-Theater „Faust“, im Theater an der Wien das Gestrige. Im Garten, Ziegeldecker und Kupferschmiede arbeiten an den Gesimsen von beiden Seiten; ich werde der Handwerker gar nicht los ! Gned mit den Kindern speisten mit uns, nachmittags kam die Lembert mit der Thurn (?), Klaps mit Frau, Schwitzer mit ganzem Anhang ohne Fanny, welche sich nicht traute. Die Bartenstein nahm Abschied, reist morgen, mit ihr Mitrowsky, Hahn. Band 11 (XI.), Seite 58r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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