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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10606 1826 7 21 Heiss. Im Kärntnertor-Theater „Weisse Frau“, im Josephstädter Theater Einnahme des Raimund „Braut aus dem Zauberbrunnen“. Früh schrieb ich Theresen. Mit uns frühstückte Pietznigg. Dann zur Hruschka; gab ihr einen Tubus um 150 fl., zu zahlen, wie sie kann; richtete selben auf. Zur Ball, mittags von der Schwann. In den Garten, erwarteten Polborn mit Hofrat Wüst und Frau von Berlin, weswegen Jeanette schrieb. Sie gingen um 7 h ganz entzückt ins Kärntnertor-Theater. Ich blieb noch im Garten, folgte dann durch das Belvedere, hörte die Lizitation; bei der heute gewesenen 2. Lizitation des Theaters an der Wien erschien wieder niemand, wie zu vermuten war. Honegger begleitete mich nach Haus. Band 11 (XI.), Seite 20v
10607 1826 7 22 Heiss.Im Kärntnertor-Theater „Le nouveau seigneur du village“, „La mansarde des artistes“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Mit Holbein und Pietznigg frühstückte ich, schrieb Theresen. Um 10 h wieder zum Biringer: Ob ich der Ludlamskasse etwas schuldig bin ? Wann ich zuletzt zahlte ? Ich erinnere mich, beim Geburtstag der Kaiserin zur Beleuchtung gezahlt zu haben. Zur Wohlfarth mit Holbein und Dräxler, in Gesellschaft. Zur Schwitzer, mit Toni und Pepi in den Garten, Marquard (?) bat für erstere. Virag brach den alten Feuerkasten aus der Heizung, hatte zwei Sprünge; die Maurer arbeiteten bis 10 h. Familie Reimann, mit Werner, Honegger waren da. Letzterer schlief im Turme. Band 11 (XI.), Seite 21r
10608 1826 7 23 Ein schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater „Goldener Löwe“, Ballett „Zemire“; im Josephstädter Theater das Gestrige. Im Garten; Virag und die Maurer arbeiteten am Vormittag, ich blieb in der Hütte, speiste da mit den Kindern, Neefe, Radl, Swoboda, welche nach Tische gingen, später Wohlfarth mit Janschik, später Hietzig (?). Sprach und empfahl Birkmayer im Bureau von Welzer (?). Erst gegen 9 h kam Dehne mit 3 Franzosen, bestiegen den Turm; ließ die Wasserglocke beleuchten. Band 11 (XI.), Seite 21r
10609 1826 7 24 Veränderlich, mittags drückende Hitze. Im Kärntnertor-Theater „La mansarde des artistes“, „Lully et Quinault“, „Le duel et le dejeuner“; im Josephstädter Theater das Gestrige. Ich frühstückte mit den Kindern im Zelte, fuhren nach 8 h in die Stadt. Dem Holbein spielten Samstags die Zerboni Komödie, Szenen aus „Stuart“, die Emilie, Marie Elisabeth, dann „Welche von beiden ?“ Gestern war er in Penzing bei Huber, in Mödling bei Perger. Ich schrieb Theresen, sprach Birkmayer, speiste bei Reimann mit Holbein, Weidmann, Pietznigg, Honegger, nach Tische spielte Kreutzer auf zwei neuen Pianofortes, schöner Ton. Der Graf kam und zahlte. Holbein engagierte die Magistratsratstochter Koudelka von Prag auf 3 Jahre, im 1. Jahr auf 1200, im 2. auf 1800, im 3. auf 200 fl.; soll eine vortreffliche Klavierspielerin sein. Der Schmid bietet er zu wenig, 1500, 2000, 2500 fl.. Nach 8 h nach Hause und ins Bett. Band 11 (XI.), Seite 21r
10610 1826 7 25 Veränderlich, etwas Regen.Im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Zemire“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Mit Holbein nach Baden, früh 6 h. Mit Innigkeit umarmte ich mein liebes Weib, brachte Bouquet, Torte, gab ihr wieder zum Fahren 12 fl. und extra 25 fl. Fuhren nach St. Helena, zum Mauthaus, sahen Waldstättens (?) Werk, um eben nach Heiligenkreuz zu fahren: den Felsen durchbrach er 18 Klafter lang, 4 Klafter sind schon gesprengt. Warteten eine Sprengung durch die Mineurs ab, sehr interessant. In den Park; war nicht sehr besucht, Schmid war mit uns. Speisten im Redoutensaal, gut, zahlte 15 fl. Führte Therese zur Genthon (?), geborenen Lindbauer (?), Zuckerbäckerin; zum Scheiner, Sauerhofgarten. Sah die noch nicht eingeweihte Augustinerkirche. Plauderten mit Therese, tranken mit ihr Kaffee. Holbein brachte Theresen ein Blumenbildchen, sie gab ihm einen Zungenschaber. Fuhren um 7 h in die Stadt; bei uns arbeiteten die Maler. Band 11 (XI.), Seite 21r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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