Gegen Enns, wo wir nach 7 h früh ankamen, wurde es wieder heiter und ein schöner Tag. Die Auf- und Abfahrt von Enns ist äußerst unangenehm, der Berg bedeutend und gäh. Gleich beim Eintritt steht ober einem Stadltor ähnlichen Turm, rechts „Eintritt zum Theater“. Wie mag dieser Musentempel aussehen ! Auf dem Schiltenberg kamen uns Papa Paul und Mama Marie mit einer eleganten Equipage entgegen. Das Betragen war nicht elegant und verriet den Schiffmeister. Sie nahmen ihren Benjamin zu sich und so kamen wir durch Markt Ebelsberg über die Traun um 10 h in Linz an. Die vielen Mauten, vorzüglich Brückenmauten, die Passage über die 30 Joche lange Brücke hart an Ebelsberg, das polizeiliche Ausfragen allda und wieder am Schranken vor Linz sind lästig und halten die Reise auf. Die Mauten betragen von Wien bis Linz 4 fl., das Postgeld von der Post 2 fl., Trinkgeld 1 fl., für 12½ Posten samt Schmieren in Münze über 40 fl.. Wir stiegen beim Lüftenegger ab, ich fuhr dann am Platz zum Löwen beim Mayereder. Bekam im 2. Stock das Zimmer No. 1 mit 2 Betten, ein Salon mit 3 Fenstern auf den Platz. Suchte Freund Röser in der Klammgasse No. 887 auf. Freundlich war der Empfang; er wies mir ein Zimmer an, welches ich aber für heute nicht annahm. Sein Enkel Franz Seyrl und Evarist waren noch nicht da. Ich schrieb gleich meiner guten Therese, Röser schrieb ein paar Zeilen dazu. Gingen über die Promenade, durch das Landhaus – ein imposantes Gebäude – in die Minoritenkirche; im Klosterbau sind die Büros; in die Domkirche – welche sie eben äußerst geschmacklos rot und weiß dekorieren, den Baldachin am Hochaltar gelb und rot –; in die Pfarrkirche, welche jetzt renoviert wird. Gingen über den Platz, sahen die 2 Brunnen und Säulen zur Hl. Dreifaltigkeit, schön gebaut. Sahen das Äußere und Innere des Theaters; hat 3 Stöcke, im 1 Stock 14 kleine und 2 große Logen – wovon eine rechts dem Präsidenten – und ein Parterre, aber rechts und links Parterrelogen. Erinnert etwas an das Theater an der Wien, ist aber schon – besonders in der Dekoration – sehr abgenützt. Die Maschinerie ist jener an der Wien gleich. Die Dekorationen sind von Platzer. Im Hintergrunde ist eine Nische und Tor zum Auffahren und Reiten. Eine intensive (?) Ökonomie machte mich lächeln: nämlich auf dem Theater sind Sophas und Sesseln mit Papierspalier überzogen. Hölzel – welcher eine Umlauf zur Frau und 3 Kinder hat, in sehr üblen Umständen sich befindet – ist Direktor. Man gibt heute den „Schatten von Fausts Weib“, eine elende Posse vom Schuft Bäuerle. Dann sahen wir die Promenade vor dem Landhaus und Theater, mit 4 Reihen Platanen besetzt, inzwischen elende Bänke vom Zimmermann ausgehauen. Um 1 h speiste ich im Löwen, mit drei steifen, einsilbigen Beamten. Verzehrte 2 fl.; ein Huhn kostet 48 x, Suppe 6 x, Rindfleisch 16 x – das Pfund kostet 15 x – Kaffee 16 x, der trinkbare (?) Wein die Maß 3 fl. Gleich nach dem Essen über die Brücke in das Kaffeehaus des Festorazzi am Ufer. Auf der Brücke kam mir Seyrl entgegen, welcher kurz vorher mit Evarist von Steyregg ankam. Wir gingen durch das Kaffeehaus auf die Terrasse, welche die Aussicht gegen die Brücke und die Stadt hat, mit Orangenbäumen geziert ist. Hier ist der allgemeine Versammlungsplatz. Da fand ich den Landrat Eggendorfer, welchem ich Werners Brief gab, sich dann mit uns unterhielt und unser Gesellschafter war, später kam Reisser, mit dem linkischen Schiffmeister. Dann Röser, Eggendorfer und ich auf die Promenade. Ein Wind erhob sich, es wurde trüb. Wir besuchten nach der Promenade den Wirtsgarten auf dem Schlossberg: schöne Aussicht auf die Promenade und den schönen grünen Hügel, in das Tal, wo wir herkamen, die Schießstatt. Zum Jägermayr auf dem Berge, ¾ Stunden vor der Stadt, das Wirtshaus, wo Wein, Bier, Obstmost, auch Essen gegeben wird; hat eine unbegrenzte Aussicht auf die Donau, auf den Pöstlingberg – über das Ufer –, die Stadt. Hier jausneten wir, kosteten den Äpfelmost; dann über den Kapuzinerberg, die Sandgrube zurück ins Theater. Dahin nahm ich Evarist und Seyrl. Das Parterre kostet 1 fl., eine Loge 5 fl., das Abonnement auf 14 Vorstellungen in einem Monat 4 fl.; da kann der Direktor reich werden ! Beim Eintritt fand ich die arme Hölzel, sprach aber nur einige Worte. Sie lud mich in ihre Loge, eine Nische, welche aber nicht unangenehm. Das Theater war ziemlich gefüllt. Fand Reisser mit seinem Wirt, eine Zeitlang den Landrat. Die Aufführung war der Dichtung würdig. Nach dem Theater begleiteten mich Seyrl und Evarist.
Band 10 (X.), Seite 195v RTB p. 1 ff.
10372
1822
9
2
Regen. Um 6 h stand ich auf, schrieb mein Tagebuch, frühstückte, zahlte für Zimmer und Frühstück 2 fl. 48 x. Packte zusammen, erwartete Seyrl und Evarist und siedelte zu Freund Röser um, wo ich meinem lieben Weibe wieder schrieb. Von gestern muss ich nachtragen, dass uns der Landrat ins Rathaus führte, und uns im 2. Stock die Büros der Landräte, dann im hinteren Flügel die Abteilung des Kriminals zeigte. Heute werden „Die Schauspieler“ – Lustspiel in 5 Akten, und einem Prolog von Vogel – gegeben. Vorher suchte ich den Reisser, um wegen der Abreise zu verabreden. Bei uns geschah die Verabredung, vermög welcher wir am Donnerstag nach Gmunden reisen. Dann besuchten wir den Regierungssekretär Barchetti im Landhause, sahren den großen alten Saal, den neuen ständischen Saal, welcher mit blauem Lampass ausspaliert und mit des Kaisers Bild geziert ist; den Regierungssitzungssaal, ein großes Zimmer, ebenfalls mit dem Bild des Kaisers; die daran stossende ehemalige Minoritenkirche, mit den Nebenzimmern und einer Galerie; den sogenannten Landlersaal, welcher nicht einmal gemalen und ganz kleine Spiegel in noch hölzernen Rahmen ist. Alles bedarf einer großen Reparation. Dann gingen wir in der Stadt herum und zum Goldenen Adler speisen. Wir hatten eine schöne Aussicht auf die Donau. Nachher ins Kaffeehaus, fanden Reisser, den Direktor Katzinger (?) der Zeugfabrik, plauderten mit ihnen von Verschiedenem, von dem Regierungspräsidenten Hingenau, dem Landrechtspräsidenten Graf Kaunitz. Besuchten die Fabrik; der Kontrollor Hottenroth, welchen ich von Wien aus kenne, führte uns herum. Sahen alles im Detail, blieben bis 6 h. Schlichen in der Stadt und Promenade herum und besuchten auch in der Welsergasse den ehemals Mayerederischen (?), nun Dr. Gassels (?) Garten und fanden ihn sehr vernachlässigt. Schlossen den Abend im Theater; leer. Spielten ziemlich gut, besonders die Seitz und Müller, der Hölzel, Loose (?). Fand den Steinmetz Jäger mit Major Zimmer, den Siccard. Plauderten mit Reisser, Lüftenegger, ihrer Freundin Frank. Über die Promenade ins Bett; Seyrls Mutter, eine kleine, magere Frau, empfing uns. Ich kannte sie nicht, konnte ihr also meine Achtung nicht beweisen.
Band 10 (X.), Seite 197 r RTB p. 5 f.
10373
1822
9
3
Ein schöner Tag; Fahrt nach St. Florian mit Reisser. Früh schrieb ich mein Tagebuch, um 8 h fuhren wir weg, über Ebelsberg, Schiltenberg, dann rechts ins Tal und kamen nach 2 Stunden an. Wir gingen zum Rentmeister und Kastner, Herrn Joseph Mayer, welcher uns freundlich aufnahm und den ganzen Tag unser Führer war. Zuerst sahen wir den großen Prunksaal, Kapitelzimmer, Bildersaal, in einem Gang und 3 Sälen. Sie besitzt viele und sehr schöne Bilder aus allen Schulen. Die Prunkzimmer, mit Niederländern, Seiden (?) und Wänden von Ölgemälden, die Plafonds sind meistens von Altomonte und Halwachs. Ein Bett – bestimmt für Prinz Eugen – nimmt den Raum eines kleinen Kabinetts ein, ist reich an Figuren, Trophäen. Imposant der große Saal, mit Marmor ausgelegt, der Eingang und die Doppelstiegen. Der Baumeister hieß Brandauer von St. Pölten. Vor 12 h besuchten wir den Prälat Michael Ziegler, ein Greis von 80 Jahren, der mehrere Jahre schon nicht mehr aus seinem Zimmer kommt, eine ehrwürdige Gestalt hat und uns sehr freundlich empfing. Dann speisten wir recht gut. Neben meiner kam Batsányi zu sitzen, dessen Frau eine Baumberg ist; erneuerten unsere Bekanntschaft. Er lebt in Linz unter Polizeiaufsicht. Nach Tische sahen wir die reiche Bibliothek, über 50.000 Bände, Lesezimmer, den schönen Plafond, Sommerefektorium, Theater; die Kirche, im Jahre 1665 von Giovanni Carlo Carlone erbaut, dem Erbauer des Doms zu Mailand. Hörten die große schöne Orgel, bewunderten ihre Stärke, die prachtvollen, im großen Stil von Marmor erbauten Altäre, die reichen Ornate. Stiegen in die alte und neue Gruft hinab; die neue Gruft ruht im Mittel auf Säulen, ist trocken, licht; in der alten liegen Totengebeine gleich Holzstössen aufgeschichtet. Besuchten die Ökonomie, Baumschulen, Obstgärten, die Walzelmaschine, welche anfangs das Obst quetscht. Nahmen vom Prälaten Abschied, plauderten mit ihm und fuhren sehr vergnügt weg. Ins Theater, sahen das Ende von „Fluch und Segen, Lohn und Strafe“. Sprach mit Eggendorfer vom gestrigen Raubmord, welcher an einem Pferdehändler von Maria Schnee in Böhmen auf dem Landinger Wege verübt wurde. Er wurde mit einem Prügel erschlagen und bekam mehrere Stichwunden. Es scheint, dass sie nichts bei ihm fanden, weil er beim Uferwirt seine Zeche mit 50 x schuldig blieb. Seine 2 Pferde fand man an einen Baum gehangen. Ich plauderte mit Lüftenegger, soupierte im Casino und erst um 11 h ins Bett.
Band 10 (X.), Seite 197 v RTB p. 6 ff.
10374
1822
9
4
Trüb. Früh schrieb ich. Nachtrag zu gestern: beim Herabfahren vom Stift in den Markt lachten wir an dem Schlosserhaus über folgenden Reim:„Mein’ Lieb zu Gott ist groß, drum lass ich ihn auch walten.Ich mache neue Schloss, und reparier die alten.“Wir passierten den Markt, sahen die Weiber und Mädchen vom Lande, hübsche Gestalten mit ihren Tücheln, Körben und Schaffeln auf dem Kopf, Milch, Rahm, Obst Gemüse u. dgl. hereingetragen und feilhaben; einige sind allerliebst. Wir gingen über die Landstraße und bei Dr. Hubers Maierhof vorbei, in den allgemeinen Kirchhof. Ließ die Totenkammer öffnen und sahen den mit 7 Stich- und Schlagwunden am Kopf ermordeten Pferdehändler; die unbedeutenden Grabmäler, bis auf jenes des Generals Beaulieu und Baron Sebottendorf. Besuchten das Bergschlössel des Bischofs Hohenwarth, welches eine allerliebste Lage, niedliche Zimmer und Garten, eine Camera obscura hat. Vorher war General Beaulieu der Besitzer, welcher mit 95 Jahren da starb. Besuchten des Doppelalkali-Fabrikanten Mayer (?) Fabrik, sahen dessen Produkt, und vermischten den Eindruck mit der Grabinschrift eines Schmiedemeisters, wo ein Bischof – der Schmiede Patron – einen von einem Neger gehaltenen und halb abgeschnittenen Pferdefuss richtig (?) demselben anheilt, mit folgendem Reim:„O weltberühmter Held, o kunsterfahrner Mann,schneid ab dem Pferd den Fuß und heil ihn wieder an !“Von da gingen wir in das Schloss, das Strafhaus zu sehen. Der Verwalter Hopfeneder empfing uns sehr freundlich, zeigte uns die ganze Einrichtung, die schönen, Sälen ähnlichen Zimmer, die Reinlichkeit, gute Kost. Es sind ihrer bei 250 Sträflinge und spinnen, kampeln etc. für die Fabrik. Von da sahen wir die Gärten des Verwalters, welche zum Teil schöne Aussicht und treffliches Obst haben; alles interessierte mich sehr. Von da zum Polizeidirektor Hochweger wegen unserer Pässe und dann zum Goldenen Adler zum Hasslinger speisen. Nach Mittag in Festorazzis Kaffeehaus, etwas Regen. Um 4 h am Ufer zu den Bädern und Kalvarienberg, sahen die schöne, leider halb verfallene Stiege, vom Wiener Adel 1664 erbaut, die Kapelle, das Hl. Grab, das Kreuz von Stein am Felsen, die 2. Kirche, trafen das zärtliche Rendezvous des Dechants Waldhauser, stiegen nach St. Margarethen herab. Ließen uns von einem Knaben überführen, landeten an einem Platz, wo Steine ganz nachlässig in die Erde gesteckt sind und eine Stiege bilden. Gingen am Ufer spazieren, stiegen auf die Felder, kamen bei der Kirche herab und besuchten die Promenade. Plauderten mit Hölzel und Frau, ich schickte ihnen Bäuerles Biographie. Dann mit Lüftenegger, um 8 h nach Hause. Ordnete alles zur Reise, um 9 h lagen wir.
Band 10 (X.), Seite 198 v RTB p. 8 ff.
10375
1822
9
5
Ein schöner Tag. Reise nach Gmunden über Lambach. Um 5 h fuhren wir über die Welser Haide, Neuhäusel, Neubau, waren um 11 h im Markte Lambach, kehrten beim Wirte Freisinger ein. Gingen in das Benediktinerstift, sehr unbedeutend, dann über die Traunbrücke nach Paura zur Hl. Dreifaltigkeit, eine Kirche mit einem schönen, großen Pfarrhof, 3 Türmen und einer Kuppel. Aufs Angenehmste wird man überrascht, wenn man eintritt. Ich sah nie eine schönere Kirche. In selber sind 3 gleiche Altäre, 3 Orgeln. Die Altarblätter zur Hl. Dreifaltigkeit, Geburt und Kreuzabnahme Christi sind trefflich und schön beleuchtet. Die Kapitäle von Bronze, die Kuppel ein Meisterwerk der Malerei, der Fußboden mit Marmorsteinen eingelegt. Sie wurde 1722 gebaut und macht ihrem Meister ewigen Ruhm. Mit innigem Vergnügen weilte ich lange in diesem Tempel, dessen Lage hart am Traunflusse auf einem Berge sehr angenehm ist. Auch die Lage des Stifts und der 2 anderen Kirchen ist romantisch. Wir bewunderten den schnellen Lauf und ganz grüne Farbe der Traun. Mit dem Kaufmanne Stein, einem Freunde des Stiftes, und einem anderen Kaufmann, welche von München kamen, speisten wir im Gasthaus, nach Tische zahlten wir 8 fl.. Passierten einen schönen langen Fichten- und Tannenwald, sahen bei Roitham die Traun im Tale, herrlicher Anblick. Waren um 3 h beim Traunfall, stiegen beim Wirtshaus unter der Brücke hinab. Fanden 3 junge Maler auf Felsen gruppiert, sprachen mit dem Kletzinsky (?), welcher schon 5 Wochen herumreist. Dies lässt sich nicht beschreiben, malen, Schedlbergers Bild bleibt weit zurück. Wir sahen den großen und viele kleine Fälle, ließen im Kanal das Tor öffnen. Ein paar Laden und Tannenbäumchen schwammen – welch eine Schwelle ! – bis über den großen Fall. Dies alles lässt sich nur andeuten, nicht beschreiben. Wir sahen am Treppelweg der Pferde die Ställe, stiegen über den Riss den Berg sehr mühsam hinan, verweilten uns 1½ Stunden und waren um 6 h in Gmunden. Welch ein majestätischer Anblick, beim Einfahren den Ausfluss der Traun aus dem See zu sehen, die Wehren, Mühlen, Schleusen; jeder einzelne Gegenstand gewährt ein schönes Bild, begeistert und reisst zur Bewunderung hin. Wir fuhren durch das Tor, an welches das k.k. Salinenamt angebaut ist, worin der würdige Hofrat LeNoble wohnt, und stiegen im Schiff beim Wirte Johann Bauernfeind ab. Seine freundliche Frau empfing uns, wies uns 2 Zimmer an, eines groß mit 3 Fenstern und Aussicht über den See. Wir gingen zum See hinab, plauderten mit einem Salinenbeamten, bis Freund Lange – welcher eben im See-Bräuhause war – uns abholte und uns in seine Villa führte, links von unserem Gasthofe, ¼ Stunde entfernt. Die Hausfrau und Tochter empfingen uns freundlich, sahen den Gemüse- und Obstgarten, die niedliche Kapelle, das bequeme Haus von 8 Zimmern, Küche, oben ein Salon. Bewunderten die schöne Aussicht nach Traunkirchen, die Felsenpartien und ließen uns in der Dämmerung von 2 Schiffern und einem Mädchen nach dem Wasserschloss Orth überführen; gab ihnen 2 neue Zwanziger. Durchgingen das Wasser- und Landschloss, sehr ruiniert; bewunderten die bizarren Ideen (?), eilten unserem Gasthofe zu und soupierten recht gut.
Band 10 (X.), Seite 199 v RTB p. 10 ff.
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).