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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10826 1827 2 26 Heiter, 10 Grad. Im Burgtheater „Turnier zu Kronstein“, im Kärntnertor-Theater „Amazilia“, die Lalande und Monelli erhalten grösseren Beifall; im Josephstädter Theater „Tanzmeister Pauxerl“, Früh brachte ich dem Jungmann das Frank’sche Suppenrezept, dem Schenk dankte ich für die guten Krapfen. Neffe begleitete mich zu Wohlfarth, mittags allein. Den Johann Hofmann von der Pekarek (?) nahm ich als Hausmeister, gegen 25 fl. Gehalt. Schmid kam mit Müller und Frau, um unsere Luftheizung zu sehen. Die Schmid schrieb, als Emmeline habe sie nicht gefallen; auch war es leer; böses Omen !, Abends allein. Band 11 (XI.), Seite 41r
10827 1827 2 27 Faschingdienstag; wie gestern. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Gebesserter Lorenz“ „Fasching in Venedig“, Lebesniers Körperkraft; im Josephstädter Theater „Tanzmeister Pauxerl“. Vor Tische besuchte ich Schießl, war bei St. Stephan. Da drängte sich mir Weidmann auf und ein altes lateinisches Buch über die Vorstädte Wiens, mit schlechten Kupfern. Dräxler, welcher Theresen ein niedliches Tupfmuster brachte, Agnes, Neefe und Mellini waren unsere Gäste. Die Fanny schickte gute Krapfen; nachmittags bei ihr. Abends wieder allein, Huber ist krank. Faschingsdienstagsredoute, Eintritt 4 fl., sehr voll, viele Masken. Band 11 (XI.), Seite 41r
10828 1827 2 28 Aschermittwoch; die Kälte lässt nach. Mittags Tauwetter, nach Mittag Regen. Am Vormittag schrieb ich dem Grafen. Zum Schenk, plauderte mit ihm wegen der Fanny ihrer Schenkung; Walcha (?) bot sich zur Änderung an. Diner bei Koch mit der Wohlfarth, Szabó, ihr, Schaffer vom Dörfel Lessel (?), Trimmel (?), Sohn des Lockenhauser Verwalters. Auf den Straßen schimmt es.Ich ließ Therese hin und zurück tragen. Abends meistens allein, eine Weile kam Werner. Tod des k.k. Hofschauspielers Carl Rieger, abends ½ 8 h, an der Wassersucht, 43 Jahre. War nur 5 Jahre beim Hoftheater. Band 11 (XI.), Seite 41v
10829 1827 3 1 Finster, Regen. Im Burgtheater „Clavigo“, im Kärntnertor-Theater in diesem Jahre zum 1. Mal „Semiramide“, mit Meric-Lalande, Arsace Schechner, Assur Lablache, Idreno Ciccimara. Schechner gefiel weniger, die Oper außerordentlich, war sehr voll. Im Josephstädter Theater „Gouvernante“, „Flex (?)“, „Zauberrose“. Im Kleinen Redoutensaal französische Komödie. Den ganzen Tag zu Haus. Schießl, Castelli, Swoboda speisten da. Gurk brachte mir 10 neue Blätter von Wien, Abends kam die Schwitzer Therese mit Camilla und Christine, Szabó und sie, ich unterhielt sie mit Bildern, bediente mit Kaffee, Gefrorenem und Schinken. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 41v
10830 1827 3 2 Tauwetter,heiter. Im Burgtheater „Johann von Finnland“, im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Wiedergefundene Tochter“, im Josephstädter Theater „Schwarze Frau“. Am Vormittag im Taxamt. Ging herum, mit Jungmann zur Donau; eben hob sich der Eisstoß. Koch, Neumann speisten mit uns. Nachmittags mit Pechwill zum Kärntnertor hinaus, zum Stubentor herein. Die Wien wütet. Kam müd nach Haus, Marie war den Abend da. Des Rieger evangelisches Begräbnis. Band 11 (XI.), Seite 41v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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