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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10341 1825 12 3 Nebel. Im Burgtheater „Coriolan“ für die Wohltätigkeit, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Teufelssteg am Rigiberg“, Schauspiel in 3 Akten nach Haydée, Im Josephstädter Theater „Zimmerreise“. Therese muss im Bett bleiben. Am Vormittag schrieb ich an Holbein, unterhandelte mit Johann Grill auf 1200 Taler, sprach Birkmayer. Die Franchetti sagte ab. Mittags mit Andres, mit ihm in Carl Geringers Kaffeehaus in Gesellschaft. Nach Haus, mit Andres ins Theater an der Wien, langweilte mich. Zu Haus fand ich Holbeins Briefe an Hassaureck, Marie, Zerboni, Perger. Mich bevollmächtigt er, alles zu schlichten; er gab Hassaureck sein Jawort zur Vermählung. Diese Bitte machte mir eine schlaflose Nacht, gar zu sehr dauert mich die gute Marie. Mein Vorsatz ist, mit Hassaureck erst sehr ernst zu reden, dem Vater alles zu schreiben und seine Antwort abzuwarten. Band 10 (X.), Seite 191r
10342 1825 12 4 Nebel. Im Burgtheater „Preciosa“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater „Krähwinkler in der Residenz“. Mit Hassaureck 2 Stunden Unterredung; erklärte, er müsse erst mit Marie reden, bevor er sich bestimmen kann. Ich tat gut, ihm Holbeins Brief nicht zu geben. Sah seine Wohnung, recht hübsch. Ass bei Wohlfarth mit Koch, Neumann. Besuchte mit Benedetti und Steinfeld (?) die Reiter in der Pálffy’schen Reitschule, sahen am Ende die Dressur eines Schimmels; die Kassa von Bassin und Constant nahm die Polizei in Beschlag. Ich nach Hause, plauderte mit Therese. Band 10 (X.), Seite 191r
10343 1825 12 5 Im Burgtheater „Glück bessert Torheit”, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer”, im Josephstädter Theater „Barometermacher”. Mozarts Todestag; Seyfried gibt von seinen Werken ein Konzert im Ständischen Saal, 3 fl. Schöne Wahl und Exekution, aber leider nicht voll. Früh expedierte ich an Rauscher die Kontrakte. Zu Mayer wegen Grundbuch; fand eben Kienast, versprach Termin nach dem Neuen Jahr. Koch, Swoboda, Andres speisten mit mir, Therese allein. Nachmittags zur Ball, suchte Gesellschaft. Den Abend zu Haus, Probe zur Optik; Familie Reich mit Ball und beiden Hahns, gab ihnen Hasenpastete. Band 10 (X.), Seite 191r
10344 1825 12 6 Stinkender Nebel. Im Burgtheater „Welcher ist der Bräutigam ?“, im Theater an der Wien „Staberls Verlegenheiten“, „Gerader Weg“, im Josephstädter Theater „Preciosa“. Den Vormittag zu Haus. Schrieb sehr ernst an Holbein wegen Hassaureck, er kam, beharrt, Marie früher sprechen zu müssen und sagte, ihr Vater sei für. Dräxler, Kanzler, Mayer, Andres, Agnes speisten mit uns. Nachmittags zur Ball. Ins Josephstädter Theater, schwätzte mit Scheidlin, Krug (?), Kutschersfeld, Meisl. Band 10 (X.), Seite 191v
10345 1825 12 7 Heiter, feucht. Im Burgtheater „Hamlet“, neu in die Szene gesetzt nach A[ugust] W[ilhelm] Schlegel. Im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater „Vetter Christoph“. Den Vormittag zu Haus. Nauwerk (?) lud mich morgen zu Mittag, mit den Ludlamiten. Andres reiste nach seinem Mistelbach, Kridl und Swoboda speisten mit uns. Schmid und die Reimannischen – ohne Söhne – lud ich zur Optik, schriftlich; die Schmirer mündlich, schilderte der Söhne Flegelhaftigkeit. Nachmittags mit Swoboda in Tschepps Garten, berateten wegen der Änderung. Zu Haus, zur Ball. Ins Burgtheater, schön kostümiert und dekoriert, der Schluss geändert; im Ganzen langweilig, für die Kasse nichts. Dann in Ludlam. Band 10 (X.), Seite 191v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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