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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10311 1825 11 3 Heiter, sehr kotig. „Gott erhalte !“, im Burgtheater zum 1. Mal „Cimburga von Masowien“, Minnespiel in 4 Akten von Franz Schlechta; missfiel ganz, wurde nur des Tages wegen nicht gezischt. Im Theater an der Wien „Hamlet“, im Josephstädter Theater „Armida“. Den Vormittag zu Hause, schrieb an Hofrat Martin und schloss die Bittschrift an den Kaiser ein. Mit Blahetka konferierte ich wegen Rauscher und Kreiner. Mit mir speiste Jungmann, Kreutzer hielt eine große Unterredung mit mir wegen Kontrakt mit Goll. Ich ließ ihn den Brief an die Reimann lesen. Nachmittags auf den Markt, kaufte bei Körberln (?) à 30 x, 5 fl., Mayer und Gläser ließen mich auf einen Jux „Brief an sich selbst“ laden, in welchem Gläser anstelle von Hopp spielte. Fand Kutschersfeld, der mir sagte, dass Seitz seit dem 1. November pensioniert sei. Um 11 h mit Mayer nach Haus. Band 10 (X.), Seite 188v
10312 1825 11 4 Heiter. Im Burgtheater das Gestrige, im Theater an der Wien „Gott erhalte !“, „König Stanislaus“, Lustspiel in 3 Akten übersetzt von Lembert, „Schiffskapitän“, Liederspiel in 1 Akt, Mus[ik] von Karl Blum. Im Josephstädter Theater „Gisela von Bayern“, Schauspiel in 3 Akten von Meisl; gedrängt, schlechte Darstellung, Der Schluss, Krönungsaufzug etc. pompos. Den Vormittag zu Hause, sprach mit Mayer wegen Kreiner nach Hannover. Gab dem Karl Reimann 1 fl.. Bei uns Holbein Marie, zum Weinmüller, fand Therese. Zur kranken Wohlfarth, kaufte von LaGrange Batisttücheln, mittags allein. Eröffnung der Brücke am Schottentor. Ritter kam, suchte Gesellschaft, fand die Schmid mit Janschky, bediente sie mit Gefrorenem. Bei Therese Lissl. Band 10 (X.), Seite 188v
10313 1825 11 5 Heiter, warm. Im Burgtheater „Indianer in England“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, zur kranken Wohlfarth. Mit uns aß Röser mit Stirnbrand, Holbein Marie; nachmittags kamen die Zerbonischen. Mit Therese in den Garten, Swoboda und Martin setzten Rosen und Bäume. In Gesellschaft ins Theater an der Wien, leer; Carl spielte den Stanislaus als Staberl. Fand Eckl, Tendler; mit ihm in Ludlam, Jux mit Schwarz. Band 10 (X.), Seite 188v
10314 1825 11 6 Ein angenehmer Tag. Im Burgtheater „Preciosa“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“ mit der Resch, im Josephstädter Theater „Gisela“, Den Vormittag zu Hause, antwortete dem Holbein, von Rauscher, Kreiner, Kunst; im Augenblick mit keinem was. Mittags bei Wohlfarth mit Koch, nachmittags zur Ball. In den Volksgarten, fand Honegger, Birkmayer. Ins Konzert des Musikvereins, sehr voll. Sass neben Reichmann, plauderten viel. Therese war den Abend allein. Band 10 (X.), Seite 188v
10315 1825 11 7 Ein schöner Tag, in der Nacht Sturm. Im Burgtheater „Cimburga“, im Theater an der Wien „Tell“ mit Kunst, im Josephstädter Theater „Ismaans Grab“. Den Vormittag beim Mayer wegen Radl, sprach Birkmayer, Kutschersfeld brachte mir alle Pensionierungsakten von Seitz, ist vom 1. November als Realinvalider mit 800 fl. pensioniert. Dräxler, welcher von Preßburg kam, speiste mit uns. Mit Therese in den Garten, suchte Gesellschaft, zu Corra. In Ludlam; Vorschläge, was mit den 130 fl. zum Roten Fonds geschehen soll. Die Schätzung des Theaters an der Wien wird vorgenommen. Band 10 (X.), Seite 189r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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