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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10626 1826 8 10 Ein heisser Tag. Im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, dann zum ersten Male „Der brasilianische Affe Joko“ von Taglioni, Musik von Lindpaintner in Stuttgart. Im Josephstädter Theater „Arsena“. Früh schrieb ich dem Jakob Hitzinger wieder, dass ich ihn gerichtlich belange, wenn er die Temine nicht einhält. Um ½ 11 h wieder zum Biringer, wie gestern mit Lembert etc. Nun scheints geht es zu Ende. Vor mir Sichrowsky; grünes Tuch auf dem Tische, 2 Beisitzer, Nilius las, dann unterschrieb ich und ging. Besuchte Rotter, Traubenberg; glaubten die Sache geendet. Ist denn fröhlich sein ein Verbrechen ? Mittags zur Schwann mit Forti, Gottdank, Zampis, erhob, dass F(anny ?) am 14. Juli 1785 bei St. Stephan getauft wurde. War bei Corra, Ball, zeigte Schenk das Instrument. Erwartete die Rückkunft meines lieben Weibes aus Baden; die Sepherl schickte ich sie abholen, die Fux mit Agnes kam auch. Um ½ 8 h kam sie gut an. Umarmten uns innig, plauderten eine Weile. Dann ich ins Kärntnertor-Theater; gefiel recht sehr. Briol ist bewundernswürdig, die Tänze sind charmant; alles – Briol und Taglioni – wurde dreimal gerufen. Sass neben Zampis, unterhielt mich recht gut. Band 11 (XI.), Seite 23v
10627 1826 8 11 Veränderlich. Es regnete den ganzen Tag, [am Nachmittag] hörte es auf, es ist recht angenehm. Im Burgtheater „Sophie van der Daalen“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Joko“, im Josephstädter Theater „Indianer in England“. Heute frühstückte ich wieder mit meinem lieben guten Weibe, plauderten über manches. Reimann klagte, dass er kein Geld habe, für Danningers Gewölb eine Mahagoni-Arbeit über 2000 fl. CM machen soll; ich warnte ihn. Schrieb dem Grafen, dann dem Carl Harrach, dass ich 2000 fl. zu Michaeli haben müsse. Nachmittags mit Bétsely beschäftigt. Dann fuhr ich mit Therese nach Hütteldorf zu Mayer; der Empfang war freundlich, wir gingen im Garten herum, Therese trank eine Tasse Kaffee. Dann zur Hruschka nach St. Veit. Sie kaufte links ein Stück Grund zu 1fl. den Quadratklafter, gewann die Aussicht nach St. Veit. Um 8 h nach Haus, ich sah wieder das Ballett. Band 11 (XI.), Seite 23v
10628 1826 8 12 Wie gestern. Im Burgtheater „Ahnfrau“, im Kärntnertor-Theater französisches Spektakel, im Josephstädter Theater „Redlicher Landmann“, die Dunst (?) von Graz. Den Vormittag zu Haus. Mittags bei der Wohlfarth mit Dräxler, Axt und Griesser (?). Emilie Zerboni besuchte Therese und klagte, dass Marie gar nicht schreibt. Ich schrieb wieder dem Grafen. Die Schmid kam, bat um roten Wein; die Maß 3 fl.. Ich holte die Pepi, dann Umsiedlung in den Garten mit der Pepi und Saly. Ich besuchte Lethenyey. Therese gab dem Gärtner 2, ihr 1 Zwanziger, den 3 Kindern Zehner. Die Marie brachte Theresen ein gesticktes Tuch, Tüll anglais, 25 fl., schon zum Namenstag. Reimann und sie kamen; Swoboda schlief bei uns. Band 11 (XI.), Seite 23v
10629 1826 8 13 Windig, kühl. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Goldener Löwe“, „Joko“, im Josephstädter Theater „Aline“, Cilli die Dunst. Im Garten, wir frühstückten mit Swoboda. Den Vormittag meistens in der Hütte. Binder, welchem ich für die Reparation des Klaviers 20 fl. zahlte, stimmte selbes. Mit uns speiste die Rangstein, nach Tisch kam Ranftl – sein Fuß schmerzt ihn noch – Georg Reich, die Wohlfarth mit August, Janschik, Kwiatkowsky mit Ritter, Familie Levasseur mit Anhang. Um 8 h war alles fort. Wir gleich ins Bett; schöner Mondabend. Band 11 (XI.), Seite 23v
10630 1826 8 14 Angenehmer Morgen, später windig; starker Staub. Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Josephstädter Theater „Fee aus Frankreich“. Trank Selterswasser. Mit Swoboda ins Gärtchen von Levasseur, klein, niedlich. Sprach Birkmayer, mittags mit Pepi allein. Nach Tische im Turm; Therese stieg seit einem Jahre zum ersten Mal hinauf. Fux, sie, Dini, erst um 8 h schickte Schwitzer die Toni; spielten Domino. Band 11 (XI.), Seite 23v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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