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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10651 1826 9 4 Im Burgtheater „Indianer“, im Kärntnertor-Theater französisch, im Josephstädter Theater „Rinaldo“. Abends wieder heftiger Anfall von Kälte, musste ins Bett, dann Blut. Band 11 (XI.), Seite 25r
10652 1826 9 5 Im Burgtheater „Donna Diana“, mit Stich; so-so. Im Kärntnertor-Theater „Glückliche Täuschung“, „Joko“, im Josephstädter Theater „Rinaldo“. Abends wieder Anfall von Blut. Nahm Eisumschläge, darauf ein solcher Anfall von Kälte, Zähneklappern, konnte kaum ins Bett. Fechner wurde schnell gerufen. Entzündung der Goldader; 8 Egel wurden darauf gesetzt, Klistier gegeben. Schmerzvolle Nacht, die Eisumschläge sind eine teuflische Kur !!! Band 11 (XI.), Seite 25r
10653 1826 9 6 Im Burgtheater „Tote in Verlegenheit“, „Erste Liebschaft“. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Umgeworfene Kutschen“, übersetzt von Kupelwieser, Musik von Boieldieu; gefiel sehr, besonders Forti. Im Josephstädter Theater Einnahme der Barthelmey „Lustiger Schuster“, Oper in 2 Akten von Paër. Schlechte Nacht, ich liege sehr schmerzhaft. Therese schickte der Nany 40 fl.. Diner bei Koch, 20 Personen, elegant. Band 11 (XI.), Seite 25r
10654 1826 9 7 [Im Burgtheater] „Jungfrau von Orleans“ mit Stich; im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Joko“, im Josephstädter Theater Lebesnier, Ringer (?) von Paris, hebt 18 Zentner, hält sich auf dem Seil waagrecht; schöner, muskulöser Mann, ähnliches sah man nicht. Von heute bis 11 h erschien erstmals kein Blut. Peter besuchte mich. Sie ist sehr krank. Band 11 (XI.), Seite 25r
10655 1826 9 8 Maria Geburt; Regen, windig, veränderlich. Norma. Kochs Feier, sollte bei uns sein; im Prater, Saal bei Benkó. 47 Personen, die Person 5 fl. WW samt Dessert; 6 Bouteillen Champagner 6 fl. CM. Die Weissenthurn und Castelli machten Gedichte, letzterer mehrere Toasts. Mosel, Schreyvogel waren dabei. Kochs Büste wurde aufgestellt. Kornhäusel besuchte mich Armen, blieb über 2 Stunden. Honegger, Theodor, Ritter waren da, Stessel wie gewöhnlich zweimal, Fechner einmal. Band 11 (XI.), Seite 25v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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