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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10356 1825 12 18 Heiter, aber sehr kotig. Im Burgtheater, Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Vereinskonzert, mein Billett an Egger (?). Am Vormittag Arrangement der Ballkarten. Mit Jungmann auf die Bastei, sprach mit Schreyvogel; Fuljod sagte, wegen der 1/3 Pension müsse ein Irrtum sein; etwas solches sprach auch Schreyvogel zur Fux. Mittags mit Therese allein, dann in den Sperl-Saal zum Bauchredner Schremser. Plauderte mit den Würzburgern (?), dann mit Lembert, kam mit Carl, Stubenrauch, Kike, Schellhorn. Um 8 h zu Hause, fand die Agnes, die Assen mit Etzelt; Szabó und sie sind schon wieder hier. Band 10 (X.), Seite 192v
10357 1825 12 19 Neblig. Im Burgtheater „Medea“. im Theater an der Wien „Junger Herr auf Reisen“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Der Kriegspräsident Hohenzollern lässt die ganze Garnison en parade ausrükken. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen, ordnete manches. Mittags mit Therese allein, nachmittags zu Morawa wegen falscher Anklage gegen den Richter Burg. Bach junior amtierte, waren wegen der Plackerei bis ½ 7 h zusammen. Zu Hause Probe zur Optik, Reich Vater, Pepi, Fritz, Lissl kamen. In der Nacht musste ich viel husten. Band 10 (X.), Seite 192v
10358 1825 12 20 Neblig. Im Burgtheater „Ersatz“, Joseph Koberwein als Karl Baum. Im Theater an der Wien „Das war ich“, „Staberls Verlegenheiten“; im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Heute soll Farkasz [kommen ?], Gott gebe dass er zahlt. Nach langer Zeit speiste Kárner wieder da, mit Dräxler und Agnes. Neefe kam später, er ließ die Garderobe versiegeln. Heute heiratet die Schröder den Kunst, Souper bei Wittmann. Ehen werden im Himmel geschlossen, auf Erden getrennt. Nachmittags brachte ich der Schmirer 6 Batisttücheln, sprachen von den Reimannischen, fanden der Eltern Schwäche und der Burschen Trotz unverzeihlich. In Gesellschaft, zu Wohlfarth; die Szabó liegt wegen Drüsen. Ich legte mich vor 8 h wegen Schnupfen. Band 10 (X.), Seite 192v
10359 1825 12 21 Heiter. Im Burgtheater „Ahnfrau“, im Theater an der Wien „Staberls Reiseabenteuer“, im Josephstädter Theater „Zauberrose“, Potpourri, Geschwister Rainer aus Tirol singen Quartette. Den Vormittag zu Hause, mit Radl und Tschernohlawek zu tun. Mittags speisten Kridl, die Ball und Radl da; machte ihm einen Weintarif, gab selben dem Steinle zum Stechen. Mit Kridl ins Kaffeehaus, in Gesellschaft. Um 7 h wegen Schnupfen ins Bett. Band 10 (X.), Seite 192v
10360 1825 12 22 Neblig. Begräbnis des FZM Graf Kaunitz. Im Burgtheater für die Witwensozietät „Salomon“ von Händel, instrumentiert von Mosel, die Marie Weiß, Betti Schröder und Tietze singen. Den ganzen Tag zu Hause wegen Schnupfen. Wegen Holbeins Brief vom 15. Unterredung mit Hassaureck; bestellte die Marie. Sie kam von selbst, wir behielten sie mit Neumann zum Speisen. Hassaureck sprach 2 Stunden mit Marie. Es wurde nichts ausgemacht, bat sie am Montag wieder zu sprechen. Treitschke ließ wegen Pensionsanweisung die Fux rufen; sie müssen mit allen Zeugnissen neue Bittschriften eingeben. Ich verfertigte selbe gleich; die Fux nährt wegen ihrer Pension lächerliche Hoffnungen. Zum Kaffee Weinmüller und sie. Wächter soll in seiner Trauungsrede bei der Schröder mit Kunst auf ihre Jahre und Trennung angespielt haben. Warum sie am 20. heiratete ? Weil vom 20. auf den 21. die längste Nacht. Sie führte ihn in ihr Haus. Er stellte sich als neuen Herrn vor, befahl auch der alten Frau zu folgen. Bei Wittmann war Diner für 42 Personen zu 3 fl. CM die Person, bei ihr Soiree. Ihre verschiedenen Kinder waren gegenwärtig. Abends Probe zur Optik mit Reich, Fritz, Franchetti. Band 10 (X.), Seite 193r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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