Ein schöner Tag. Fahrt auf der Salzach nach Braunau. Ich schrieb noch an meine Frau, frühstückten bei der Augustini, versahen uns mit Brot, fuhren um 8 h weg und zahlten samt Trinkgeld 21 fl. Um ½ 8 h bei der Wasserkaserne an die Salzach, nahmen von unserem Führer Müller Abschied und bestiegen unser kleines Schiff, welches nur dürftig gedeckt war. Kamen um 9 h nach Laufen, ein kleines Städtchen, diesseits bayrisch, jenseits kaiserlich, eine Brücke über die Salzach macht die Grenze. Es hat auf der Anhöhe ein altes Schloss, welches nun als Kaserne verwendet wird und früher ein Landsitz der Erzbischöfe von Salzburg war. In österreichisch Laufen wohnen über 800 Schiffleute; im bayrischen fiel zu Weihnachten ein Felsenstück herab und zerschmetterte Häuser und mehrere Menschen. Im bayrischen Marienburg am linken Ufer ist eine Papiermühle und ein Kupferhammer. Burghausen, bayrisch, ein Städtchen, passierten wir um 1 h, versahen uns mit Brot und eines Gläschens und leerten den letzten Plutzer Nessmüllner, welcher recht wohl schmeckte. Bei Bergham eine Stunde unter Burghausen fließt der Inn in die Salzach, und verliert ihren Namen. Um ¼ 4 h erreichten wir Braunau; den Schiffleuten 21 fl. Bestimmten, beim Weinfinken Weintraube am Platz zu übernachten. Seyrl gab einen Brief seines Vaters an den Landrichter Krakowitzer ab. Wir gingen in die Stadtpfarre, sahen das Grab des Stadtsyndikus Hans Staininger, dessen Bart bis an die Füße hing und 1571 starb. Bald nachher kam der Bischof Graf Hohenwarth und gab vor seiner Abreise die Vesper. Von da zur Spitalkirche, zum Stadttor und über die lange Brücke nach Simbach, ein Grenzdorf im Bayrischen, welches eine Maut, Amt, Post, Lottoamt, nette Häuser – meistens neu gebaut – und eine angenehme Lage hat. Außer Braunau sind schöne Hopfengärten. Dieses Städtchen hat viele öffentliche Brunnen, an allen steht folgende Warnungstafel: „Das Hereinwaschen in diesen Brunnen ist verboten bei einer Strafe von 1 fl.“ Vor dem Tor bei den Hopfengärten steht in der Allee „Dem Baumfrevler eine Strafe von 5 fl.“; ich musste viel lachen. Vor der Promenade blieben Klaps und Seyrl wegen Trinken zurück, welches sehr unartig war und ich ihnen verwies. Um 7 h aßen wir. Beim Essen machte uns der Landrichter einen Besuch, plauderten mit ihm und einem Jägerhauptmann, der hier 100 Mann hat. Gingen nach 8 h in unser Zimmer und bald nachher in unser Bett.
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Von Braunau nach Schärding, welches 1809 unter Dedovich sehr gelitten hat, und nach Passau. In der Weintraube zahlte ich 4 fl., sah des Fink sinnreiche Schneidemaschine, welche einen Stamm mit 3 Sägen in 5 Teile schneidet und eine Länge von 30 Klaftern hat. Um ½ 6 h stiegen wir vor dem Wassertor in unser Schiff, unsere Leute waren der Schiffmeister Edelmann und 2 Söhne von Oberlaufen. Ich zahlte ihnen 4 fl. und suchte den Kaufmann Joseph Pummerer am Platz, empfohlen von Fink in Linz. Dieser wies uns am Neumarkt zum Hirschen, zum Wirt und Postmeister Prunner. Früh passierten wir Frauenstein mit einem verödeten Schloss, kaiserlich; rechts ist alles kaiserlich, links bayrisch, bis Passau. Die Sonne kämpfte mit dem Nebel, welcher unsere Fahrt erschwerte; endlich besiegte die Sonne ihn und es wurde ein schöner, ja heisser Tag. Hier verlor sich ganz die ungefällige Salzburger Tracht mit den ungestalten, hohen Filz- oder Strohhüten, und wir sahen wieder einen schönen Menschenschlag, ohne Kröpfe. Die Köpfe der Mädchen mit meistens dunklen Tüchern eingebunden, und hie und da wieder die großen weißen Filzhüte. Dann sahen wir Aigen, bayrisch, mit 2 Kirchen; Kirchdorf, kaiserlich; Katzenberg, bayrisch (sic !); Obernberg, kaiserlich; Reichersberg, kaiserlich, mit einem Kloster, Suben, kaiserlich, das Schloss gehört dem Feldmarschall Wrede. Seyrl übergab einen Brief an den pensionierten Landrichter Wagner. Die Stadt liegt am Abhang des Berges, hat enge Gässchen und ist von der unglücklichen Beschießung des Massena am 26. April 1809 – in selber kommandierte Dedovich – noch nicht ganz aufgebaut. Der Schiffmann Edelmann verkaufte einen am Abhang des Felsens mit Gefahr geretteten weißen Pudel um 3 Sechser, während ein alter Kupferschmiedgeselle ohne zu zahlen entwischte. Die bisher einförmige Fahrt wurde nun zwischen Felsen, Schluchten und Waldungen interessanter. Wir passierten Formbach, ein aufgelassenes Stift mit einer großen Kirche mit 2 Türmen, auf den Felsen gebaut, bayrisches Landgericht Neuburg; Neuburg, eine halbe Ruine auf dem Felsen; Wernstein, kaiserlich. Am Ufer steht zwischen 2 Linden eine Maria-Empfängnis-Säule, sehr malerisch. Vor 12 h landeten wir in Passau, bezogen ein geräumiges Zimmer im 2. Stock. Der Aufgang vom 1. in den 2. Stock hat die Form einer Doppelstiege und sieht gut aus. Ich ließ mich rasieren, aßen an der Table d’ hôte, die Person 36 x bayrisch, hatten 6 gute Speisen. Ich ließ mir eine Bouteille Champagner für 3 fl. 36 geben, fanden ihn recht gut. Nach Tisch nahm ich den Lohnbediensteten Stadtinger (?), zahlte ihm 2 Zwanziger. Er führte uns über die Innbrücke in die Innstadt, sahen die Pfarrkirche, stiegen den Berg zur Mariahilf hinan, übersahen von da die Donau und die Umgebung, die Festung, Schloss Freudenheim und fanden die Kirche leider sehr verödet, schmutzig. Die Wallfahrten sind zahlreich und Opfertafeln ex voto aller Art zu lesen. Eine ersuchte ich Klaps buchstäblich abzuschreiben: „Betterus Beitlinger (?) von Hiezlberg (?) hat sich verlobt zu der Gnadenmutter anhero, wegen seiner Krankheit, weil an ihme so viele curieuse Doctor gearztet haben, und nicht behilflich sein können, denn es waren alle Lebensmittel vergeben; also rufte ich die Mutter um Gnaden an, dass sie durch Fürbitt erhaltet, und habe gefunden die wahre Arztin Mariahilf, wodurch ich meine Gesundheit erlangt habe. Gott und Maria zur ewigen Dank gesagt. Anno 1819.“Der Kranke saß in einem Schlafsessel, hinter ihm standen zwei Freunde, vor ihm 8 Doctores, jeder mit Kappen(?)stiefeln und Stock, 4 hatten Kappen auf dem Kopf, die anderen Hüte und standen in gerader Linie. Wir gingen über die gedeckte, halb verfallene Stiege hinab, zur Ruine der Kapuzinerkirche, zurück über den Inn, besuchten den kleinen Paradeplatz vor der Domkirche, deren 2 Türme nicht ausgebaut sind. Gingen hinein, schöner Bau mit achteckiger Kuppel; im alten Kirchhof schöne Marmormonumente. Zur Jesuitenkirche, im Kloster sind die Schüler; zur Nonnenkirche, im Kloster ist das Arbeits- und Tollhaus. Die Residenz, zum Teil für einen Bischof, zum Teil zur Wohnung des Regierungspräsidenten Baron Schleich; Kommandant ist der General Mandini. Sahen am Wirtshaus des Philipp Schönbrodt das Bild des Tölpels, Erbauer des Doms. Dann zum Wassertor, fuhren über den blassen Inn, die grüne Donau und die schwarze Ilz nach der Ilzstadt, gingen über die Ilzbrücke, durch das Frauentor an die Lend zum Bau der neuen Donaubrücke von 8 steinernen Jochen, wovon noch 2 fehlen. Von da zum Spital und Pfarrkirche, einfach, im schönen Stil; weiter über die Stiege auf die Promenade. Die Luise Müller, des Logenmeisters Tochter und Schwester des Schauspielers zeigte uns das niedliche Theater, 2 Galerien, 2 Parterres von 24 x, Eintritt in die Logen im 1. Stock 36 x. Es ist blau und weiß gemalen, die Bühne ist klein, nur 5 Kulissen. Ein gewisser Eckhardt führt die Direktion und beginnt erst im Oktober wieder. Dann sahen wir den Redoutensaal mit Galerie, 48 x Eintritt, sehr abgenützt. Tranken in Österreichers Kaffeehaus Tee, von da über die Stadt zur großen Wasserkaserne, worin ein Regiment von 1000 Mann liegt, einst ein Kloster, vor selber der große Paradeplatz. Zum Neuen Tor – welches noch nicht ganz fertig und unserem Augartentor ähnelt, nur kleiner und minder schön – herein und in unseren Gasthof. Schrieb bis 9 h., zahlte unsere Rechnung mit 13 fl. bayrisch, wovon das Zimmer 2 fl., Frühstück 1 fl. 12 x und die Fuhr nach Schärding 3 fl. kostet; besonders teuer ist das Zimmer.
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Vor 6 h Fahrt nach Schärding, über die Innbrücke, Suben – dem Fürsten Wrede – dann nach St. Martin und Kallham. Auf dem Mariahilfberg ist die Grenze. Unsere Mautbeamten waren sehr diffizil, visitierten den Pinkel. Ich war mit ihnen sehr trocken. Unsere heutige Fahrt, meistens gebirgig, in gut gebauten Tälern und Auen, war sehr angenehm. Wir sahen wieder Feldbau, eine bessere Vegetation und die weißen Filzhüte der Weiber. Wir atmeten freier als im Hochgebirg, verloren das Innviertel, kamen in das liebe Hausruckviertel. Bis Schärding hatten wir immer zeitweise den breiten Innstrom zur Rechten. In dem unglücklichen Schärding, das noch jetzt so viele nicht aufgebaute Brandstätten hat, sind 7 Brauhäuser, 7 Metzger und 7 Bäcker; wir besuchten den pensionierten Landrichter Wagner, einen würdigen Greis von 75 Jahren, mit der Ehrenmedaille von Joseph. Er nötigte uns, Kaffee zu trinken, war unser Führer im Städtchen. Sahen die Ruinen des Schlosses, das Rathaus, die wirklich schöne, neu hergestellte Kirche – mit einem Marmoraltare aus einem aufgehobenen bayrischen Stifte und einem meisterhaft gemalten Altarblatt, das Abendmahl vorstellend, das aus der Sebastianikirche elend erbaute Theater mit einem gefährlichen Eingang. Verweilten bis 10 h, kamen über Suben – ein ehemaliges Kloster, ist von Wrede sehr vernachlässigt – erst um 12 h nach St. Martin, zahlten 7 fl. Fanden leider den Pfleger Bayr nicht zu Hause und mussten bis ½ 5 h auf eine Fuhre warten, die ich mit 12 fl. bezahlte. Wir sahen den Garten, die Saat (?) von französischen Obstbäumen, die Ananashäuser. Fanden den Gärtner sehr artig, ein junger Mann, mit vieler Liebe zu seiner Kunst. Führte uns herum, zeigte uns ausgefüllte Georginen, sahen den Garten samt Kapelle, die 6 Karossen, dann das 2 Stock hohe und prächtig möblierte Schloss, in jedem Zimmer Bronzeuhren, Leuchter, Vasen von Porzellan, Möbel meistens von Mahagoni, alles mit Seide überzogen und viel zu elegant für das Land; bewunderten die Pracht und Reinlichkeit. Besuchten die Ökonomie, schöne Ställe und das Vieh, die Dorfkirche. Die große Herrschaft von 16 Ortschaften gehörte dem in München verstorbenen Grafen Tattenbach, welche jetzt seinem Verwandten, Graf Arco versprochen. Wir aßen im Gasthofe Knödel und Kalbsschnitzel, zahlte 5 fl. Plagte Bayrs Sohn, einen Apotheker, wegen Pferden, welche endlich um ½ 5 h kamen. Fuhren über Riedau – ein Markt – und kamen um 8 h nach Kallham, zahlte 12 fl. Wir stiegen beim Pfarrer Reiter – erster Direktor des Taubstummeninstituts in Linz – ab; fanden eine freundliche Aufnahme, meinen lieben Röser, den Regierungsrat und Protomedikus Huber und plauderten von unserer Reise, soupierten. Dann schliefen Röser und ich zusammen, die 3 jungen Leute gegenüber im Brauhaus. O wie schön ist es hier !
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Früh schrieb ich mein Tagebuch. Hörten um 9 h das Amt. Beim Evangelium die Predigt vom Heiligen des Sabbats. Der Vikar Wesicher (?), ein junger, sehr gebildeter Mann, hielt Amt und Predigt, letztere sehr fasslich. Nachher sahen wir die Gemeinde aus der Kirche gehen, ein schöner Schlag und gutherzige Menschen. Hier und im Weiteren sind sehr hübsche Weiber und Mädchen. Ihr Wuchs ist schlank und voll, ihr Gesicht lieblich, viele schon wahre Madonnenbilder, das ganze Hausruckviertel ist bekannt. Ihr schwarzer Rock, Korsett mit bunten Bändern eingefasst, geglänztes schwarzes Vortuch, die bunten Tücheln auf dem Kopf, und dann die weißen Hüte mit großem Gupf bilden sie sehr lieblich. Nachher sahen wir den Garten und die Ökonomie. Der Hr. Pfarrer Reiter überließ dem Enkel (?) Eduard sein Kleppel (?) zum Reiten. Dieser kennt keine Führung des Pferdes, Klaps wollte es ihm zeigen, misshandelte, verriss das Pferd und stürzte mit selbem nach rückwärts. Eine Spur fehlte und er hätte sich das Genick abgestossen; so fiel er in den Kot und wurde von allen verdient ausgelacht. Dann ritten abwechselnd Eduard, Seyrl, Evarist – welcher gar rechts aufsass – und so wurde das gute Tier geplagt. Regierungsrat Huber, ein seltener Menschenfreund, fuhr nach Tische zu dem kranken Arzt Schneider nach Ried. Wir über Neumarkt – einen reinlichen Markt –, in der Nähe Grieskirchen. Da hat der Wirt einen Schild mit einem Hund und einem großen Säbel und der Inschrift „Fatter Diable, komm her auf mein Sabel !“ Auf dem Kirchhof folgende Inschrift: Hier liegt mein Tochter Kunegund;hat glitten wie ein armer Hund.Ist gstorben im Augusti.Jetzt ist’s im Himmel lusti.Dann passierten wir Taufkirchen, Roith mit einem Schloss des Fürsten Auersperg, nach Hofkirchen zum Pfarrer Fink, ein vielseitig gebildeter Mann. Er ist Botaniker, Mineralog, Dichter, war Soldat, Schauspieler. Ist sehr jovial, gut, leidet seit vielen Jahren an der Gicht und muss auf Krücken gehen. Beim Herrn Pfarrer waren Bischof Hohenwarth, Graf Hohenfeld, und viele Pfarrer in dem schönen Park. Wir suchten sie auf, fanden viele schöne Anlagen, Monumente, Tempel, Pyramiden, eine besonders schöne Einsiedelei, ein Lusthaus, auf dem Tische springendes Wasser, einen großen Platz nur mit exotischen Pflanzen besetzt und vieles anderes. Alle Pfarrer und Kinder haben die Erlaubnis, ihn an Sonntagen zu besuchen, und so fanden sich viele Kinder ein. In Hofkirchen fand ich auch Reisser. Bei der Dämmerung fuhren wir zurück und soupierten in Kallham. Nachher produzierte Röser Künste, das Starnitzel hinten angenagelt, Groschen in die Flasche geschlagen und mehr anderes. Gegen 12 h ins Bett.
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Heiter, aber kalt. Frühstück beim Grafen Hohenfeld in Aistersheim, mittags beim Herrn Pfarrer Tuscher (?) in Gaspoltskirchen (?; sic !), abends in Kremsmünster. Um 6 h fuhren wir weg, um 8 h in Aistersheim, fanden den Regierungsrat Huber. Der Graf empfing uns sehr freundlich, sprachen von alten Zeiten, tranken Kaffee, sahen sein Schloss, den großen Saal, Kapelle, unten die lutherische Kirche, den Stall. Schieden, und bedauerten, dass das ganze Schloss von Wasser umgeben ist. Dann nach Gaspoltskirchen (?), der Herr Pfarrer schien sehr erfreut. Er verkauft den Metzen Weizen für 2 fl. 30 x, Korn 1 fl. 45 x, Haber und Gerste 1 fl. 30 x bayrisch und empfängt großen Zehent. Nach Mittag nach Lambach, viermal Maut. Prälat Maurus empfing uns freundlich, Er hat es so verschuldet, dass Graf Hohenfeld seit 3 Jahren administriert. Er zeigte uns sein physikalisches und Kupferkabinett. Freute mich, von ferne Paura zu sehen. Horbach (?) 4 x Maut, passierten Wimsbach, gehört dem Kaufmann Hafferl von Linz, schöne Ökonomie. Brückenmaut Schwarz (?), Almegg, altes Schloss auf dem Berge, dem Grafen Hohenfeld gehörig; Steinerkirchen, eine bedeutende Pfarre. Die Fahrt ist zwar bergig, aber immer in fruchtbare, gesegnete Gegenden. Man fährt oft durch Alleen von Obstbäumen; die beste Kultur erfreut einen. In der Ferne sahen wir den Traunstein immer zur Rechten. Um 6 h fuhren wir herab ins Kremsmünsterer Stift. Der Küchenmeister und Professor der Geschichte Ulrich empfing uns und unterhielt uns bis zum Souper um 7 h. Das Souper war gut. Wir wurden der Reihe nach in große Zimmer einquartiert. Der Regierungsrat Huber war so gut, mir Tober-Pulver zu verschreiben, welches ich mit Tee nahm. Huber spielte mit Röser und Küchenmeister.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
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