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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10646 1826 8 30 Im Burgtheater „Schmuckkästchen“, im Kärntnertor-Theater französisch, im Josephstädter Theater „Arsenius“. Martertag, Vesicator und schröpfen. Martervoll ist das Reißen trockener Köpfe, 6 auf beiden Schenkeln. Jean besuchte mich, Fanny kam zu Therese. Warf früh und abends Blut aus; meine Kräfte schwinden. Band 11 (XI.), Seite 25r
10647 1826 8 31 Heiss. Im Burgtheater „Phädra“; voll; Mad. Reich verlor sehr, gefällt nicht mehr so. Im Kärntnertor-Theater „Weisse Frau“, im Josephstädter Theater Einnahme der Kunst „Vielerlei (?)“. Zweimal Blut auswerfen, Furunkel am Arm,viele Besucher versuchen mich zu zerstreuen; Schmid, Jean, Elsler sind fleißig. Elsler erfreute mich mit einer grauen Lava-Dose von Vogel. Heute fingen die Eisumschläge an, quälen mich schrecklich Tag und Nacht. Band 11 (XI.), Seite 25r
10648 1826 9 1 Im Burgtheater zum 1. Mal „Tote in Verlegenheit“, übersetzt von Kurländer, so-so; „Erste Liebschaft“, von Hell; gefiel. Im Kärntnertor-Theater „Glückliche Täuschung“, „Joko“, im Josephstädter Theater „Tagesbefehl“, „Fido savant“. Mein Leiden an beiden Schenkeln, der Schmerz vom Aufliegen, sowie die wiederholten Besuche der Ärzte dauern fort. Wohlfarth, Dehne, Hruschka, die Schenk, Seitz besuchten mich. Rindfleisch 17 ½ x. Band 11 (XI.), Seite 25r
10649 1826 9 2 Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater französisch, im Josephstädter Theater „Rinaldo“. Ich fühle mich sehr krank. Heute nach 2 h ließ ich mich öffentlich versehen. Vor dem gemalten Kreuz, 6 Lichter und Bouquets sitzen, genierte mich eine halbe Stunde. Der Kaplan Wiesinger verrichtete die Funktion, besuchte mich nachher. Wurde Pfarrer in St. Veit. Nach der Funktion kam wieder heftig Blut. Band 11 (XI.), Seite 25r
10650 1826 9 3 Im Burgtheater „Romeo und Julia“, im Kärntnertor-Theater 2 Akte „Tancredi“, „Joko“, im Josephstädter Theater „Rinaldo“. Elend. Band 11 (XI.), Seite 25r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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