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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10686 1826 10 9 Im Burgtheater „Lästerschule“, im Kärntnertor-Theater „Glückliche Täuschung“, „Eroberung Malaccas“, im Theater an der Wien das Gestrige. Schlaflose Nacht. Den Vormittag am Schreibtisch, arbeitete an den Inventarien. Um 12 h wieder im Dunst, Marie und Gionima speisten mit uns. Knoblich überraschte abermals uns mit ihren schönen Prüfungsarbeiten, besonders Fischschuppen-Arbeiten. Heute kam kein Blut und kein Arzt. Pietznigg nahm Urlaub nach Kärnten. Band 11 (XI.), Seite 27v
10687 1826 10 10 Regengüsse. Im Burgtheater „Tochter der Luft“, im Kärntnertor-Theater „Maurer und Schlosser“, im Theater an der Wien „Staberls Reiseabenteuer“. Früh mit Mayer zu tun. Lieh dem Gärtner zur Auslösung einer Uhr 20 fl.. Schrieb an meinen Inventarien, der Graf schickte Johann, zum Wein abziehen, nie mein Geld. Fechner und Stessel. Nach Tisch kam Tschernohlawek, zahlte seines Grafen 2000 fl.. Dann kam die Fanny, sonst den ganzen Tag niemand. Nach dem ersten Schlaf kam wieder Blut. Band 11 (XI.), Seite 27v
10688 1826 10 11 Heiter. Im Burgtheater „Weltton und Güte“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall“, „Eroberung von Malacca“, im Theater an der Wien Lebesnier, „Abgebranntes Haus“. Weil gestern selbst Pawlikowsky nicht kam, eilte die Fux früh in die Stadt. Ich endete die Garteninventarien und übergab selbe dem Mayer zur Revision. Vor Tische ging ich in den Garten, Stessel kam. Holbein schrieb vom 1. dieses; ich bestimmte ihm morgen zu antworten. Mit Kridl speisten wir im Zelte. Dem Reimann gab ich die 4200 fl. WW, die Aspelmayer und Marie besuchten uns. Den Abend allein, abends und in der Nacht wieder etwas Blut; machte mich sehr missmutig. Band 11 (XI.), Seite 27v
10689 1826 10 12 Veränderlich. Im Burgtheater „Phädra“, im Kärntnertor-Theater „Weisse Frau“, im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“. Schlaflose Nacht, Therese hat Kopfschmerzen. Den Vormittag am Schreibkasten. Fechner und Stessel fanden mich im Zelt, speisten da mit Hruschka, Schwarz. Bei Tische kam Blut; Therese musste sich legen. Zum Verzweifeln ! Nachmittags Lembert, dann die Wohlfarth mit Janschik, brachte Biskottentorte. Nach 5 h saß ich wie ein Verbannter. Im Mondenschein überraschte mich Pechwill (!), welcher erst von Prag kam; es freute mich sehr. Die Fux verband meine Rückenwunde so unglücklich, dass ich die ganze Nacht schlaflos unter heftigsten Schmerzen und Fieber jammervoll zubrachte. Band 11 (XI.), Seite 27v
10690 1826 10 13 Veränderlich. Im Burgtheater „Verleumder“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Eroberung von Malacca“, im Theater an der Wien „Bürgerliche Brüder“. Ich fühlte Fieber und mich sehr schwach; früh Blut. Mit Anstrengung erhielt ich mich am Schreibtisch, Stessel ließ die Brennsalbe wegnehmen; Erleichterung. Sepherl brachte für Therese den steingrauen Merino-Überrock; freute sie. Wir bestimmten der Schwitzer Therese 11 Ellen steingrauen Taffet, der Reimann 10 Ellen lapisgrauen, 20 fl.. Dehne brachte mir von Mollo einige Kupferstiche, verschieben es so lang. Neefe besuchte mich, Fanny schickte gestern eine Schnepfe (?) und Ringel-Bäckerei, schmeckte mir ganz vortrefflich. Die Weinmüller schickte Therese ein Kartonl mit Bonbons, Fieglmüller, Marie, Treitschke Betti und Reimann kamen gratulieren, Therese fuhr in die Stadt und zu Reimann; fand die Schwitzer mit Rotlauf im Gesicht und gefährlich, sie ließen sie aber dennoch nicht weg. Sie brachte den beiden lapisgraue Spenzer, der Toni einen neuen schwarzen Mantel, der Schwitzer 750 fl. Kostgeld. Bei uns waren die Caminadas, Reich und Fanny. Schöner Mondabend. Band 11 (XI.), Seite 28r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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