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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10316 1825 11 8 Trüb, windig. Im Burgtheater „Incognito“, Joseph Koberweins Versuch als Kadett. Im Theater an der Wien „Tell“, im Josephstädter Theater „Rinaldo d’ Asti“, „Sonderbare Laune“. Den Vormittag zu Haus. Beratete mich mit Blahetka, setzte den Brief an Holbein fort. Dräxler und Agnes speisten mit uns, nachmittags in den Garten. Dem Andres schrieb ich, schickte ihm 3 Ellen grünen Taffet und Kalender. Abends zur Schwitzer, um 8 h nach Hause, expedierte den Brief an Holbein. Band 10 (X.), Seite 189r
10317 1825 11 9 Trüb. Im Burgtheater „Erbvertrag“, im Theater an der Wien „Schwätzer“, im Josephstädter Theater „Drillingsschwestern“, Früh wegen Polborn auf die Maut, mit Therese spazieren. Mit uns speisten Kridl, Moser. Hörlein (?) besuchte uns, nachmittags mit Kridl auf die Wieden, sahen den Phorus. In den Garten; noch endet der Lump von Schlosser nicht. Um 8 h nach Haus. Band 10 (X.), Seite 189r
10318 1825 11 10 Windig. Im Burgtheater „Seltsame Audienz“, „Benefizvorstellung“; im Theater an der Wien „Junger Herr auf Reisen“. Im Josephstädter Theater Einnahme der Fischer „Johanna vom Orleans“, Mad. Pann, geb. Wecker (?). Früh schrieb ich wieder an Holbein; schloss den Brief des Kunst ein, welcher die Schröder heiraten und samt ihr ein Engagement haben will. Kaufte 2 Schnepfen, 2 ½ fl, Wildgans, 2 fl.. Holte die Kinder ab, mit ihnen allein, plauderte. Gegen Abend zur neuen Schottenbrücke. Besuchte Treuhauser (?), dann mit Baron Schönstein ins Josephstädter Theater; wurde zum Erstaunen gut gegeben; langweilte mich bis 11 h. Band 10 (X.), Seite 189r
10319 1825 11 11 Heiter. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Theater an der Wien „Bürgerl[iche] Brüder“ mit Hasenhut. Im Josephstädter Theater das Gestrige. Früh schrieb ich an den Grafen. Rauscher nach Preßburg auf Honorars-Engagement. Fuhr mit Therese auf die Glacis, zur Wasserkur. Fanden Brandstätter; mit diesem nach Erdberg speisen. Bei Therese war Swoboda, Koch kam nach, mit ihm spazieren. Sprach in Pálffys Reitschule mit Wieser von den Kunstreitern. In Gesellschaft, zu Corra, um 8 h zu Haus. Band 10 (X.), Seite 189r
10320 1825 11 12 Nebel. Im Burgtheater „Hotel von Wiburg“, im Theater an der Wien zum 1 Mal „Schloss Torwood (?)“ nach Walter Scott, von Aloys Schmucker (?). Im Josephstädter Theater „Turm zu Gothenburg“. Am Vormittag in Schäffers Lizitation, sprach Rossi, kaufte eine Hl. Dreifaltigkeit, altdeutsch, 53 fl.. Schrieb an den Grafen. Andres war beim Dr. Schmidt. Für Therese kaufte ich von Sepherls Bruder ein blaues Umhangtuch, 7 ½ fl.. Mittags allein, nachmittags zu Corra, fand Gesellschaft. Ins Theater an der Wien, nicht voll, missfiel ganz, ist auch erbärmlich. Fand Stubenrauch, Lembert; in Ludlam. Band 10 (X.), Seite 189r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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