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Anzeige von 10921 - 10925 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10921 1827 6 1 Heiss, nach Mittag türmten sich Gewitter auf, verzogen sich wieder. Im Burgtheater „Erinnerung“, Keller von Hannover Seeger, gefiel so-so; sehr leer. im Kärntnertor-Theater Einnahme des Ambrogi „Zelmira“, voll. Im Josephstädter Theater Einnahme des Windisch „Eselshaut“. Im Garten, Gned speiste mit uns. Blieb mit Therese im Turm. Spät kam erst Werner, dann Ball. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 51r
10922 1827 6 2 Heiss, windig. Im Burgtheater „Aussteuer“, Keller als Amtmann Riemen, griff den Charakter richtig, wurde beklatscht. Im Kärntnertor-Theater „Zelmira“, im Josephstädter Theater „Eselshaut“. Ein Maler von Haber (?) bessert aus, speiste mit uns, samt Gned; seine Schwester Birgfellner suchte ihn auf. Meine arme Nany leidet sehr und lang. Gegen 5 h zum Reimann, wegen Geburtstag, freuten sich sehr. Zum Kreishauptmann Baron Waldstätten; empfing mich sehr freundlich, versprach, mit Baron Bartenstein mich zu besuchen. Kaufte für Ferdinand Metzer (?) ein Kleid für 2 fl.. Zur Schwitzer; schon wurde eine Küche zum Zimmer umstaltet. Bossi (?) kam mit Frau. Nach 9 h kam der Wächter mit 6 von der Harmonie; spielten mehrere Stücke. Ich gab 4, Therese 2 Zwanziger und Bier. Band 11 (XI.), Seite 51r
10923 1827 6 3 Pfingstsonntag, ein schöner, heisser Tag; nach Mittag trüb, abends stürmisch. Im Garten, um 8 h in die Linienkapelle zur Messe. Ließ den Garten schmücken, las in der Hütte, ordnete manches und erwartete unsere Gäste: Familie Reimann 5, Honegger; wir aßen im Saal. Nachmittags Eichberger, Borschitzky mit Frauen, Fieglmüller mit 2 Treitschke, Schwitzer mit ganzem Anhang. Barbaja reiste mit Torelli nach Neapel. Band 11 (XI.), Seite 51r
10924 1827 6 4 Pfingstmontag; ein grauer Tag, abends wieder Sturm. Im Burgtheater „Geiziger“, sehr leer. Keller als Fegesack, gefiel, wurde gerufen. Im Kärntnertor-Theater „Matrimonio segreto“, im Josephstädter Theater „Teufelsteg am Rigiberg“, ungarisches Divertissement. Früh badete Therese, dann am Vormittag in der Hütte. Die Schwester des Malers Birgfellner kam. Jungmann, Hoffmann mit Ferdinand und Ball speisten mit uns. Nachmittags Gned, Fux mit Verney – behagte uns nicht –, Schwitzer mit Therese und Anhang. Band 11 (XI.), Seite 51r
10925 1827 6 5 Windig, gegen Mittag Regen. Im Burgtheater „Fähndrich“, bearbeitet von Lebrun, „Sekretär und Koch“; im Kärntnertor-Theater „Zelmira“. Im Josephstädter Theater „Verräter“, Versuch der Bodgorschek als Gretchen, dann „Harlekin Deserteur“. Nach dem Frühstück in die Stadt. Theodor brachte mir von Sprenger einen Entwurf zur Kettenbrücke im Garten, welcher nicht leicht aussieht. Wir deliberierten manches; ich entschloss mich, 100 fl. Münze zu verwenden, muss am 1. Juli fertig sein. Dem Schwarz schrieb ich, dass er mir den Keller von Hannover aufführe; sprach ihn, nach Mittag auch Fenini, war bei Korn, sprach Gyrowetz. Bei Schenk, in Gesellschaft, in beide Theater; fand Müller, Strack (?), Schreyvogel, welcher sehr freundschaftlich war. Band 11 (XI.), Seite 51r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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