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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10351 1825 12 13 Ein finsterer Tag. Im Burgtheater „Peter und Paul“, 3 Akte, von Castelli, „Genieren Sie sich nicht !“. Im Theater an der Wien „Rollas Tod“. Den Vormittag zu Haus. Erhielt Rauschers Kontrakt und sagte Kreiner (?) ab. Fing an Holbein zu schreiben an, dass er durch seinen Brief an Pechwill (?) wegen Hassaureck Marie ganz wirblig machte. Mittags bei Wohlfarth mit Reymund, Axt und Segner. Nachmittags wegen Farkasz zu Jungmann. Kwiatkowsky brachte von einer Art Silbermetall 24 Speislöffel à 1 ½ fl. und 1 Schöpfer à 6 fl.. Ins Josephstädter Theater, Einnahme des Adolph Müller „Schauspieler im Olymp“, in 2 Akten, „Wer anderen eine Grube gräbt“, Musik von Müller. Die Musik hat einige hübsche Sachen, das Quodlibet auch; war sehr voll. Mit Meisl in die Stadt. Band 10 (X.), Seite 192r
10352 1825 12 14 Nebelreissen. Im Burgtheater „Hamlet“,im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Schrieb an den Grafen, machte einen Aufsatz für Ortner. Mit uns speisten Kridl, Neumann. Die Fux kam von Fuljod mit der Nachricht, dass der Kaiser nur 1/3 Pension resolvierte; schändlich ! Tod des Kaisers Alexander auf der Krim, zu Taganrog, 42 Jahre. Mit Kridl zur Corra. Treitschke brachte ich das Testament der DeCaro, wegen seiner Betti. In Gesellschaft, zur Ball wegen Wolle. Um 8 h ins Bett, bei Therese Lissl. Band 10 (X.), Seite 192r
10353 1825 12 15 Finster. Im Burgtheater „Männertreue“, „Er mengt sich in alles“, im Theater an der Wien „Wiederbetterin“, Hasenhut, „Bettelstudent“; im Josephstädter Theater „Krähwinkler“. Den Vormittag zu Haus. Die Schmirer kam, dann die Holbein mit Emilie Zerboni. Mittags allein, Therese überraschte ich mit 6 schönen Batisttücheln, 50 fl.. Nachmittags in den Neuburger Hof, sah Radls Keller, in Gesellschaft. Abends Probe zur Optik mit Joseph Reich und Fritz, Lissl kam und Julius Zerboni. Band 10 (X.), Seite 192r
10354 1825 12 16 Ein schöner Tag, kotig, abends Regen. Im Burgtheater „Erbvertrag“, im Theater an der Wien „Staberl Diener zweier Herren“, „Die Zeche“, im Josephstädter Theater „Raul Blaubart“. Um 12 h mit Therese in den Garten. Neumann aß mit uns samt Swoboda, mit ihm in die Roßau in Tschepps Garten, er und Martin richten selben zusammen. Über die Glacis, in Gesellschaft zur Schwitzer, plauderten lange; zahlt mir die 400 fl. nicht. Mit Therese allein. Band 10 (X.), Seite 192v
10355 1825 12 17 Regen. Im Burgtheater zum 1. Mal „Die 3 Gefangenen“, Lustspiel in 3 Akten von Wolff; mittelmäßig. Im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“, die Kral (?), ohne Stimme, zu alt. Den Vormittag zu Hause. Zur Halasy, holte Brief vom Grafen. Mittags bei Wertheimer mit Corda. Nachmittags zur Ball, suchte Gesellschaft. Ins Josephstädter Theater, Einnahme des Occioni und Roller „Der geprellte Fuchs“, Posse in einem Akt, „Die Zauberrose“, Pantomime in 2 Akten, Musik von Faistenberger, Dekor von Nipperdey. Die Maschinerie nie gesehen, einzig, die Komposition mittelmäßig; nicht voll. Fand die Chiolich, die Zerboni Emilie kam. Sprachen von der Eifersucht der Renner (?), schilderte ihr den Charakter des Hassaureck; sehnen sich nach einem Brief von Holbein. In Ludlam, sehr ernst. Kündigte meine Optik für Sonntag an. Band 10 (X.), Seite 192v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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